„CR7“ empfängt Sir Alex
292 Spiele und 118 Tore erzielte Cristiano Ronaldo für Manchester United, ehe er 2009 für 94 Millionen Euro im größten Transferdeal der Fußballgeschichte zu Real Madrid wechselte. Am Mittwochabend trifft der portugiesische Torjäger im Champions-League-Achtelfinale zum ersten Mal auf seinen Ex-Club und seinen früheren Mentor Alex Ferguson.
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Es war im Jahr 1994: Die damals noch neue Champions League wurde erst zum zweiten Mal ausgespielt, die FIFA führte die Golden-Goal-Regel ein und Brasilien wurde Weltmeister in den USA. Fernab der großen Fußballbühnen, auf der portugiesischen Insel Madeira, ließ Nacional Funchal dem Zeugwart des Provinzvereins Andorinha 20 Fußbälle zukommen. Im Gegenzug wechselte dessen Sohn in die Jugendabteilung des portugiesischen Zweitligisten. Sein Name: Cristiano Ronaldo.
16 Jahre später wurde er um 94 Mio. Euro von Manchester United losgeeist und wechselte zu Real Madrid. Ronaldo ist seither der teuerste Fußballer der Welt. Im Achtelfinale der Champions League spielt er nun zum ersten Mal gegen jenen Club, dem er seinen Starruhm zu verdanken hat - und tritt gegen jenen Mann an, der ihn zu einem der größten Fußballer der Neuzeit formte: Alex Ferguson.

APA/EPA/Antonio Cotrim
Ein Jungstar und sein Mentor: Cristiano Ronaldo und Alex Ferguson im Jahr 2005
Ronaldo: „Für mich ist das der Höhepunkt“
„Ich habe schöne Erinnerungen an meine Zeit in Manchester“, sagte Ronaldo im Vorfeld des Achtelfinal-Krachers: „Ich wollte schon seit längerem gegen sie spielen.“ Die Erinnerungen dürften auch deshalb so schön sein, weil Ronaldo die Champions League mit United 2008 gewinnen konnte - ein Kunststück, das ihm bei Real noch nicht gelang. In der laufenden Saison soll es endlich so weit sein: „Die Champions League mit Madrid ist eine sehr spezielle Sache, und wir wollen den zehnten europäischen Titel gewinnen. Für mich ist das der Höhepunkt“, sagte Ronaldo, der seine Erfolgsbilanz in Manchester (292 Spiele, 118 Tore) in Madrid längst überflügelte (179 Spiele, 182 Tore).
Jose Mourinho weiß um Ronaldos Historie - und er weiß, worum es in dem Spiel geht. „Das ist das Spiel, auf das die Welt wartet“, so Mourinho, der die Champions League mit dem FC Porto (2004) und mit Inter Mailand (2010) bereits gewinnen konnte: „Die Fans warten nicht auf andere Matches in der Champions League. Also hoffe ich, dass wir der Welt den Fußball schenken können, den sie sich erhofft“, sagte der 50-Jährige anlässlich des Spionagebesuchs bei ManUniteds 2:0-Sieg gegen Everton.

Reuters/Phil Noble
Mourinho über Trainerkollege Ferguson: „Er ist ein guter Mensch“
Mourinho und Ferguson: Gute Freunde
Gegenüber United-Coach Ferguson gibt sich Mourinho, sonst eher ein Freund der pointierten Rhetorikspitze, betont feinfühlig: „Wir haben eine fantastische Beziehung. Ich glaube, dass der Verlierer - während er ein bisschen traurig ist - auch ein bisschen Platz dafür haben wird, sich ein bisschen zu freuen, weil der Freund gewonnen hat.“ Mourinho fühlt sich angesichts seiner Beziehung zu Ferguson sogar stolz: „Ich fühle mich deshalb privilegiert, weil er so eine wichtige Person in der Fußballwelt ist, und noch wichtiger: Er ist ein guter Mensch.“
Ferguson gibt die Komplimente vom längst als sein Nachfolger gehandelten Mourinho gerne zurück. Doch der 71-jährige Schotte brennt gleichzeitig auf die Begegnung: „Ich freue mich schon seit der Auslosung darauf. Das ist ein fantastisches Spiel. Es wird nicht leicht. Ihre Heimbilanz ist toll.“
Die Statistik spricht klar für die Spanier: In den bisherigen vier Duellen gewann Real dreimal. Nur 1967/68 behielten die Engländer im Semifinale des Meistercups die Oberhand - und gewannen zum ersten Mal die Trophäe. Zuletzt kam es im Champions-League-Viertelfinale 2002/03 zu dem brisanten Duell. Real siegte mit einem Gesamtscore von 6:5. Möglicherweise gutes Omen für Ronaldo: Damals traf sein brasilianischer Namensvetter Ronaldo dreimal im Old Trafford.
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