Trainerfrage weiter offen
Bei Meister Red Bull Salzburg geht es nach dem unerwarteten Abgang von Trainer Ricardo Moniz weiter drunter und drüber. Neben der noch immer offenen Frage über den Nachfolger des Niederländers sorgte nun Leonardo für noch mehr dicke Luft in der Mozartstadt. Der alles andere als pflegeleichte Brasilianer flog nach einem Disput mit Assistenztrainer Piet Hamberg aus dem Kader.
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Laut einem Bericht der „Salzburger Nachrichten“ am Donnerstag hatte sich Leonardo während des Trainings mit Hamberg verbal angelegt. Danach folgte auch ein Handgemenge mit Stefan Maierhofer, der den Streit zwischen Spieler und Trainer schlichten wollte. Auch ein Zuschauer soll von dem Brasilianer beschimpft worden sein. Leonardo wurde daraufhin vom Trainingsplatz geschickt und bis auf Weiteres vom Verein suspendiert und aus dem Kader gestrichen.
Immer wieder Konflikte
Für den 29-Jährigen dürfte das Abenteuer Salzburg damit beendet sein. Mit Moniz verlor Leonardo seinen einzigen Fürsprecher im Team. Schon zuvor soll es mannschaftsintern immer wieder Konflikte über die mangelnde Einstellung und den fehlenden Trainingseifer gegeben haben. Der in jungen Jahren als Wunderkind gelobte Spieler fiel im Salzburger Dress auch mit abfälligen Gesten Richtung seiner Mitspieler auf.

GEPA/Christopher Kelemen
Zwischen Maierhofer (r.) und Leonardo gab es auch auf dem Feld Diskussionen
Moniz sah über die Eskapaden Leonardos hinweg und setzte sich immer wieder für den kritisierten Brasilianer ein. Unter dem derzeitigen Interimsgespann Hamberg und Niko Kovac wird der Offensivmann jedoch nicht mehr zu sehen sein. Wie lange das Duo das Training bei den Salzburgern noch leitet, ist jedoch weiter offen. Von Vereinsseite gibt es nach wie vor keine Stellungnahme zur Trainersuche.
Zeit drängt
Dafür ließ der zurückgetretene Moniz in einem Interview mit der niederländischen Sportzeitung „Voetbal International“ kein gutes Haar an seinem ehemaligen Arbeitgeber. Die Zeit in Sachen Trainer drängt. Von 13. bis 15. Juli steht die erste Runde im ÖFB-Cup auf dem Programm, am 17./18. Juli wartet die erste Qualifikationsrunde für die Champions League. Auch der Meisterschaftsstart ist nur noch rund drei Wochen entfernt. Am 21./22. Juli trifft der Titelverteidiger auswärts auf seinen Vorgänger Sturm Graz.
Die Liste an Bewerbern für den Job als Cheftrainer bei Österreichs Ligakrösus ist jedenfalls beachtlich. In der vergangenen Tagen brachte sich auch der ehemalige englische Teamchef Sven-Göran Eriksson ins Spiel. Auch der frühere Schalke-Coach Ralf Rangnick wird nach dem Ende seiner freiwilligen Pause nach einem Burn-out als Kandidat gehandelt. Aus heimischer Sicht haben laut diversen Medienberichten auch Walter Schachner und Wacker-Innsbruck-Trainer Walter Kogler Außenseiterchancen auf den „heißen“ Salzburger Trainersessel.
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