Siegestreffer in der 96. Minute
Meister Puntigamer Sturm Graz ist am Sonntag in der 14. Runde der tipp3-Bundesliga im Heimspiel gegen Schlusslicht Kapfenberg zu einem Last-Minute-Erfolg gekommen. Stürmer Darko Bodul erzielte mit einem von KSV-Spieler Ordos unhaltbar abgefälschten Schuss in der 96. Minute den Siegestreffer vor knapp 12.000 Zuschauern in der UPC-Arena.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Damit reduzierte der Titelverteidiger, der nach wie vor auf Rang sechs liegt, den Rückstand auf Spitzenreiter Admira auf sieben Punkte. Kapfenbergs Rückstand auf den Vorletzten aus Mattersburg, der im Heimspiel gegen Vizemeister Salzburg klar mit 3:0 siegte, wuchs dagegen auf drei Zähler an.

GEPA/Christian Walgram
Darko Bodul avancierte in der „Overtime“ zum Matchwinner
Im Duell der beiden stark ersatzgeschwächten Teams gingen auch zwei Serien weiter. Sturm ist seit dem 0:3 gegen Salzburg am 16. April nun in zehn Ligaheimspielen ungeschlagen. Und die Kapfenberger, die sich im ersten Duell mit dem Lokalrivalen vor eigenem Publikum noch souverän mit 3:0 durchgesetzt hatten, mussten die sechste Auswärtsniederlage en suite hinnehmen.
Zahlreiche Chancen auf beiden Seiten
Die Partie brachte zahlreiche hochkarätige Chancen auf beiden Seiten, doch erst die Nachspielzeit, die eigentlich nur vier Minuten hätte dauern sollen, brachte einen Treffer. KSV-Schlussmann Raphael Wolf zeichnete sich erstmals in Minute zwölf nach einem schnellen Gegenangriff über Kainz bei einem Bodul-Schuss mit einer Beinabwehr aus.
Sturm-Angreifer Kienast wurde möglicherweise von einem Rasenfehler überrascht, als er nach Vorarbeit von Bodul und Wolf nicht ins leere Tor traf, Kapfenberg gelang via Hüttenbrenner und Wolf-Reflex noch die Rettung in den Corner (21.). In Minute 34 hätte es aber 1:0 heißen müssen: Bodul überspielte zwar Wolf in perfekter Manier, agierte dann aber zu lässig, wodurch der zurückgeeilte KSV-Mittelfeldspieler Spirk noch in extremis retten konnte.
„Mensch, hau das Ding rein, Du!“, schrie Sturm-Trainer Franco Foda seinem Stürmer erbost zu. In der zweiten Hälfte hatte Bodul dann Pech, als er Wolf ein Gurkerl schob, doch dieser den Ball mit den Beinen noch so ablenkte, dass dieser an der Stange landete (56.).
Cavlina zeichnet sich aus
Auch Kapfenberg hatte tolle Chancen in Hülle und Fülle, die erste durch einen Spirk-Freistoß aus gut 20 Metern, den Sturm-Goalie Cavlina mit einer Glanzparade noch aus dem Kreuzeck fischte (24.). Auch bei einem Prokoph-Schuss zeichnete sich der Tormann aus (38.), der wenig später per Fußabwehr eine Spirk-Chance ebenfalls zunichte machte (41.). Nach Cavlinas einzigem Fehler in dieser Partie landete ein Gollner-Schuss an der Latte (57.). Kurz danach war Cavlina, als er eine Prokoph-„Granate“ auf Raten entschärfte, wieder auf dem Posten.
In der 75. Minute ertönte von Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nach einem Foul von KSV-Verteidiger Scharifi im Strafraum an Patrick Wolf kein Elferpfiff. Im Finish gab es dann Matchbälle auf beiden Seiten - Micic scheiterte an Cavlina, auf der Gegenseite schoss Kienast aus kurzer Distanz übers Tor. Doch in Minute 96 war es dann so weit, als der abgefälschte Schuss von Bodul im Tor landete.
Stimmen zum Spiel
Franco Foda (Sturm-Trainer): „Das sind natürlich die schönsten Momente, wenn du in der letzten Minute so ein Spiel noch gewinnst. Wir hätten aber schon nach 20, 30 Minuten 2:0 oder 3:0 führen müssen. Nach den vergebenen Chancen ist die Mannschaft dann unruhig geworden. Bodul muss die erste Chance machen, da drehst du als Trainer durch und würdest ihn am liebsten runternehmen. Aber ich weiß, dass er ein Spieler ist, der ein Match entscheiden kann, und das hat er gemacht, da hätte ich ihn am liebsten wieder umarmt.“
Darko Bodul (Sturm-Torschütze): „Schade, dass ich in der ersten Hälfte einen Haken zu viel gemacht habe, da hätte ich gleich abziehen müssen. Danach hatte ich noch zwei Chancen, aber erst die letzte ist dann reingegangen, eine muss ja reingehen. Es waren glückliche drei Punkte für uns, die sehr wichtig sind, weil wir ja oben mitspielen wollen.“
Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): „Wir hätten uns heute zumindest einen Punkt verdient. Mir tun meine Spieler leid, sie sind gelaufen, haben Kampf und Leidenschaft gezeigt, sind an ihre Grenzen gegangen. Wir hatten unsere Möglichkeiten, wenn der Lattenschuss reingeht, gewinnen wir. Und am Schluss dann noch die Chance von Micic! Wir haben noch fünf Spiele bis zur Winterpause, da wollen wir uns perfekt verkaufen.“
Tipp3-Bundesliga, 14. Runde
Sonntag:
Sturm - Kapfenberg 1:0 (0:0)
Graz, UPC-Arena, 11.987 Zuschauer, SR Manuel Schüttengruber
Tor: 1:0 (96.) Bodul
Sturm: Cavlina - Standfest, Feldhofer, Dudic (46. Burgstaller), Klem - P. Wolf, Weber, Koch (63. Haas), Kainz (80. Bukva) - Kienast, Bodul
Kapfenberg: R. Wolf - Scharifi, Schönberger, Gollner, Harrer (68. Micic) - Hüttenbrenner, Spirk (72. Gucher), Sencar, Elsneg - Prokoph (83. M.Gregoritsch), Ordos
Gelbe Karten: Feldhofer bzw. Spirk, Schönberger, Ordos, Hüttenbrenner, Prokoph, Gregoritsch, Scharifi
Die Besten: Kainz, Klem bzw. Wolf, Hüttenbrenner
Links: