Finanzierung als Herausforderung
Olympische Sommerspiele in Wien, über die jetzt spekuliert wird, würden vor allem in Sachen Finanzierung und Sicherheitskonzept eine besondere Herausforderung darstellen. So kostete etwa Olympia 2004 in Athen 8,954 Mrd. Euro, die Organisatoren von London 2012 bezifferten ihr Budget mit 9,3 Mrd. Pfund (11,48 Mrd. Euro).
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Griechenland ist von den Olympiagastgebern der vergangenen drei Jahrzehnte am ehesten mit Österreich vergleichbar, allerdings leben in Athen mit rund vier Millionen Einwohnern mehr als doppelt so viele Menschen wie in Wien.
Sicherheitskosten stiegen nach 9/11
Ein besonders teurer Posten der jüngsten Olympiabudgets waren die Sicherheitskosten, die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 stark stiegen. So versuchte sich Athen auf „das Unvorstellbare“ einzustellen und gab bereits 615 Millionen Euro zum Schutz der Spiele aus. Schließlich galt es mehr als 10.600 Athleten vor terroristischen Angriffen zu bewahren.
„Vor dem 11. September 2001 wurden unsere Pläne durch unsere Vorstellungskraft geleitet. Seither haben wir begonnen, uns auf das Undenkbare vorzubereiten“, sagte der damalige Sicherheitsberater Peter Ryan, der diese Aufgabe bereits 2000 in Sydney innegehabt hatte, wobei er in Australien noch mit knapp einem Drittel des Sicherheitsbudgets der Griechen ausgekommen war.
Sicherheitsbudget in London über Milliardengrenze
Für London wurde erstmals die Milliardengrenze überschritten, waren doch insgesamt 40.000 Polizisten, Soldaten und andere Sicherheitskräfte zum Schutz abkommandiert. Mit dem immensen Aufgebot wurde Olympia 2012 zum bisher größten Einsatz von Sicherheitskräften in Großbritannien in Friedenszeiten. Dieser enorme Aufwand hatte seinen Preis, so wurde das Sicherheitsbudget offiziell mit 1,2 Milliarden Pfund (1,48 Mrd. Euro) beziffert.

Reuters/Fabrizio Bensch
Bei den Spielen in London waren Polizei und Sicherheitskräfte omnipräsent
Viele Sportstätten im Großraum Wien möglich
Die 302 Medaillenentscheidungen der 26 Sportarten in London gingen in 30 Austragungsstätten in Szene. Acht Hallen und Stadien befanden sich im olympischen Park, weitere 13 Sportstätten waren ebenfalls in der Acht-Millionen-Einwohner-Metropole, lediglich neun außerhalb im restlichen Großbritannien angesiedelt. So wurde Fußball in Coventry, Glasgow, Cardiff, Manchester und Newcastle gespielt, Ruderer und Kanuten waren in Eton Dorney und Lee Valley im Einsatz, die Mountainbiker in Hadleigh Farm und die Segler vor Weymouth und Portland.
Zum Vergleich: In Athen 2004 waren mit Ausnahme von drei Fußballarenen und dem antiken Olympiastadion, in dem nur aufgrund des historischen Aspekts die Kugelstoß-Entscheidungen stattfanden, alle Sportstätten im Umkreis von weniger als 50 Kilometer vom Zentrum Athens angesiedelt. Das wäre wohl auch in Wien möglich, wo bis auf einige Fußballspiele und die Segelentscheidungen das Gros der Medaillen vergeben werden könnte.
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