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Geld spielt keine Rolle

Mit einem Transferpaket der Superlative hat Gasprom am Montag Russlands Meister Zenit St. Petersburg beschenkt. Der staatliche Energiekonzern und Hauptsponsor des Clubs investierte innerhalb weniger Stunden unglaubliche 80 bis 90 Millionen Euro in zwei neue Spieler. Superstürmer Hulk und Mittelfeldmann Axel Witsel unterschrieben dafür beim Champions-League-Starter jeweils Fünfjahresverträge.

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Axel Witsel (Benefica) und Givanildo "Hulk" Souza (Porto)

AP/Francisco Seco

Mit Porto und Benfica spielten Hulk und Witsel noch gegeneinander

Mindestens 40 Millionen Euro für der 26-jährigen Brasilianer, der von Marc Jankos Ex-Club Porto kam, noch einmal 40 Millionen für den 23-jährigen Belgier von Benfica Lissabon. Damit sind beide Profis teurer als der bisherige Rekordtransfer in der russischen Liga. Der Portugiese Danny war 2008 für 30 Millionen von Dynamo Moskau nach St. Petersburg gewechselt.

„Ich bin Porto dankbar, dass der Verein mir die Tür nach Europa geöffnet hat“, sagte Hulk. Jetzt wolle er auch in Russland Tore schießen und Titel gewinnen. Gasprom erfüllt dem italienischen Zenit-Trainer Luciano Spalletti vor dem Start zur Gruppenphase der europäischen Königsklasse offenbar alle Wünsche. Der nächste steht schon auf der Liste: Für 31,5 Millionen Ablöse und 6,3 Mio. Euro Handgeld bei Vertragsabschluss wäre der portugiesische Flügelstar Nani von ManUnited zu haben.

Real Madrid ausgestochen

Was Hulk und Witsel betrifft, hatte man bei Zenit keine Zeit zu verlieren. „Wir haben versucht, sie bis zum 3. September zu verpflichten, damit sie uns in der Champions League und in der Liga behilflich sein können“, wurde ein Clubsprecher von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert. Witsel stand außerdem auf dem Wunschzettel von Jose Mourinho und Real Madrid. Der belgische Nationalspieler entschied sich erst im letzten Moment für den Wechsel nach Russland. Zenits Gruppengegner AC Milan, RSC Anderlecht und FC Malaga können sich nun warm anziehen.

Obwohl der dank Gasprom schwerreiche Titelverteidiger in der russischen Liga nach sieben Runden an der Spitze steht, sieht Spalletti noch immer Anlass für Nachbesserungen im Kader. Die Tatsache, dass Nani in Manchester offenbar nicht mehr glücklich ist, kommt ihm da entgegen.

Zenit-Trainer Luciano Spalletti

GEPA/Amir Beganovic

Luciano Spalletti arbeitet im Schlaraffenland für Fußballtrainer

Nani vor klärendem Gespräch

Nanis Vertrag mit den „Red Devils“ läuft noch fast zwei Jahre. Der 25-Jährige fordert nun von Ferguson ein klärendes Gespräch über seine Zukunft bei ManUnited. Laut der Internetplattform Goal.com soll der ehemalige ManCity-Spieler Georgi Kinkladze bei den Verhandlungen eine wesentliche Rolle spielen. Der Georgier ist als Spielerberater in Russland tätig. Spalletti selbst hatte vor zehn Tagen verkündet, mit den Engländern wegen Nani Kontakt aufgenommen zu haben. Mit Bruno Alves würde Nani bei Zenit auch einen Landsmann an der Seite haben.

Nani (Manchester)

GEPA/Bildbyran

Nani pokert mit United und Zenit - reich ist und bleibt er auf jeden Fall

Es gab in der jüngeren Vergangenheit aber auch Spieler, bei denen Zenit trotz unmoralischer Angebote abgeblitzt ist. So entschied sich der heftig umworbene Grieche Kyriakos Papadopoulos vor einigen Tagen für einen Verbleib beim FC Schalke 04. Der Innenverteidiger wollte zwar nach St. Petersburg, ließ den Deal aber in letzter Minute wegen „geänderter Vertragsinhalte“ platzen. Auch bei Papadopoulos war es also nicht die Treue zum Verein, sondern das Geld, das letztlich ausschlaggebend war. Für die Zukunft schloss er einen Wechsel nach Russland nicht aus.

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