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Erster Doppelsieg in WM-Saison

Nach zwei zweiten Plätzen im Riesentorlauf hat Kathrin Zettel nach langer Durststrecke wieder den Sprung ganz oben auf das Podest geschafft. Zettel triumphierte am Sonntag im Aspen-Slalom mit Laufbestzeit in beiden Durchgängen souverän vor Marlies Schild (+0,67 Sek.).

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Zettel brachte in Colorado erstmals in ihrer Karriere eine Halbzeitführung im Slalom auch ins Ziel. „Ich bin total überwältigt und glücklich. Eine Halbzeitführung war für mich bisher keine gute Situation, aber jetzt habe ich es einmal ins Ziel geschafft“, jubelte Zettel über ihren Comeback-Erfolg. „Als ich im Ziel war und es grün aufleuchten gesehen habe, habe ich geglaubt, ich spinne“, frohlockte sie im Ziel. Vor Aspen hatte sie zuletzt im Jänner 2010 in Maribor gewonnen.

Marlies Schild, Kathrin Zettel und Tina Maze

APA/EPA/Justin Lane

Schild, Zettel und Maze strahlen um die Wette

Die Freude war nur zu verständlich. Die Vizeweltmeisterin aus Göstling hat wegen ihrer Gesundheitsprobleme mehrere harte Jahre hinter sich und stand schon kurz vor dem Karriereende. Nun war sie stark genug, um erstmals auch eine Slalom-Halbzeitführung (zuletzt war sie im Jänner 2010 in Zagreb nach dem ersten Lauf vorangelegen) nach Hause zu fahren. Es war gleichbedeutend mit ihrem zweiten Slalomtriumph überhaupt.

Auch Schild überglücklich

Weltmeisterin Schild war auch über Platz zwei glücklich. Obwohl die 31-Jährige damit nun seit bereits fünf Rennen ihrem 34. Slalomsieg und dem Rekord von Vreni Schneider nachjagt. Fünf Slaloms ohne Sieg, das war der Salzburgerin seit ihrem Debütsieg im März 2004 erst einmal, nämlich saisonübergreifend 2005, passiert.

„Ich bin trotzdem überglücklich mit dem zweiten Platz“, beteuerte Schild, die sich im ersten Lauf noch klug auf Platz drei „gebremst“ hatte und im Finale voll angreifen wollte. Das tat sie dann zwar auch - eine kritische Situation, die nahe an einem Einfädler war, brachte sie dann aber doch noch um den möglichen Rekorderfolg. „Ich war heute nicht fehlerfrei. Andererseits habe ich ein Ergebnis im Ziel - und das ist schon mal gut. Jetzt kann ich lockerer drauflosfahren“, erklärte die in Levi noch ausgeschiedene Schild.

Maze baut Führung im Weltcup aus

Insgesamt hieß das große Duell auch im vierten Technikrennen zum dritten Mal Maze gegen Zettel. Nach zwei zweiten Plätzen in den beiden Riesentorläufen von Sölden und Aspen ließ Zettel diesmal im US-Nobelskiort der starken Slowenin auf dem steilen Rennhang aber keine Chance.

Während Maze ihre bisher starke Performance weiterführte und nach zwei Siegen, einem dritten und einem vierten Platz souverän die Weltcup-Gesamtwertung mit 310 Punkten vor Zettel (260) anführt, konnten Österreichs Slalom-Damen hinter Zettel und Schild im Finale nicht nachlegen.

Kirchgasser leicht verärgert

Sechs waren in die Entscheidung gekommen, am unglücklichsten lief es für Michaela Kirchgasser. Die Salzburgerin, die im Training längst auf dem Level von Schild und Zettel fährt, rettete nach einem Riesenfehler in Lauf eins noch Platz acht. „Angesichts meiner Fehler ist das schon okay“, meinte Kirchgasser. „Schade dass mir immer wieder solche Dummheiten passieren“, ärgerte sich die zweifache Siegerin der vergangenen Saison.

ÖSV-Sportdirektor Hans Pum gab sich als Zaungast in Aspen ebenfalls erfreut. „Das war ein sehr guter Start in die WM-Saison. Wir haben mit sechs Podestplätzen und einem Sieg in Nordamerika ein erfolgreiches Wochenende hinter uns“, lobte Pum seine Damen in Aspen und die Herren in Lake Louise.

Damen-Slalom in Aspen

1. Kathrin Zettel AUT 1:42,46
2. Marlies Schild AUT 1:43,13
3. Tina Maze SLO 1:44,27
4. Maria Höfl-Riesch GER 1:44,39
5. Maria Pietilä-Holmner SWE 1:44,61
6. Lena Dürr GER 1:45,33
7. Mikaela Shiffrin USA 1:45,52
8. Michaela Kirchgasser AUT 1:45,58
. Tanja Poutiainen FIN 1:45,58
10. Christina Geiger GER 1:45,67
11. Veronika Velez-Zuzulova SVK 1:46,04
12. Therese Borssen SWE 1.46,27
13. Frida Hansdotter SWE 1:46,39
14. Sarka Zahrobska CZE 1:46,71
15. Fanny Chmelar GER 1:46,83
16. Bernadette Schild AUT 1:46,90
17. Wendy Holdener SUI 1:47,17
18. Manuela Mölgg ITA 1:47,35
. Marie-Michele Gagnon CAN 1:47,35
20. Carmen Thalmann AUT 1:47,44
21. Brittany Phelan CAN 1:47,61
22. Nastasia Noens FRA 1:47,83
23. Anne-Sophie Barthet FRA 1:47,93
24. Jessica Depauli AUT 1:48,05
25. Anna Swenn-Larsson SWE 1:48,28
26. Emelie Wikström SWE 1:48,31
27. Nathalie Eklund SWE 1:48,52
28. Marusa Ferk SLO 1:49,20
Erster Lauf:
1. Kathrin Zettel AUT 52,74
2. Tina Maze SLO 52,99
3. Marlies Schild AUT 53,04
4. Maria Pietilä-Holmner SWE 53,55
5. Maria Höfl-Riesch GER 53,57
6. Lena Dürr GER 54,12
7. Tanja Poutiainen FIN 54,25
8. Christina Geiger GER 54,33
9. Michaela Kirchgasser AUT 54,45
10. Mikaela Shiffrin USA 54,72
13. Bernadette Schild AUT 55,18
14. Carmen Thalmann AUT 55,22
30. Jessica Depauli AUT 56,72
Out u.a. Nicole Hosp (AUT), Alexandra Daum (AUT), Eva-Maria Brem (AUT), Erin Mielzynski (CAN)
Zweiter Lauf:
1. Kathrin Zettel AUT 49,72
2. Marlies Schild AUT 50,09
3. Veronika Velez Zuzulova SVK 50,27
4. Therese Borssen SWE 50,77
5. Mikaela Shiffrin USA 50,80
6. Maria Höfl-Riesch GER 50,82
7. Maria Pietilä-Holmner SWE 51,06
8. Michaela Kirchgasser AUT 51,13
9. Manuela Mölgg ITA 51,15
10. Fanny Chmelar GER 51,19
11. Lena Dürr GER 51,21
12. Tina Maze SLO 51,28
13. Jessica Depauli AUT 51,33
. Tanja Poutiainen FIN 51,33
19. Bernadette Schild AUT 51,72
25. Carmen Thalmann AUT 52,22
Out: Tessa Worley (FRA), Sandrine Aubert (FRA)

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