Teams und Fahrer unter Schock
Der Radsport steht nach dem Tod des belgischen Sprinters Wouter Weylandt unter Schock. Der 26-Jährige starb am Montag beim Giro d’Italia nach einem schrecklichen Sturz während der dritten Etappe an seinen schweren Kopfverletzungen. Entsetzen und Trauer herrscht bei den Teams, den Fahrern und dem Veranstalter.
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„Das Team befindet sich in einem Zustand von Schock und Trauer. Wir sind mit unseren Gedanken und dem tiefsten Beileid bei der Familie und den Freunden von Wouter“, heißt es auf der Website des Teams. „Das ist ein schwerer Tag für den Radsport und für unser Team, und wir sollten alle Halt und Unterstützung bei den Menschen suchen, die uns nahestehen“, ließ das Team Leopard-Trek, für das auch der Österreicher Thomas Rohregger fährt, weiters verlauten. Im September sollte der 26-jährige Belgier zum ersten Mal Vater werden.
Vergebliche Wiederbelebungsversuche
Bei einer Abfahrt rund 20 km vor dem Zielort Rapallo kam Weylandt schwer zu Sturz und lag regungslos auf dem Asphalt. Er blutete stark im Gesicht, nachdem er auf der Abfahrt des Passo del Bocco offenbar weit durch die Luft geschleudert worden war.
„Er hatte einen Schädelbasisbruch und schwere Gesichtsverletzungen“, sagte Rennarzt Giovani Tredici, der rasch am Unfallort eintraf. „Wouter Weylandt war schon bewusstlos, als wir eintrafen. Wir haben 40 Minuten lang versucht, ihn zu reanimieren. Aber es war nichts mehr zu machen“, so der Rennarzt.
Unfallhergang soll geklärt werden
Noch am Montagabend eröffnete der Stellvertretende Staatsanwalt von Chiavari, Francesco Brancaccio, ein Ermittlungsverfahren zur Klärung des Unfallhergangs. Er ordnete auch die Autopsie des Leichnams im Krankenhaus von Lavagna an.
Der Giro d’Italia wird trotz des tödlichen Sturzes fortgesetzt. Giro-Chef Angelo Zomegnan unterstrich am Montagabend auf einer Pressekonferenz jedoch, er überlasse es den Fahrern, wie sie die vierte Etappe gestalten. Dabei werde er jede Entscheidung respektieren, sagte Zomegnan. Die vierte Etappe wird wohl neutralisiert gefahren und nicht für das Gesamtklassement gewertet werden.
Vor dem Start der vierten Etappe in Genua wird Weylandts gedacht werden, im Zielort Livorno wird es keine Feiern geben. „Es wird morgen keine Feiern geben. Das ist eine Pressekonferenz, von der ich wünschte, ich hätte sie nie geben müssen“, sagte Zomegnan.
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