Themenüberblick

Aufsteiger nur vier Punkte zurück

Meister Puntigamer Sturm kann auswärts einfach nicht mehr gewinnen. Die Grazer kassierten am Sonntag zum Abschluss der 25. Bundesliga-Runde eine 0:2-Niederlage beim heimstarken Aufsteiger Trenkwalder Admira und mussten nach der Heimpleite gegen Wr. Neustadt den zweiten großen Rückschlag im Kampf um die Europacup-Plätze in Folge hinnehmen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Niederösterreicher verbesserten sich hingegen auf Rang vier und verringerten den Rückstand auf die vor ihnen liegenden beiden Wiener Topteams Rapid und Austria auf zwei Zähler. Daniel Toth mit einem Freistoßtreffer (15.) und Rene Schicker mit einem verwandelten Foulelfmeter (44.) sorgten für den bereits neunten Admira-Sieg im 13. Heimspiel.

Die Admiraner liegen mit vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Salzburg sogar noch auf Tuchfühlung zur Spitze. Für die Grazer, die auch in ihrem 13. Auswärtsspiel ohne Sieg blieben und schon fünf Partien ohne Torerfolg sind, scheint hingegen der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung bereits jetzt ausgeträumt.

Beide Teams mit veränderter Aufstellung

Beide Teams brachten im Gegensatz zur Vorwoche eine stark veränderte Formation auf das Feld. Bei der Admira gab Gernot Plassnegger (für Daniel Drescher) sein Comeback in der Viererkette, zudem kamen auch die Offensivkräfte Issiaka Ouedraogo und Schicker (für Bernhard Schachner und Philipp Hosiner) in die Mannschaft.

Die Admira-Spieler Issiaka Ouedraogo, Marcel Sabitzer, Rene Schicker, Stefan Schwab und Daniel Toth jubeln

GEPA/Christian Ort

Die Admira bleibt in der Südstadt eine Macht

Franco Foda setzte gar auf eine mit Milan Dudic und Dominic Pürcher (für den gesperrten Ferdinand Feldhofer und Thomas Burgstaller) völlig neue Innenverteidigung und gab außerdem Patrick Wolf und Darko Bodul für Andreas Hölzl und dem angeschlagenen Rubin Okotie eine Chance von Beginn an.

Nach vier schwachen Partien am Samstag wurde den heimischen Zuschauern zum Abschluss der Runde die ansehnlichste und torreichste Partie geboten. Vor 4.735 Zuschauern in der Trenkwalder-Arena entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche und offene Partie, in der die Grazer zwar mehr Ballbesitz hatten, die Hausherren aber deutlich zweikampfstärker und vor allem gefährlicher waren.

Führung nach Freistoß

Sturm-Goalie Silvije Cavlina musste sich schon in der fünften Minute bei einem Schuss des starken Ouedraogo auszeichnen. Zehn Minuten später brachte der Kroate den durchbrechenden Ouedraogo knapp außerhalb der Strafraumgrenze zu Fall und sah völlig zurecht gelb. Für die Gäste kam es aber noch viel bitterer: Toth zirkelte den Freistoß aus spitzem Winkel ins lange Eck, Cavlina sah dabei nicht gut aus (15.).

Für den 24-jährigen Mittelfeldspieler war es bereits der zweite Freistoßtreffer in Folge nach jenem zum 1:1 bei der 1:2-Niederlage gegen die Austria vor einer Woche. Die Grazer konnten sich vor den Augen von ÖFB-Teamchef Marcel Koller im Spiel nach vorne nicht in Szene setzen, mit einer Ausnahme. Nach einem Foul von Plassnegger am trickreichen Kainz gab es zurecht Elfmeter, Szabics scheiterte allerdings mit einem zu schwachen Schuss an Admira-Tormann Tischler (20.).

Vorentscheidung noch vor der Pause

Die Hausherren zeigten sich kurz vor der Pause vom Punkt treffsicher und sorgten mit dem 2:0 für die Vorentscheidung. Klem brachte Seebacher im Strafraum zu Fall, und Schicker ließ sich die Chance nicht entgehen (44.). Im Gegensatz zur 2:4-Niederlage in der Südstadt im Herbst, bei der die Grazer die Partie nach einem 0:3-Rückstand zur Pause noch einmal spannend gemacht hatten, konnten sie dieses Mal in den zweiten 45 Minuten nur wenig zusetzen.

Die Truppe von Chefcoach Franco Foda war zwar bemüht und feldüberlegen, fand aber keine einzige zwingende Torchance vor. Daran änderte auch nichts, dass in der letzten halben Stunde mit Szabics, Pavlov und Haas drei gelernte Stürmer am Feld standen. Gefährlicher waren sogar die Hausherren im Konter.

Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): „Entscheidend waren drei Faktoren: das schnelle 1:0, der gehaltene Elfmeter und der verwandelte Elfmeter vor der Pause, der war psychologisch wichtig und hat uns auf die Siegerstraße gebracht. Die Burschen haben ihre Tugenden gezeigt, und bei Sturm hat man gemerkt, dass sie nicht so in der Spur sind. In der zweiten Hälfte hat bei uns der letzte Pass nicht funktioniert, sonst hätten wir uns schon früher zurücklehnen können. Wir wollen so lange wie möglich oben dabeibleiben.“

Franco Foda (Sturm-Graz-Trainer): „Insgesamt hat die Kreativität nach vorne gefehlt. Die Mannschaft hat momentan nicht die nötige Sicherheit, sie kann besser spielen. Wir haben es nicht vermocht, die optische Überlegenheit in Chancen umzumünzen. Die Admira hatte auch mehr Willen. Es war ein sehr wichtiges Match für uns, aber wir haben zu wenig investiert. Die Titelverteidigung war nie unser Ziel, unser Ziel war es, unter die Top Vier zu kommen. Da waren wir gut dabei, jetzt haben wir leider zweimal hintereinander verloren. Aber es sind noch einige Spiele und wir sind immer in der Lage, eine Serie zu starten.“

Patrick Tischler (Admira-Tormann): „Es gehört natürlich auch Glück dazu. Ich habe jetzt zwei hintereinander gehalten, das ist super für mich und war nicht unwichtig in unserer Situation. Als Tormann kann man nur gewinnen. Es könnte weiter so gehen, aber lieber ist es mir, wir bekommen keine Elfmeter und gewinnen so. Wir haben die Leidenschaft gezeigt, die uns immer ausgezeichnet hat und die Partie intelligent zu Ende gespielt. Die Tabelle ist für uns nebensächlich, es wäre aber schön, wenn wir oben dranbleiben können.“

Tipp3-Bundesliga, 25. Runde

Sonntag:

Admira - Sturm Graz 2:0 (2:0)

Trenkwalder-Arena, 4.735 Zuschauer, SR Grobelnik

Torfolge:
1:0 Toth (15.)
2:0 Schicker (44./Elfmeter)

Admira: Tischler - Plassnegger, Windbichler (48./Drescher), Schrott, Auer - Seebacher, Schwab, D. Toth, Sabitzer (73./Mevoungou) - Ouedraogo (61./Hosiner), R. Schicker

Sturm: Cavlina - Standfest, Dudic, Pürcher, Klem - P. Wolf (59./Hölzl), Weber, Säumel, Kainz (63./Haas) - Bodul (46./Pavlov), Szabics

Anmerkung: Szabics scheiterte mit einem Elfer an Tischler (20.)

Gelbe Karten: Plassnegger bzw. Cavlina, Klem, Hölzl, Pürcher

Die Besten: Ouedraogo, Tischler, Schrott bzw. Pürcher, Säumel

Links: