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Kritik an Chancenauswertung

Rapid hat am Donnerstag in der Europa League beim KRC Genk eine starke Leistung geboten, sich dafür beim 1:1 aber nur mit einem Punkt belohnt. Obwohl die Truppe von Trainer Zoran Barisic nach wie vor am Tabellenende der Gruppe G liegt, sind die Chancen auf ein Weiterkommen zumindest rechnerisch weiterhin intakt.

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„Wir haben den Europa-League-Modus auf ‚on‘ gehabt und unsere beste Saisonleistung abgeliefert“, sagte Barisic vollauf zufrieden. Seine Truppe habe das Spielkonzept sehr gut umgesetzt. „Wir haben als Mannschaft eine sehr starke Leistung geboten und uns das Unentschieden mehr als verdient. Wir haben gezeigt, dass wir auch auswärts gegen einen starken Gegner nicht nur verteidigen, sondern auch spielerisch überzeugen können“, ergänzte der Coach der Wiener.

Barisic kritisiert Defensivverhalten

Im Gegensatz zum schwachen Auftritt in Thun (0:1) im ersten Gruppenauswärtsspiel waren die Hütteldorfer diesmal von Beginn an furchtlos, hellwach und vor allem extrem druckvoll. Einzig die mangelnde Chancenauswertung verhinderte einen idealen Start mit einer frühen Führung. „Wir haben das Spiel von Anfang an im Griff gehabt gegen eine Mannschaft, die normal offensiver auftritt. Wir hatten nach Ballgewinn die nötige Ruhe und haben versucht, immer wieder nach vorne zu spielen. Leider haben wir aber unsere Chancen nicht genützt“, sagte Barisic.

Marcel Sabitzer (Rapid)

GEPA/Mario Kneisl

Marcel Sabitzer sicherte Rapid das Unentschieden gegen Genk

Die abwartenden Belgier nutzten zwei aufeinanderfolgende Fehler in der Rapid-Defensive aus. Zuerst verursachte Stephan Palla einen Freistoß. Den von Fabien Camus zur Mitte abgespielten Ball versenkte der außerhalb des Strafraums alleine gelassene Julien Gorius mit einem herrlichen Weitschuss im Kreuzeck. „Das war ein Hundert-Gulden-Schuss. Wir haben uns aber vor dem und beim Freistoß schlecht verhalten“, ärgerte sich Barisic über zwei der wenigen Fehler in der Defensive.

Aufholjagd erneut geglückt

Die Rapidler mussten wie in Thun, gegen Kiew (2:2) und zuletzt in der Meisterschaft gegen Sturm Graz (2:2) nach der Pause einem Rückstand nachlaufen. Die Wiener konnten sich da in der Offensive nicht mehr so entfalten und hatten auch Glück, dass aufseiten der Hausherren Katuku Tshimanga die Vorentscheidung mit einem Lattenschuss (59.) ausließ.

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So blieb die Partie offen, und Marcel Sabitzer konnte seiner von 1.400 mitgereisten Fans unterstützten Truppe per Kopf nach Idealflanke des eingewechselten Thomas Schrammel in Minute 82 noch zu einem Punktegewinn verhelfen. „Wir wissen, dass wir am Ende noch zulegen und Chancen kreieren können, das ist sehr wichtig für uns“, sagte Kapitän Steffen Hofmann. Barisic fügte hinzu: „Es spricht für den Charakter der Mannschaft, dass sie nie aufgehört hat, Fußball zu spielen und an sich zu glauben.“

Sabitzer sichert Remis für Grün-Weiß

Sabitzer war froh, dass er der Mannschaft helfen konnte. „Tore sind immer schön, es ist aber ein bisschen Wehmut dabei, da wir nicht mehr geholt haben“, so der Offensivspieler. Insgesamt überwog aber doch klar das Positive. „Wir wollten unbedingt etwas mitnehmen. Das ist uns auch gelungen“, sagte der 19-Jährige.

Damit habe man sich vor den anstehenden Heimspielen gegen Genk (7. November) und Thun (28. November) eine gute Ausgangsposition geschaffen. „Wenn wir die Spiele gut bestreiten, dann haben wir in Kiew (12. Dezember, Anm.) noch ein sehr wichtiges Spiel, wo es um sehr viel geht“, so Sabitzer.

Aufstieg wohl nur noch rechnerisch möglich

Barisic wollte sich nicht wirklich mit der Tabelle, die „jeder lesen kann“, auseinandersetzen. „Wir sind nicht so vermessen zu glauben, dass wir in der Gruppe aufsteigen müssen. Über den einen Punkt sind wir sehr froh, darauf können wir aufbauen. Was am Ende rauskommt, wird man dann sehen“, sagte der 43-Jährige. Der Aufstieg ist momentan zwar in Griffweite, allerdings gewissermaßen auch weit entfernt. Es ist nämlich nicht unwahrscheinlich, dass die Wiener alle drei ausstehenden Spiele gewinnen müssen, um erstmals ins Sechzehntelfinale aufzusteigen.

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