Klärendes Gespräch in Padua?
Der mit Doping in Verbindung gebrachte italienische Arzt Michele Ferrari hat die Staatsanwaltschaft Padua um ein klärendes Gespräch gebeten. Staatsanwalt Benedetto Roberti leitet dort eine internationale Dopingermittlung, in die laut Medienberichten neben dem US-amerikanischen Radsportidol Lance Armstrong auch dessen früherer Berater Ferrari verstrickt sein soll.
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Ferrari ließ von seinem Anwalt mitteilen, dass er „gegen Verleumdungen vorgehen wird“. Der Mediziner war 2006 in einem Berufungsprozess in Bologna vom Dopingverdacht freigesprochen worden, blieb aber beim italienischen Radsportverband auf Lebenszeit gesperrt. Wenden sich Radsportler an ihn, müssen sie mit einer Sperre rechnen. Ferrari bezeichnete das als „anachronistisch und ungerecht“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“ am Mittwoch.
Umsatz von 15 Millionen
Vergangene Woche hatte die Sporttageszeitung berichtet, dass Ferraris mutmaßliches Dopingnetzwerk einen Umsatz von 15 Millionen Euro erwirtschaftet habe. Roberti sei in der Schweiz auf Konten des Arztes gestoßen. Die Spur eines Kontos soll in die USA führen. Dort versuchen Ermittler zu klären, ob der siebenmalige Tour-de-France-Sieger Armstrong mit Hilfe von Ferrari gedopt hat.
Armstrong hat jegliches Doping stets bestritten. Bei der Tour 2001 hatte der Texaner die langjährige Zusammenarbeit mit Ferrari aber zugegeben. Nach Ferraris Verurteilung zu einem Jahr Haft auf Bewährung in einem ersten Dopingprozess 2004 hatte sich Armstrong von ihm losgesagt. Gegen den 39-jährigen Amerikaner, der seine Karriere im heurigen Februar endgültig beendet hat, wird auch in seiner Heimat ermittelt.
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