Trauer um Simoncelli und Wheldon
Der Motorsport stand im Jahr 2011 unter keinem guten Stern. Vor allem Ende Oktober sorgte eine schwarze Woche für einen Schockzustand in der PS-Welt. Zuerst verlor Dan Wheldon bei einem Unfall in der IndyCar-Serie sein Leben, nur eine Woche später verunglückte mit Marco Simoncelli einer der Stars der Motorradszene tödlich.
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Der Italiener Simoncelli kam am 23. Oktober im MotoGP-Rennen beim Grand Prix von Malaysia schwer zu Sturz und erlag wenig später noch an der Rennstrecke seinen Verletzungen. Der 24-jährige Honda-Pilot war kurz nach Beginn des Rennens gestürzt und vom US-Amerikaner Colin Edwards bei vollem Tempo im Nackenbereich gerammt worden. Dabei wurde Simoncelli der Helm vom Kopf gerissen. Simoncelli wurde danach sofort ins medizinische Zentrum der Rennstrecke gebracht und dort erstversorgt.

AP/Simone Rosa, LaPresse
Marco Simoncelli war einer der bunten Vögel des Motorsports
Die Ärzte konnten allerdings nichts mehr tun und verloren um 10.56 Uhr MESZ den Kampf um Simoncellis Leben. Bereits zuvor war das Rennen abgebrochen und ersatzlos aus dem Rennkalender 2011 gestrichen worden. „Er ist bereits bewusstlos hergebracht worden. Wir haben versucht, ihn wiederzubeleben, aber leider vergeblich“, sagte der verantwortliche MotoGP-Arzt Michele Macchiagodena. Es war der erste Todesfall auf der Strecke in Sepang seit deren Eröffnung im Jahr 1999.
14 Grand-Prix-Siege und ein WM-Titel
Simoncelli stieg im Jahr 2002 in die 125-ccm-Klasse ein und stand in Sepang zum 148. Mal bei einem Rennen am Start. Insgesamt feierte der Italiener 14 Grand-Prix-Siege und krönte sich im Jahr 2008 zum Viertelliterweltmeister. 2010 schaffte Simoncelli den Sprung in die MotoGP-Klasse. Simoncelli wurde als ein möglicher Thronfolger von Superstar Rossi gehandelt. In dieser Saison holte er zwei Polepositions und zwei Podestplätze. Erst vor einer Woche durfte sich Simoncelli mit Platz zwei in Philipp Island über das beste MotoGP-Ergebnis seiner Karriere freuen.
Der Tod des Italieners, dessen Markenzeichen sein Lockenkopf war, sorgte nicht nur in Italien für Bestürzung. „Das ist ein wirklich schrecklicher Tag für uns alle“, meinte der amerikanische Ex-Weltmeister Nicky Hayden: „Marco, wir werden dich vermissen.“ Beim Saisonfinale in Valencia war die Nummer 58 Simoncellis allgegenwärtig. Die Gedenkminute vor dem Rennen wurde dem Wunsch von Simoncellis Vater Paolo entsprechend keine Schweigeminute. Nach dem Warm-up ließen alle MotoGP-Piloten ihre Motoren aufheulen.

AP/Darron Cummings
Die Bestürzung nach dem Tod Wheldons war groß
Wheldon verunglückt in Las Vegas
Nur eine Woche vor dem Tod Simoncellis stand die amerikanische IndyCar-Serie unter Schock. Der 33-jährige Dan Wheldon verunglückte beim Saisonfinale der Serie in Las Vegas tödlich. Der Wagen des zweifachen Siegers der Indy 500 flog bei dem Zwischenfall in der 13. Runde mit voller Wucht in den Begrenzungszaun und wurde dabei völlig zerstört. Wheldon wurde noch ins University Medical Center geflogen, ehe nach zwei Stunden sein Tod wegen „nicht zu überlebender Verletzungen“ bekanntgegeben wurde.
Bei dem Unfall gingen zahlreiche Wagen in Flammen auf, drei weitere Piloten erlitten Verletzungen. Es war der erste Todesfall der IndyCar-Serie seit dem tödlichen Unfall des Amerikaners Paul Dana 2006. Wheldon war einer der erfolgreichsten britischen Rennfahrer abseits der Formel 1. Nach acht britischen Titeln im Kartsport und Rang drei in der britischen Formel-Ford-Meisterschaft zog er 1998 in die USA, weil er sich dort bessere Möglichkeiten erhoffte.
Die Erfolge stellten sich auch rasch ein, er gewann 1999 mit sechs Rennsiegen die Formel-2000-Meisterschaft und wechselte bald in die prestigeträchtige IndyCar-Serie. Dort wurde er 2003 zum Nachwuchsfahrer des Jahres gewählt. Zwei Jahre später sicherte er sich den Gesamtsieg der IndyCar-Serie und gewann erstmals die Indy 500.
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