302. Derby in dritter Runde
Um die Übungseinheiten von Rapid zu beobachten, müssen die Fans seit dieser Saison zu den Trainingsplätzen neben dem Ernst-Happel-Stadion pendeln. Für die Derbys gegen Erzrivalen Austria bleibt den Anhängern der Hütteldorfer der Ausflug in das ungeliebte Oval im Prater jedoch erspart. Das Hanappi-Stadion erlebt in der kommenden Saison sein Derby-Comeback - und das bereits in der dritten Runde.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Voraussichtlich am Sonntag, den 5. August - Rapid dürfte am Donnerstag davor im Europacup-Einsatz sein - werden sich die beiden Wiener Clubs zum ersten Mal in der Spielzeit 2012/13 gegenüberstehen. Auf der offiziellen Homepage ist der Spielort bereits vermerkt. Nach zwei Heimderbys Rapids gegen den Erzrivalen im Happel-Stadion wagt sich der 32-fache österreichische Meister wieder zurück in seine echte Heimstätte. Grund ist das positive Verhalten der eigenen Fans bei den beiden Gastspielen im Prater. Sowohl das 298. als auch das 300. Derby gingen ohne Ausschreitungen über die Bühne.

GEPA/Hans Oberlaender
Bei den Derbys im Prater ging es nicht nur auf den Rängen ruhig zu
Erinnerungen an Skandalderby
Aber auch der Erfolg blieb im Prater aus. Eine 0:3-Niederlage und ein langweiliges 0:0 gab es in den beiden Derbys im Happel-Stadion zu sehen. Für den 302. Schlagabtausch zwischen Grün-Weiß und Violett baut man bei Rapid wieder auf die Atmosphäre im Hanappi-Stadion. „Diese Entscheidung wurde nach Rücksprache mit Präsident Edlinger getroffen, weil es bei den beiden Partien mit Auflagen im Happel-Stadion keinerlei Ausschreitungen gegeben hat“, wird Clubserviceleiter Andy Marek im „Kurier“ zitiert.
Das Spiel der dritten Runde wird damit zur großen Bewährungsprobe für den Verein, Polizei und Ordner. Am 22. Mai 2011 hatte die Organisation im Stadion kollektiv versagt. Beim Stand von 0:2 aus Sicht Rapids gegen die Austria stürmten wütende Fans das Spielfeld und sorgten für einen Abbruch in der 26. Minute. Das Spiel wurde mit 3:0 für die Austria strafverifiziert und Rapid mit 50.000 Euro Strafe und einem Spiel vor leeren Rängen bestraft.
Gästeanreise bleibt Hotspot
Ein zweites „Geisterspiel“ blieb den Hütteldorfern dank der zwei reibungslosen Derbys im Happel-Stadion erspart. Auch das nach dem Platzsturm unterkühlte Verhältnis zwischen Verein und Fanszene gehört der Vergangenheit an. Trotzdem ist vor dem kommenden Derby in der dritten Runde Nervosität angesagt. Vor allem die Anreise des Gästeteams bereitet Rapid Kopfzerbrechen. Der Bus hält vor dem Stadion in einem Bereich, der für die Fans frei zugänglich ist - und bleibt damit ein Hotspot für Konflikte.
Schon beim hitzigen Schlager zwischen Rapid und Salzburg in der 33. Runde der abgelaufenen Saison am 6. Mai hatte die Polizei alle Hände voll zu tun, um die Rapid-Fans vom Bus der Gäste fernzuhalten. „Wir müssen dort einfach an der Sicherheitsinfrastruktur arbeiten und einige Dinge verändern“, sagte Marek bereits im vergangenen Jahr, „in so einer Situation wünscht man sich ein neues Stadion in Hütteldorf.“
Links: