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So tippen die Bundesliga-Trainer

Die Antworten der zehn Trainer der österreichischen Bundesligisten im Rahmen einer APA-Umfrage vor dem Start in die am 16. Juli beginnende Saison 2011/12 im Detail:

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Fragen

1.) Wer ist Ihr Titelfavorit der Bundesliga-Saison 2011/12?

2.) Welche Vereine dürfen sich Chancen auf die drei Europacup-Startplätze ausrechnen?

3.) Wie lauten die Saisonziele mit Ihrer Mannschaft?

4.) Wie zufrieden sind Sie mit den Transferaktivitäten in Ihrem Team? Musste der Verein sparen?

5.) Welche Vereine müssen Ihrer Meinung nach mit Abstiegssorgen in die Saison gehen?

6.) Was trauen Sie Sturm Graz, Salzburg, Austria und Ried im Europacup zu?

Franco Foda (Sturm Graz)

1.) Salzburg

2.) Sturm, Rapid, Austria, Ried und auch Tirol. Sturm, Rapid und die Austria werden die Jäger Salzburgs sein.

3.) Wir wollen international vertreten sein. Es kann nur eine Mannschaft sagen, dass sie Meister werden muss, und das ist Salzburg.

4.) Wir versuchen immer, mit den finanziellen Vorgaben das Optimum herauszuholen. Ich halte mich an das Budget, das ist kein Problem.

5.) Ich werde keine Namen nennen. Aber in dieser Saison wird es im Abstiegskampf etwas enger zugehen. Es wird nicht eine Mannschaft geben, die klar zurückfällt.

6.) Wir wollen natürlich eine Runde weiterkommen. Die österreichischen Teams haben gerade in den vergangenen zwei, drei Jahren gezeigt, dass sie international da sind. Das kommt nicht von ungefähr, aber es gehört natürlich auch etwas Glück dazu. Man kann nie sagen, dass es Pflicht ist, eine Gruppenphase zu erreichen.

Ricardo Moniz (Salzburg)

1.) Sturm Graz

2.) Rapid, Sturm und Salzburg

3.) Wir wollen in allen drei Wettbewerben so weit wie möglich kommen und streben also auch den Meistertitel an.

4.) Ich bin sehr zufrieden. Wir haben viel Qualität geholt, aber null investiert. Das ist die Philosophie des Vereins.

5.) Das ist eine schwierige Frage, und sie stellt sich zu früh. Namen zu nennen wäre eine Beleidigung für alle genannten Teams.

6.) Wir können alle überraschen, haben auch eine gute Auslosung. Sturm kann die Champions-League-Quali schaffen, und alle anderen Vereine können in die Gruppenphase kommen. Erinnern wir uns nur an das 3:0 Rapids gegen den HSV oder die „Bullen“ gegen Lazio, Villarreal und Lewski.

Karl Daxbacher (Austria Wien)

1.) Natürlich sind die Salzburger für mich wieder Favorit Nummer eins.

2.) Ähnlich wie in der vergangenen Saison haben Sturm, Rapid und Austria die größten Chancen auf die Europacup-Startplätze.

3.) Wenn man zweimal knapp den Meistertitel versäumt hat, dann sollte man sich natürlich den Meistertitel als Ziel setzen. Und das möchten wir für die heurige Saison auch machen. Dass es schwierig wird, habe ich zur Frage eins schon erwähnt. Trotzdem muss es ein Ziel sein. Der Cup ist immer interessant, er ist für die Austria traditionell wichtig.

4.) Man weiß seit dem Abgang von Frank Stronach, dass der finanzielle Aspekt jetzt eine große Rolle spielt. Es ist seither auch viel in die Infrastruktur investiert worden. Mit dem Verkauf von Julian Baumgartlinger musste man sozusagen rechnen. Die drei geholten Neuen waren Wunschspieler von mir.

5.) Da ist es schwierig, eine Prognose abzugeben. Ich würde sagen, da könnten vielleicht auch Mannschaften beteiligt sein, mit denen man nicht so rechnet. Eine zweite Saison für Wacker Innsbruck wird immer schwer. Ein Aufsteiger wie die Admira hat hingegen den Bonus, dass er im ersten Jahr oft sehr euphorisch agiert. Es gibt sicher vier, fünf Vereine, die sich Sorgen machen müssen. Einer ist gar nicht zu nennen.

6.) Wenn man drei Runden überstehen muss, um in die Gruppenphase zu kommen, dann ist das immer ein schwieriges Unterfangen. Es wäre ein Riesenerfolg, wenn es die Clubs schaffen. Dass es gleich vier gelingt wie im vorletzten Jahr, wäre sensationell. Sturm wäre zu wünschen, eine Champions-League-Gruppe zu erreichen, was sehr, sehr schwierig ist und für uns Österreicher immer schwieriger wird.

Paul Gludovatz (SV Ried)

1.) Die bekannten vier: Salzburg, Austria, Rapid und Sturm

2.) Aus dem Quartett werden es drei sein.

3.) Ich persönlich will jeden Spieler und jede Mannschaft weiterentwickeln. Wir beginnen wieder bei der Stunde null, wie jedes Jahr wollen wir zwischen Platz fünf und neun kommen, nicht absteigen und möglichst weit weg sein von unten. Alles andere wäre ein Zubrot.

4.) Ich bewege mich im wirtschaftlichen Rahmen, den der Verein vorgibt. Er dürfte noch nicht ganz ausgeschöpft sein. Wir haben neun oder zehn U22-Spieler, benötigen noch einen Torhüter und einen Linksfuß.

5.) Alle mit Ausnahme der vier Großen werden Probleme haben. Wer gut startet, wird einen kleinen Vorteil haben, dann spielt man sich leichter. Seit ich oben dabei bin, ist mit Altach, Klagenfurt und LASK jeweils ein Verein abgerissen, für den wird es dann noch schwieriger.

6.) Von Sturm, Salzburg und Austria müsste die Gruppenphase erreicht werden. Wir haben das schwerste Los, wollen trotzdem bestehen, was für mich bedeutet, dass wir unsere Leistung bestätigen und mithalten wollen.

Peter Schöttel (Rapid)

1.) Salzburg

2.) Rapid, Austria, Sturm und Ried

3.) Wir wollen einen internationalen Startplatz erreichen.

4.) Bei uns hat sich eigentlich mehr getan, als wir vorgehabt haben. Vor allem, dass Kavlak, Kayhan und Pehlivan gleichzeitig gegangen sind, war überraschend. Ich bin aber sehr zufrieden, weil es gelungen ist, meine Wunschspieler zu holen.

5.) Ich kann es überhaupt nicht beurteilen. Spätestens seit vergangener Saison ist das schwer zu sagen. Da hat niemand geglaubt, dass der LASK absteigt. Mattersburg ist im Abstiegskampf erprobt, die Admira hat genug Qualität, Kapfenberg hat immer seine Punkte gemacht, auch bei Innsbruck glaube ich es nicht.

6.) Es wird in der schwierigen Phase natürlich auf die Gegner ankommen. Ich hoffe aber, dass sich alle für die Gruppenphase qualifizieren. Ich denke, dass alle die Möglichkeiten dazu haben.

Walter Kogler (Wacker Innsbruck)

1.) Salzburg. Sie haben nach wie vor die besten Möglichkeiten.

2.) Die üblichen Verdächtigen: Sturm, Rapid, Austria und vielleicht Ried.

3.) Wir wollen so ähnlich abschließen wie in der vorigen Saison. Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben, wollen wieder schönen Fußball spielen und junge Spieler einbauen. Sollten wir dann nach vorne kommen können, wollen wir die Chance nutzen.

4.) Man weiß, dass in Tirol das Geld nicht locker sitzt. Wir haben nicht großartig investiert, sondern versucht, die Abgänge zu kompensieren.

5.) Die Liga ist so eng, das lässt sich schwer prognostizieren. Im Grunde genommen alle außer jene, die ich vorher genannt habe.

6.) Ich hoffe, dass es so ähnlich wird wie vor zwei Jahren und besser als im vergangenen Jahr. Die Teams haben aber schon das Zeug, die Gruppenphase zu erreichen.

Peter Stöger (Wiener Neustadt)

1.) Wie jedes Jahr Salzburg, gefolgt von Austria Wien.

2.) Ich glaube wie 2010/11 Salzburg, Austria, Sturm, Ried und Rapid

3.) Wir wollen so nah wie möglich an den fünf dranbleiben, unser Hauptziel lautet: oben bleiben.

4.) Wir haben unser Budget nahezu halbiert. Wir haben uns im Rahmen unserer Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, vor allem in der Breite sehr gut verstärkt. Vor allem haben wir junge Spieler, die Perspektiven haben und sich beweisen wollen. Ich bin zufrieden.

5.) Die Transferzeit dauert zwar noch bis 31. August, aber ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht zu einer Teilung der ersten und letzten fünf kommt, wobei es oben wie unten ausgeglichen ist.

6.) Die ersten Gegner sind auf den ersten Blick machbar. Vor der Gruppenphase muss man dann realistisch sein, dass es auch auf Los- und Spielglück ankommen wird.

Werner Gregoritsch (Kapfenberg)

1.) Salzburg

2.) Austria, Sturm, Rapid und Ried

3.) Wir wollen besser sein als in der vorigen Saison. Das heißt, wir wollen die 40-Punkte-Marke knacken und uns in der unteren Hälfte nach vorne arbeiten.

4.) Wir haben zwei Spieler verkauft, das war wirtschaftlich wichtig. Geholt haben wir einige junge Spieler, die absolut das Zeug dazu haben, in der Bundesliga zu spielen. Ich glaube, wir haben uns gut verstärkt.

5.) Es gibt vier, fünf Mannschaften, die auf einem Niveau sind, wo man nicht genau weiß, was passieren wird. Kapfenberg, die Admira, Wiener Neustadt, Mattersburg und Innsbruck, die werden von Haus aus als Abstiegskandidaten gehandelt. Es wird diesmal spannender als in der vergangenen Saison.

6.) Das ist natürlich von der Auslosung abhängig. Sturm kann es bis zur letzten Qualifikationsrunde schaffen. Der Rest hat das Zeug dazu, die Gruppenphase in der Europa League zu erreichen.

Franz Lederer (SV Mattersburg)

1.) Sturm, Salzburg und Austria. Ob sich ein Vierter dazugesellen wird, wird man sehen. Rapid ist nach dem Umbruch schwierig einzuschätzen, aber das heißt nicht, dass sie nicht um den Titel mitspielen können.

2.) Da gibt es die vier Topvereine und dann Vereine mit positiven Ausreißern wie zuletzt Ried.

3.) Wir wollen uns ein Stück weiter nach oben orientieren, weil wir glauben, dass die Mannschaft gereift ist. Wir haben im Frühjahr mit jedem Team mithalten können. An einer Platzierung will ich es aber nicht festmachen.

4.) Meine Wünsche wurden erfüllt. Die Leute, die gegangen sind, wurden eins zu eins ersetzt, außerdem haben wir noch Mravac dazubekommen.

5.) All jene, die nicht zu den Top Vier zählen.

6.) Schön wäre es, wenn ein oder zwei Clubs im Europacup überwintern könnten, aber dazu braucht man auch Glück.

Dietmar Kühbauer (Admira)

1.) Salzburg

2.) Sturm, Rapid und Austria

3.) Definitiv drinbleiben. Ob Platz sechs oder neun ist mir egal.

4.) Ich bin zufrieden. Ich vertraue dieser Mannschaft voll.

5.) Dazu will ich mich nicht äußern.

6.) Ich hoffe, dass wir zumindest eine Mischung aus den Erfolgen der Saison 2009/10 und der vergangenen Saison schaffen. Zu den einzelnen Teams will ich mich nicht äußern.

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