Wer muss in Schladming zuschauen?
Benjamin Raich hat sich in Kitzbühel als Fünfter am Ganslernhang wieder voll ins Spiel um ein Ticket für den WM-Slalom in Schladming gebracht. Konkurrent Reinfried Herbst schied aus, hatte zuvor aber die besseren Platzierungen. Marcel Hirscher und Mario Matt standen schon vor dem letzten Slalom vor den Heimtitelkämpfen als Fixstarter fest, Manfred Pranger sicherte als „Kitz“-Neunter seinen Platz.
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Raich zeigte zum Ausklang der Hahnenkammrennen, dass er auch unbedingt im WM-Slalom auf der Planai dabei sein will - dort hat er immerhin schon vier Weltcup-Siege gefeiert. „Natürlich hat mich auch dieser Gedanke beflügelt, das ist ein Riesenziel von mir. Aber in erster Linie hatte ich das Ziel, heute hier ein gutes Rennen zu fahren, und das ist mir Gott sei Dank gelungen“, sagte der Pitztaler, der sich mit der zweitbesten Laufzeit im Finale von Rang 25 auf fünf verbesserte.
Herbst rechnet sich Chancen aus
„Es war schon eng am Risiko, aber ich war trotzdem noch sehr sicher am Weg. Das ist immer meine Devise“, sagte Raich, der die lange Führung genossen hatte. „Ich habe vom Start weg das gute Gefühl gehabt, dass ich attackieren kann. Ich habe das durchgezogen. Und dann kann man so was zeigen“, war er mit seiner Leistung „sehr zufrieden“. Es sehe so aus, als ob mit dem Druck auch seine Leistung steige. „Das ist gut zu wissen für die nächste Zeit, denn bei der WM wird der Druck sehr groß sein.“

GEPA/Christian Walgram
Benjamin Raich hat es seinen Kritikern in Kitzbühel wieder einmal gezeigt
Raich hatte zuvor als beste Saisonleistung einen zwölften Platz zu Buche stehen. Herbst hat einen sechsten und einen siebenten Rang auf dem Konto und will bei der WM-Nominierung natürlich „nicht übersehen“ werden. Es habe ihm den Ski verschlagen, und er habe eingefädelt, das Glück sei eben ein Vogerl und woanders unterwegs gewesen. „Ich war auf Attacke unterwegs und bin nicht schlecht gefahren, ich habe zum Teil richtig Gas gegeben. Es ist bitter, wenn man den größten Teil des Laufes gut bewältigt und dann so etwas passiert“, sagte Herbst.
Dass es nun mit dem WM-Startplatz eng werden könnte, will der Slalom-Spezialist nicht gerne hören. „Aufstellen tun andere, aber die Ansichten sind natürlich interessant. Natürlich hat Benni heute ein gutes Ergebnis erreicht. Aber ich war einmal Sechster und einmal Siebenter, das ist auch was. Wir werden sehen.“ Er rechne nicht mit internen Sichtungsläufen. „Heute war ich auf dem Weg, dass es auf der Tafel grün aufleuchtet. Das wäre mein dritter Toprang gewesen.“
Für Spannung ist gesorgt
Pranger darf sich mit sechs, sieben und neun als Top-Saisonplatzierungen auf Schladming einstellen, auch wenn er die Nominierung offiziell abwarten will. „Ich lasse mich da überraschen, ich bin mir nicht ganz sicher“, übte er sich in Zurückhaltung. „Es war heute ein schwieriges Rennen. Ich will auch dabei sein bei der WM, dementsprechend bin ich gewisse Passagen zu viel auf Sicherheit gefahren. Es hat nicht so richtig funktioniert, obwohl der zweite Lauf nicht so schlecht war.“
Die letzte Sicherheit fehle noch, um richtig schnell zu sein. „Ich bin ein bisschen zu ungeduldig im Schwung und will es ein ‚bissi‘ erzwingen. Ich muss einfach zur Lockerheit finden, ich möchte es einfach noch einmal schaffen, dass ich dastehe und sage: ‚Ich habe wieder zugeschlagen‘“, so der Slalom-Weltmeister von 2009.
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