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Würstelsuppe im kleinen Kreis

Marcel Hirscher hat sich am Dienstagabend mit einem Erfolgserlebnis in Madonna di Campiglio in die Weihnachtspause verabschiedet. Österreichs Skistar zeigte im Finale des Flutlicht-Slaloms einen seiner berühmten Husarenritte und holte sich mit deutlichem Vorsprung seinen zweiten Saisonsieg.

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„Ich war mit 101 Prozent unterwegs. An manchen Stellen war es eigentlich zu viel des Guten“, sagte der 23-jährige Gesamtsieger des Weltcups danach. Dabei hätte er ohne weiteres ein bisschen auf die Bremse steigen können, schließlich hatte er am Ende gleich 1,67 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Deutschen Felix Neureuther. „Ich habe nach der Fahrt vom Felix nur den lauten Jubel gehört. Da dachte ich mir: ‚Jetzt musst du Gas geben‘“, sagte der Salzburger.

Die Füße auf der Couch

Jetzt freut sich Hirscher, der im Gesamtweltcup 54 Punkte hinter dem Norweger Aksel Lund Svindal auf Rang zwei liegt, erst einmal auf Weihnachten. „Ich werde jetzt zwei, drei Tage die Füße auf der Couch hochlagern und eine schöne Zeit mit meiner Freundin und meiner Familie verbringen“, sagte er. Weihnachten daheim in Annaberg wird traditionell ablaufen. „Wie bei uns regional üblich, wird es Würstelsuppe geben. Wir werden im kleinen familiären Rahmen ein bisschen plaudern und das war’s.“ Ein Besuch in der Mette wird sich wohl nicht ausgehen. „Da schlaf ich meistens schon“, sagte das ÖSV-Aushängeschild.

Marcel Hirscher gemeinsam mit Bruder Leon und Freundin Laura

APA/Barbara Gindl

Bruder Leon und Freundin Laura werden mitfeiern

„Es kann nicht immer so weitergehen“

Nach dem siebenten Stockerlplatz im siebenten Technikrennen der Saison warnte Österreichs Sportler des Jahres 2012 vor übertriebenen Erwartungen für den weiteren Winter: „Die Saison ist bisher perfekt verlaufen. Manchmal denke ich, dass jetzt kein weiterer Podiumsplatz mehr möglich ist. Ich möchte warnen: Es kann nicht immer so weitergehen.“

Für Hirscher war es Weltcup-Sieg Nummer 14, damit zog er u. a. mit seinen Landsleuten Mario Matt und Günther Mader gleich. Mehr Weltcup-Siege haben aus heimischer Sicht nur noch Michael Walchhofer (19), Franz Klammer (26), Stephan Eberharter (29), Benjamin Raich (36) und Hermann Maier (54) gefeiert. Im Slalom war es Hirschers siebenter Weltcup-Triumph. So jung hat in der Weltcup-Geschichte noch kein Österreicher diese Marke erreicht. Die bisherige Bestmarke wurde von Benjamin Raich gehalten, der Tiroler gewann vor seinem 24. Geburtstag sechs Slaloms.

Hirscher versichert stets, nicht auf der Jagd nach Rekorden oder Bestmarken zu sein. Auch auf spezielle Ziele für das Heim-WM-Jahr 2013 wartet man vergeblich. „Ich habe nur ein Ziel, und das ist gut Ski fahren. Das bedeutet mir am meisten.“

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