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„Verurteilen den Vorfall aufs Schärfste“

Der Schlager der 31. Runde der tipp3-Bundesliga am Sonntag ist mit einem handfesten Skandal zu Ende gegangen. Rubin Okotie, Stürmer von Sturm Graz, wurde nach dem 1:1 (1:0) im Hanappi-Stadion gegen den SK Rapid auf dem Weg zum Mannschaftsbus nach dem Match von einem Rapid-Fan attackiert und geohrfeigt. Rapid entschuldigte sich dafür am Montag.

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Okotie war vom Rapid-Erzrivalen Austria vor zwei Jahren zum FC Nürnberg nach Deutschland gewechselt und in der Folge über Umwege leihweise bei den Grazern gelandet. Seine Austria-Vergangenheit reichte manchem Fan, um Okotie schon während der Begegnung von der Tribüne aus anzupöbeln und zu beschimpfen.

Rubin Okotie mit Hand am Ohr

GEPA/Christian Ort

Okotie provozierte die Rapid-Fans

Dass der 24-Jährige in der 61. Minute den Ausgleich für die Grazer Gäste erzielte, was Rapid zwei wichtige Punkte bzw. den Anschluss an Tabellenführer Red Bull Salzburg kostete, und darüber auch noch vor dem Rapid-Anhang jubelte, brachte grün-weiße Fans offenbar zum Kochen. Okotie kassierte für seine provokante Geste von Schiedsrichter Thomas Gangl die Gelbe Karte.

Angriff und Anzeige

Ernst wurde es nach dem Schlusspfiff auf dem Weg zum Grazer Teambus. Okotie wurde von einem Rapid-Hooligan, der die Polizeisperre durchbrochen hatte, angegriffen und „geohrfeigt“, wie Ö3 berichtete. Die „Kleine Zeitung“ schrieb von einem „Schlag ins Gesicht“. Okotie war schockiert, blieb dabei aber unverletzt. Der Täter flüchtete unerkannt. Sturm Graz erstattete Anzeige bei der Polizei.

„Schade, dass ein toller Nachmittag so zu Ende geht“, reagierte Sturm-Sportkoordinator Hans Lang fassungslos. Die Verbalattacken der Rapid-Fans hatte Okotie zuvor noch mit Humor genommen. „Ich spiele sehr gerne hier. Es ist super, wenn das ganze Stadion gegen dich ist, auch wenn vieles, das zu hören ist, unter der Gürtellinie ist“, sagte der Ex-Austria-Stürmer und fügte hinzu: „Meine Mama wollte auch zuschauen kommen, aber ich habe ihr davon abgeraten.“

Rapid nimmt Stellung

Die Rapid-Führung bestätigte und bedauerte den Eklat in einer schriftlichen Stellungnahme am Montag. „Rapid möchte sich auf diesem Weg bei Rubin Okotie und dessen Verein SK Sturm Graz aufrichtig für diesen Zwischenfall entschuldigen. Wiewohl der Täter unerkannt blieb, müssen wir davon ausgehen, dass er sich selbst als Anhänger von Rapid sieht“, teilten die Hütteldorfer mit. „Wir verurteilen den Vorfall aufs Schärfste.“

Der tätliche Angriff gegen Okotie sei unentschuldbar und inakzeptabel, teilte Rapid weiters mit. „Dass der Täter vorerst unerkannt entkommen konnte“, sei bedauerlich. Auch Rapid ist dessen Identität laut eigenen Angaben unbekannt. „Sollte sich dies ändern, muss er natürlich auch von Vereinsseite mit jenen Konsequenzen, die möglich sind, rechnen.“

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