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Gegen Ried schon mit Fans im Rücken

Das Ständig Neutrale Schiedsgericht der Bundesliga hat am Donnerstag die Sanktionen gegen Österreichs Rekordmeister nach dem Platzsturm im 297. Derby gegen Austria Wien reduziert. Zwar wurde die Geldstrafe von 50.000 Euro bestätigt, aber die Hütteldorfer müssen in der am 16. Juli beginnenden neuen Bundesliga-Saison nur ein Heimspiel vor leeren Rängen austragen.

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Der Protest von Rapid gegen die Sanktionen nach dem Derby-Abbruch am 22. Mai brachte also doch noch einen Teilerfolg. Lediglich die Auftaktpartie gegen die Admira bleibt nach der Strafmilderung ein Geisterspiel. Bei der zweiten Partie im Hanappi-Stadion gegen die SV Ried am 31. Juli sind Zuschauer hingegen wieder zugelassen. Ursprünglich war Rapid nach dem Abbruch in der 26. Minute beim Spielstand von 0:2 zu zwei Geisterspielen verurteilt worden, das zweite wurde jetzt aber bedingt ausgesetzt.

Einsatzkräfte der Polizei stehen im Hanappi-Stadion auf dem Spielfeld

GEPA/M. Hoermandinger

Der Abbruch im Derby war für die Bundesliga kein Grund für zwei Geisterspiele.

Unter Beobachtung

Sollte es bei den beiden kommenden Heim-Derbys von Rapid, die im Ernst-Happel-Stadion ausgetragen werden, zu keinerlei Verstößen von Rapid-Anhängern in irgendeiner Form kommen, dann bleibt es bei dem einen Spiel. Sollten aber grün-weiße Fans erneut verhaltensauffällig werden, dann muss Rapid im Frühjahr 2012 ein weiteres Spiel ohne Zuschauerbeteiligung austragen, wie die Bundesliga mitteilte.

Rapids General Manager Werner Kuhn nahm den Spruch des Schiedsgerichts mit einem „lachenden und einem weinenden Auge“ zur Kenntnis. „Das weinende, weil doch das 297. Derby der Auslöser war, das tut mir sehr leid - das etwas lachende, weil nun die Verhältnismäßigkeit der Verurteilung im Vergleich zum benachbarten Ausland, etwa der Schweiz oder Deutschland, gegeben ist. Dort wurden solche Vergehen eben nur mit einem Spiel und einer Geldstrafe geahndet“, sagte Kuhn im Gespräch mit der APA.

Maßnahmenkatalog soll greifen

Nach der Minderung des Urteils steht Rapid „nun noch mehr in der Verantwortung, den Maßnahmenkatalog der Ehrlichkeit“ umzusetzen, wie Kuhn festhielt. Mit diesem will man Schwerpunkte zur langfristigen Gewaltprävention bei Spielen umsetzen, wobei gleichzeitig die Fankultur von Rapid weiter gefördert werden soll. In Summe soll mit dem Maßnahmenkatalog erreicht werden, dass sich Rapid künftig noch mehr durch Fairness und Respekt auszeichnet. „Und sportlich wollen wir sehr rasch wieder dort hinkommen, wofür wir stehen und was von unseren Fans erwartet wird“, sagte Kuhn.

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