Zwillingsbrüder feiern 74. Turniersieg
Die US-Superstars im Doppel, Bob und Mike Bryan, haben am Sonntag ihren ersten Wien-Titel geholt. Neun Jahre, nachdem sie in der Stadthalle schon in der ersten Runde gescheitert waren, besiegten die Zwillinge im Endspiel den Weißrussen Max Mirnyi und den Kanadier Daniel Nestor mit 7:6 (12/10) 6:3.
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Für die siegesverwöhnten Weltranglistenersten war es der insgesamt 74. Turniererfolg ihrer herausragenden Karriere. Linkshänder Bob Bryan servierte nach 75 Minuten aus und die „Twins“ enttäuschten die Fans auch diesmal nicht. Der zum Markenzeichen gewordene Sprung der beiden Brust gegen Brust dokumentierte den Titel.

APA/Georg Hochmuth
Die Bryan-Brüder verstehen sich auch ohne Worte
Alte Niederlage nicht vergessen
Bryan/Bryan teilen sich einen Siegerscheck in Höhe von 31.850 Euro, doch darum geht es in einer Karriere, in der beide Spieler schon jeweils über acht Millionen US-Dollar gewonnen haben, nicht mehr. „Natürlich bedeutet uns dieser Titel noch etwas. Wir hassen es wahrscheinlich mehr zu verlieren, als wir es lieben zu gewinnen“, sagte Bob Bryan nach dem ersten Wien-Erfolg. „Jedes Mal, wenn wir verlieren, haben wir eine schlaflose Nacht.“
Und trotz ihrer Erfolge und der schon so langen Karriere: Beide wissen noch ganz genau, dass sie in Wien 2002 in der ersten Runde verloren haben. „Ja, das war in der B-Halle gegen Chris Haggard/Jeff Coetzee. Wir haben verloren und haben gesagt, wir kommen nie mehr nach Wien zurück“, gestand Bob und sorgte für Gelächter. Seit ihrem Wimbledon-Sieg in diesem Jahr hatten die Bryans nicht mehr gewonnen. Dort stellten sie auch den Grand-Slam-Rekord der legendären Australier Todd Woodbridge und Mark Woodforde mit ihrem elften gemeinsamen Major-Titel ein.
„Es war eine Traumwoche“
„Es war eine Traumwoche für uns“, sagte Mike, noch dazu, nachdem man in einer hochklassigen ersten Runde gegen Alexander Peya/Christopher Kas (AUT/GER) beinahe verloren hätte. Keine Rede davon, dass man nach so vielen Erfolgen keine Ziele mehr hätte. „Wir spielen seit 13 Jahren auf der Tour, aber wir haben immer noch viele Ziele. Jeder Sieg ist speziell, es ist egal, ob es Wimbledon oder L.A. ist.“
Zum Wien-Trip entschloss man sich kurzfristig, und es zahlte sich aus, auch für Mike Bryan, der erst später zur Pressekonferenz gestoßen war. „Es ist schon wieder eine Weile seit unserem letzten Titel in Wimbledon. Es ist eine Art Bonustitel. Wir hatten viel Spaß und waren überrascht, wie toll das Turnier war. Wien ist eine der schönsten Städte, wir hatten eine tolle Zeit“, sagte Mike. Auch wenn es sich „nur“ um ein ATP-250er-Turnier handle, auch ein Titel in Wien bedeute etwas, bestätigte auch Mike.
Antreten im nächsten Jahr möglich
Der Trip nach Österreich könnte durchaus auch 2012 ins Turnierprogramm rutschen. Glaubt man den beiden, dann werden sie ihren Titel sicher verteidigen. „Das Hotel ist großartig, das Essen wunderbar, das Stadion und die Plätze sehr schön und auch die Fans sind sehr nett. Was kann man sich mehr wünschen? Wenn wir nicht todmüde sind, dann kommen wir wieder - ihr könnt uns schon in die Auslosung reinschreiben“, versprach Mike Bryan.
650.000-€-ATP-Turnier in Wien
Doppel-Finale: |
Bob Bryan / Mike Bryan (USA/1) |
Max Mirnyi / Daniel Nestor (BLR/CAN/2) |
7:6 (12/10) 6:3 |
Semifinale: |
Bob Bryan / Mike Bryan (USA/1) |
Mariusz Fyrstenberg / Marcin Matkowski (POL/4) |
6:3 6:2 |
Max Mirnyi / Daniel Nestor (BLR/CAN/2) |
Juan Martin del Potro / Radek Stepanek (ARG/CZE) |
6:3 7:6 (7/2) |
Viertelfinale: |
Bob Bryan / Mike Bryan (USA/1) |
Oliver Marach / David Marrero (AUT/ESP) |
6:3 7:6 (7/2) |
Juan Martin del Potro / Radek Stepanek (ARG/CZE) |
Andeas Haider-Maurer / Philipp Oswald (AUT) |
6:4 6:4 |
Achtelfinale: |
Bob Bryan / Mike Bryan (USA/1) |
Alexander Peya / Christopher Kas (AUT/GER) |
6:7 (9/11) 7:6 (7:4) 11/9 |
Oliver Marach / David Marrero (AUT/ESP) |
Scott Lipsky / Rajeev Ram (USA) |
7:6 (9/7) 6:1 |
Juan Martin del Potro / Radek Stepanek (ARG/CZE) |
Jürgen Melzer / Philipp Petschner (AUT/GER/3) |
6:4 6:2 |
Andeas Haider-Maurer / Philipp Oswald (AUT) |
Pablo Andujar / Guillermo Garcia Lopez (ESP) |
6:1 7:6 (10/8) |
Simone Bolelli / Fabio Fognini (ITA) |
Gerald Melzer / Dominic Thiem (AUT) |
6:0 6:3 |
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