Themenüberblick

Teilweise gewollt, teilweise ungewollt

Im Gegensatz zur streng geheimen Mission von Österreichs Teamchef Marcel Koller hat sich Gegner Schweden vor dem WM-Qualifikationsspiel der Gruppe C am Freitag (20.45 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) in Wien sehr wohl in die Karten blicken lassen. Teilweise gewollt, teilweise ungewollt machten die Schweden aus ihren taktischen Plänen für die Partie im Happel-Stadion kein großes Geheimnis.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Im Gegensatz zu Koller ließ Teamchef Erik Hamren vor dem Abflug nach Österreich öffentlich zugänglich trainieren. Dabei kündigte sich vor allem eine Überraschung an: Für den 101-fachen Teamspieler und Mittelfeldroutinier Kim Källström dürfte kein Platz in der Startelf sein. Der Legionär von Spartak Moskau war 2009 beim 2:0-Testspielerfolg der Schweden in Graz gegen Österreich der Schütze des 2:0 gewesen.

Johan Elmander und Zlatan Ibrahimovic (SWE)

GEPA/Bildbyran/Simon Hastegard

Ibrahimovic und Elmander werden wohl in Wien Schwedens Sturmduo bilden

Ansonsten sollte Hamren auf Überraschungen verzichten. An vorderster Front des 4-4-2-Systems werden Johan Elmander (18 Teamtore) und Superstar Zlatan Ibrahimovic (39) stürmen. Elmander spielte beim 1:0-Testsieg gegen Mazedonien erstmals seit Oktober 2012 wieder im Nationalteam und lieferte laut Coach Hamren eine passable Leistung. Im Vergleich zur Partie am Montag fordert Hamren aber vom gesamten Team mehr: „Wir müssen uns gegen Österreich steigern, sowohl offensiv als auch defensiv.“

WM-Qualifikation, Gruppe C

Freitag, Beginn 20.45 Uhr:

Live in ORF eins und im Livestream

Österreich - Schweden

Wien, Ernst-Happel-Stadion, SR Rocchi (ITA)

Mögliche Aufstellungen:

Österreich: Lindner - Garics, Dragovic, Pogatetz, Fuchs - Alaba, Baumgartlinger - Harnik, Junuzovic, Arnautovic - Janko

Schweden: Isaksson - Lustig, Olsson, Granqvist, Wendt - Larsson, Elm, Wernbloom, Kacaniklic - Elmander, Ibrahimovic

Auskunftsfreudiger „Schweden-Spion“

Während Koller seine Erkenntnisse aus dem Testspiel unter Verschluss hielt, gehen die Schweden auch in dieser Hinsicht lockerer damit um. Reine Almqvist ist im Lager der Skandinavier jener Mann, der den Österreichern in den vergangenen Wochen und Monaten besonders genau auf die Füße geschaut hat. Der schwedische „Spion“ hat auch einigen Medienvertretern seine Eindrücke über das ÖFB-Team geschildert, auch das ist in der Ära Koller bei den Österreichern tabu.

Almqvist ging dabei mit seinen Spickzetteln und Aufzeichnungen ein wenig zu sorglos um. Einige Journalisten nützten die Gelegenheit, schossen mit ihren Handys Fotos und erspähten dabei unter anderem jene ÖFB-Aufstellung, die die Schweden für Freitag erwarten: Lindner - Garics, Dragovic, Pogatetz, Fuchs - Baumgartlinger, Alaba - Harnik, Junuzovic, Arnautovic - Hosiner. Goalie Heinz Lindner wurde dabei übrigens der Vorname Hans verpasst.

„Arnautovic ist ein Genie, zumindest manchmal“

Auch bei der Analyse der Stärken und Schwächen der Österreicher gab sich Almqvist sehr offen. Respekt haben die Schweden demnach vor allem vor David Alaba, Martin Harnik und Marko Arnautovic. „Arnautovic ist ein Genie, zumindest manchmal“, urteilte Almqvist recht treffend. Eindruck machten auch der größtenteils überfallartige Beginn der ÖFB-Truppe in den jüngsten Partien und das aggressive Pressing, das unter Koller ja zu einem absoluten Markenzeichen werden soll.

Als Schwachpunkt wurde hingegen eindeutig die Defensive ausgemacht. Die Schweden wollen vor allem dann zuschlagen, wenn Österreichs Außenverteidiger György Garics und Christian Fuchs ihren Offensivdrang zu sehr ausleben. Die Innenverteidigung wurde von den Schweden, die zuletzt viermal in Folge an der EM teilnahmen, aber bei der WM 2010 fehlten, als „anfällig“ bezeichnet.

Links: