Schrecksekunde für Ablinger
Österreichs Handbiker haben am Mittwoch für die Medaillen Nummer neun und zehn bei den Paralympics in London gesorgt. Walter Ablinger sicherte sich beim Zeitfahren (Klasse H2) auf der Rennstrecke von Brands Hatch die Silbermedaille, Wolfgang Schattauer (H1) gewann Bronze. Dabei hatte Ablinger bei seiner Silberfahrt mehr als nur eine Schrecksekunde zu überstehen.
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Der 42-jährige Oberösterreicher wurde auf der zweiten und letzten Runde von einem Begleitfahrzeug übersehen und regelrecht von der Straße gedrängt. Letztlich fehlten ihm im Ziel nur knapp fünf Sekunden auf Gold. „Schade um die Goldchance, aber ich bin froh, dass ich noch lebe, weil ein Auto hat mich von der Straße in den Zaun gedrängt“, sagte Ablinger im Ziel. „Ich musste die letzte halbe Runde mit einem kaputten Rad fahren. Trotzdem ist ein Traum wahr geworden, und ich freue mich riesig, dass ich eine Medaille gemacht habe.“
„Jetzt kann ich feiern“
Schattauer, der in seiner Klasse als Titelverteidiger an den Start ging, war mit seinem dritten Rang auf der Strecke voll zufrieden. „Es ist einer der größten Erfolge meiner Karriere, weil ich auch schon ein wenig in die Jahre gekommen bin und die Konkurrenz sehr jung ist“, sagte der 53-Jährige.

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„Oldie“ Schattauer freute sich über Bronze genauso wie über Gold
„Für mich war klar, dass es in diesem Jahr nicht um Gold, sondern eher um Bronze geht. Es war das Maximum für mich, und das habe ich geschafft. Jetzt kann ich feiern“, sagte Schattauer, in dessen Klasse Landsmann Christoph Etzlstorfer Platz sechs erreichte. Zuvor hatten Wolfgang Eibeck (C5, Platz 6), Manfred Gattringer (C4, Platz 9) und Anita Ruetz (C1-3, Platz 8) die Medaillenränge nur knapp verpasst, Eibeck sogar nur um 30 Sekunden. Helmut Winterleitner (Mixed T1/2) wurde Zehnter.
Tischtennis-Team im Halbfinale
Im Tischtennis-Teambewerb der Klasse 1/2 feierten indes Andreas Vevera und Hans Ruep einen 3:1-Sieg über Italien und treffen am Donnerstag im Halbfinale auf die Slowakei. Das Aus kam für das Tischtennisduo Manfred Dollmann/Egon Kramminger, das sich im Team-Bewerb der Klasse 3 im Viertelfinale Südkorea mit 1:3 geschlagen geben musste.
Knapp an einer Medaille vorbei schwamm Sabine Weber-Treiber im Londoner Aquatics Center. Die Niederösterreicherin musste sich in ihrer stärksten Disziplin, den 100 m Brust, in der Klasse der Sportler mit Querschnittlähmung (SB5) mit Rang vier begnügen. Die beiden Schimmer Andreas Onea (200 m Lagen, SM8) und Peter Tichy (100 m Rücken, S12) schieden in ihren jeweiligen Vorläufen aus.
Bei den Leichtathletik-Bewerben belegte Natalija Eder im Kugelstoßen (F11/12) Rang 13. Nicht ins Finale schaffte es Leichtathlet Robert Mayer, der in seinem Vorlauf über 100 m (T44) nur den siebenten und letzten Platz belegte.
Drittes Gold für Jacobsson
Einmal mehr Gold gab es für den 47-jährigen Schweden Jonas Jacobsson. Für den Schützen, der im Dreistellungsmatch 50 m in der Klasse SH1 triumphierte, war es bereits der 17. Titelgewinn - er ist damit der erfolgreichste Paralympics-Athlet überhaupt. Jacobsson hat bei seinen neun Teilnahmen insgesamt sogar schon 30 Medaillen gesammelt.
In seinem zweiten Finale holte sich auch Superstar Oscar Pistorius seine erste Goldmedaille. In der Staffel über 4 x 100 m setzte sich der Prothesenläufer mit dem Team aus Südafrika in Weltrekordzeit vor Brasilien und den USA durch. Über die 200-m-Strecke war Pistorius jüngst dem Brasilianer Alan Oliveira unterlegen und hatte sich danach über die Prothesen seines Rivalen beklagt.
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