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Mitfavorit im Schatten des Superstars

Cristiano hier, Ronaldo dort. Schon bei vergangenen Endrunden drängte Cristiano Ronaldo das portugiesische Team in den Hintergrund. Der Superstar von Real Madrid bestreitet in Polen und der Ukraine sein fünftes großes Turnier, gewonnen hat er mit seinem Heimatland noch nichts. Bei der Heim-EM 2004 scheiterten die Portugiesen im Finale an Griechenland, bei der WM 2006 im Halbfinale an Frankreich.

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Seither hat Ronaldo im Nationalteam nicht nur positive Schlagzeilen gemacht. Die Euro 2008 überschattete sein möglicher Wechsel von Manchester United zu Real, der ein Jahr später Wirklichkeit wurde. Zwei Jahre später machte der Kapitän den damaligen Teamchef Carlos Queiroz für das Aus im WM-Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister Spanien (0:1) verantwortlich. Die Diva selbst erzielte im Turnierverlauf nur einen einzigen Treffer - beim 7:0 gegen Nordkorea.

Bento brachte „neue Mentalität“

Seinen Widersacher ist Ronaldo mittlerweile los. Queiroz ist über eine Dopingaffäre gestolpert. Der Nationaltrainer hatte im Teamcamp vor der WM 2010 Dopingproben behindert, wurde sechs Monate gesperrt und vom Verband durch Paulo Bento ersetzt. Bento kommt wie Ronaldo aus der Kaderschmiede von Sporting Lissabon. Der Hauptstadtclub war vor seinem Teamchefengagement auch die einzige Trainerstation des früheren defensiven Mittelfeldspielers.

Portugals Fabio Coentrao und Trainer Paulo Bento

Reuters/Jose Manuel Ribeiro

Teamchef Paulo Bento setzt u. a. auf die Fähigkeiten von Fabio Coentrao

„Der neue Trainer hat eine neue Mentalität gebracht“, sagte Ronaldo. Die Qualifikation wurde aber auch unter Bento zur Zitterpartie. Die Portugiesen mussten ins Play-off gegen Bosnien (0:0, 6:2). Selbst den zweiten Gruppenplatz hinter Dänemark behaupteten die „Lusos“ nur dank der besseren Tordifferenz gegenüber Norwegen. Und bei der Endrunde wartet nun die schwere Gruppe B. „Deutschland und die Niederlande sind die Favoriten“, meinte Bento. Dazu erhält sein Team die Chance zur Revanche an Dänemark.

Muss es Mourinho irgendwann richten?

In der FIFA-Weltrangliste sind die Portugiesen mittlerweile bis auf Platz fünf vorgestoßen. Prunkstück sind neben der Real-Defensive mit Pepe und Fabio Coentrao die Flügel mit Ronaldo und Nani. Letzterer ist wie der große Superstar bei Sporting groß geworden und nun dessen Nachfolger in Manchester. Bei der WM hatte Nani wegen einer bei einem Fallrückzieher erlittenen Schulterverletzung gefehlt - und mit ihm Ronaldos wichtigste Entlastung. In der Quali erzielten die beiden Techniker zusammen zwölf Tore.

Mit Real blickt Ronaldo auf eine Rekordsaison zurück. Um zu den ganz Großen der Fußballgeschichte zu zählen, würde der Ausnahmespieler von der Insel Madeira aber auch einen Titel mit dem Nationalteam benötigen. Der war auch seinen großen Vorgängern als Portugals Topstars, Eusebio und Luis Figo, verwehrt geblieben. Sollte es in den nächsten Jahren nicht funktionieren, muss irgendwann Startrainer Jose Mourinho her - darüber ist sich die portugiesische Öffentlichkeit einig.

EM-Kader Portugal

Tor:
1 Eduardo Benfica Lissabon 19.09.1982
12 Rui Patricio Sporting Lissabon 15.02.1988
22 Beto CFR Cluj (ROU) 01.05.1982
Abwehr:
2 Bruno Alves Zenit St. Petersburg (RUS) 27.11.1981
3 Pepe Real Madrid (ESP) 26.02.1983
5 Fabio Coentrao Real Madrid (ESP) 11.03.1988
13 Ricardo Costa Valencia (ESP) 16.05.1981
14 Rolando FC Porto 31.08.1985
19 Miguel Lopes Sporting Braga 19.12.1986
21 Joao Pereira Sporting Lissabon 25.02.1984
Mittelfeld:
4 Miguel Veloso FC Genoa (ITA) 11.05.1986
6 Custodio Sporting Braga 24.05.1983
8 Joao Moutinho FC Porto 08.09.1986
10 Ricardo Quaresma Besiktas Istanbul (TUR) 26.09.1983
15 Ruben Micael Real Saragossa (ESP) 19.08.1986
16 Raul Meireles Chelsea (ENG) 17.03.1983
17 Nani Manchester United (ENG) 17.11.1986
20 Hugo Viana Sporting Braga 15.01.1983
Angriff:
7 Cristiano Ronaldo Real Madrid (ESP) 05.02.1985
9 Hugo Almeida Besiktas Istanbul (TUR) 23.05.1984
11 Nelson Oliveira Benfica Lissabon 08.08.1991
18 Silvestre Varela FC Porto 02.02.1985
23 Helder Postiga Real Saragossa (ESP) 02.08.1982
Teamchef:
Paulo Bento 20.06.1969

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