Herbst nach Aufholjagd starker Sechster

Der Schwede Andre Myhrer hat den Schwung aus der vergangenen Saison mitgenommen und beim Weltcup-Auftakt im Slalom gleich den ersten Sieg eingefahren. Der Slalomweltcup-Sieger setzte sich in Levi am Sonntag nur 0,06 Sekunden vor dem Salzburger Marcel Hirscher durch. Der Schwede Jens Byggmark verlor als Dritter 0,61 Sekunden.

„Super cool, Rang zwei ist für mich großartig und eine geile Geschichte“, schmunzelte Hirscher, der damit auch die Weltcup-Gesamtführung vor dem Italiener Manfred Mölgg und Sölden-Sieger Ted Ligety (USA) übernahm. Im Slalom führt der Weg zur kleinen Kristallkugel wohl aber wieder über Myhrer, der nach seinem ersten Sieg in der WM-Saison meinte: „Es war ein schwieriges Rennen, aber ich habe es gut gemeistert und bin froh darüber.“

Ein kräftiges Lebenszeichen gab Reinfried Herbst, der nach Disqualifikation seines ursprünglich achtplatzierten ÖSV-Teamkollegen Mario Matt (zu hohe Bindungsplatten) als 30. gerade noch ins Finale gerutscht war. Der Salzburger nützte die Startnummer eins in der Entscheidung und katapultierte sich mit Laufbestzeit sensationell auf den sechsten Platz und war damit zweitbester Österreicher. Manfred Pranger („Hätte mir mehr erwartet“) wurde noch Zwölfter, Benjamin Raich fiel in der Entscheidung vom elften auf den 20. Platz zurück.

GEPA/Mario Kneisl

Myhrer präsentierte sich schon in Topform

„Ich wollte die Chance nützen, wusste aber, dass ich dafür mein Bestes geben musste“, freute sich Herbst, der nach dem Gewinn der kleinen Kristallkugel im Slalom vor zwei Jahren in eine hartnäckige Formkrise geschlittert war. Zum Auftakt der WM-Saison präsentierte sich Herbst aber fast wieder wie in erfolgreichen Zeiten. „Ich habe einen sauberen Lauf in den Schnee geknallt. Das Glück war diesmal auf meiner Seite.“

Abschied von Palander

Lokalmatador Kalle Palander wiederum nützte sein Heimrennen für den endgültigen Abschied aus dem Weltcup. Vor dem zweiten Lauf zog der 35-jährige Slalomweltmeister von 1999 außer Konkurrenz seine letzten Schwünge. Palander hielt vor den jubelnden Zuschauern immer wieder an und verabschiedete sich später von langjährigen Wegbegleitern wie FIS-Renndirektor Günter Hujara.

Der wiederholt von Verletzungen gestoppte Finne hatte im September wegen fehlender Motivation seinen Rücktritt erklärt. Sein letztes Rennen war Palander mit dem Riesentorlauf in Sölden im Oktober 2011 gefahren, bei dem er sich erneut schwer verletzte. Bei einem Sturz erlitt Palander, der auf insgesamt 14 Weltcup-Siege zurückblickt, einen Kreuzbandriss und einen Meniskusschaden im rechten Knie.

Herren-Slalom in Levi

Links:

• Reinfried Herbst
• Marcel Hirscher
• Wolfgang Hörl
• Mario Matt
• Manfred Pranger
• Benjamin Raich
• Rainer Schönfelder
• ÖSV
• FIS