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Windiger Auftritt nur bis Steilhang

Nicht einmal eine halbe Minute hat Marlies Schilds erster Slalom-Weltcup-Auftritt seit exakt elf Monaten gedauert. Die Salzburgerin fädelte am Samstag im turbulenten ersten Durchgang des Levi-Slaloms eingangs des steilen Schlussteils ein und musste damit einen bitteren Rückschlag beim Saisonstart hinnehmen.

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Schild tröstete sich damit, dass ihr der heftige Wind im oberen Streckenteil schon bis zum Out jede Chance auf einen Spitzenplatz genommen hatte. Die 32-Jährige nahm den Ausfall daher relativ gefasst hin. „Ich blicke nach vorne“, betonte sie noch im Zielraum. 33 Weltcup-Slaloms hat die Salzburgerin gewonnen und bis zum Vorjahr die Szene dominiert. Auf der Jagd nach Vreni Schneiders Rekordmarke (34) hat die Weltmeisterin von 2011 aber immer wieder auch Dämpfer erlitten, wie den Bänderriss im Knie im vergangenen Jänner.

Keine fairen Bedingungen

„Natürlich wäre es alleine deshalb wichtig gewesen, in Levi auch einen zweiten Lauf zu fahren. Aber gegen einen Einfädler kannst du nichts machen. Und beim nächsten Slalom in Courchevel muss ich einfach schauen, dass das nicht mehr passiert“, erklärte Schild. „Es hat schon am Start extrem entgegengeblasen. Mikaela (Shiffrin, Anm.) und Tina (Maze) waren dort aber trotzdem extrem schnell. Ich hingegen habe auf 17 Sekunden über eine Sekunde verloren. Das kann einfach nicht sein“, führte Schild als Beweis für ihr Pech mit dem Wind an. „Es war höchst unterschiedlich. Ich war im Flachen einfach extrem langsam.“

Dass sie deshalb im Steilen zu viel Risiko genommen habe, verneinte die Salzburgerin. „Da habe ich erst ein richtig gutes Gefühl bekommen. Ich stand mittig am Ski und hatte einen guten Zug. Ab da war es dann richtig gut“, schilderte sie ihre Fahrt bis zum Einfädler. „Der Schnee war bissig, ich etwas zu eng. Aber Runterbremsen tu ich einfach nicht, auch wenn es für das Vorwärtskommen mit der Startnummer wichtig gewesen wäre.“ Am Donnerstag fliegt Schild zum Training in die USA. In Beaver Creek wird sie im Gegensatz zu Sölden dann auch wieder im Riesentorlauf antreten.

Auch Kirchgasser sauer

Zu den bereits in Lauf eins gescheiterten Fahrerinnen zählte auch Michaela Kirchgasser. Die Vizeweltmeisterin erhielt ebenfalls im Steilhang einen Schlag gegen den Ski. „Keine Ahnung, was da genau passiert ist“, ärgerte sich die Salzburgerin, die sich mit Kritik am wechselhaften Wind nur wenig zurückhielt. „Das waren nicht die fairsten Bedingungen.“ Kirchgasser bedauerte ihr Out vor allem deshalb, weil sie nach wenig vielversprechender Form zuletzt in Levi „einen Riesenschritt“ gemacht hatte. „Ich muss nach vorne schauen und mitnehmen, dass es schon wird.“

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