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In Levi hauchdünn am Podest vorbei

Christina Ager hat am Samstag ein Sensationsdebüt im Weltcup gegeben. Die 18-jährige Tirolerin belegte in Levi im ersten Slalom der neuen Saison den hervorragenden vierten Platz. Ager verpasste dabei das Podest nur um 0,05 Sekunden. Der Sieg ging in überlegener Manier an die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin vor der Deutschen Maria Höfl-Riesch (+ 1,06) und der Slowenin Tina Maze (1,61).

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Zweitbeste ÖSV-Läuferin wurde in Finnland Nicole Hosp, die sich in der Entscheidung vom 21. auf den 13. Rang (2,39) verbessern konnte. Nicht ganz nach Wunsch verlief das Rennen hingegen für Kathrin Zettel. Die Niederösterreicherin kam nicht über Endrang 15 (2,53) hinaus. Alexandra Daum holte als 19. (2,87) ebenfalls noch Weltcup-Punkte. Carmen Thalmann und Bernadette Schild konnten sich nicht qualifizieren. Marlies Schild fiel in ihrem ersten Weltcup-Slalom seit elf Monaten ebenso wie Michaela Kirchgasser aus.

Mikaela Shiffrin während des Damen-Slaloms in Levi

AP/Lehtikuva, Markku Ulander

Mikaela Shiffrin fuhr souverän zu ihrem fünften Sieg im Weltcup

Ager „hatte einfach nur Spaß“

Aus ÖSV-Sicht war die sensationelle Platzierung von Ager das Highlight. Die Tirolerin klassierte sich im ersten Durchgang mit der hohen Startnummer 53 bereits an der fünften Stelle. Ager profitierte dabei allerdings wie viele andere Läuferinnen auch von den Verhältnissen, da der zuvor starke und böige Wind nachließ. So lagen etwa die Deutsche Marina Wallner und die Schweizerin Denise Feierabend auf den Zwischenrängen drei und sechs.

Im Gegensatz zu Wallner und Feierabend konnte Ager ihre Leistung aus dem ersten Durchgang bestätigen und zeigte Nervenstärke. Die Tirolerin bot bis zur letzten Zwischenzeit wieder eine starke Fahrt, im unteren Teil ließ sie dann aber etwas Zeit liegen. Die Freude über Platz vier konnte das aber nicht trüben: „Es war ein Wahnsinn, ich habe mich total auf den zweiten Durchgang gefreut und hatte einfach nur Spaß. Es war ein Traumlauf“, sagte das ÖSV-Talent.

Trainingsleistungen bestätigt

Dass Ager bereits in ihrem ersten Rennen um das Podest mitfahren wird und dieses nur hauchdünn verpasst, hätte sich die 18-Jährige nicht träumen lassen. „Realisiert habe ich das noch nicht. Alle, die vor mir sind, sind meine Vorbilder. Ich wollte immer schon so schnell fahren wie sie. Das ist jetzt ein bissl schnell gegangen. Im Training ist es schon super gegangen. Ich wusste, dass ich stark im Slalom bin. Dass es so weit nach vor geht, hätte ich mich nicht einmal zu wünschen getraut“, so Ager.

Während das ÖSV-Talent einen perfekten Einstand feierte und im zweiten Durchgang die zehntbeste Laufzeit erzielte, verlief das Rennen für die routinierte Zettel nicht zufriedenstellend. „Im oberen Teil habe ich leider ein paar Fehler gemacht. Das waren nur kleine, die aber viel Zeit gekostet haben. Levi ist schwierig und sehr flach. Ich habe nicht geschafft, das umzusetzen, was ich mir vorgenommen habe. Wenn dann auch noch Wind dazukommt, ist es fast schon ein wenig gemein“, bilanzierte die 27-Jährige.

Shiffrin trotzt allen Widrigkeiten

Nichts anhaben konnte die Windlotterie Shiffrin. Die 18-Jährige begann die Olympiasaison so, wie sie den WM-Winter beendet hatte, nämlich mit einem überlegenen Sieg. „Es war aber nicht nur der Wind. Einige sind auch im Steilen nicht optimal gefahren“, wollte Neo-Damen-Chef Jürgen Kriechbaum von seinen ÖSV-Läuferinnen keine Ausreden hören. In der Tat bewies speziell das Podium mit Shiffrin vor Höfl-Riesch und Maze, dass auch für die Asse alles möglich gewesen war.

Vor allem Shiffrin unterstrich eindrucksvoll, dass sie im Slalom weiter das Maß der Dinge ist. Nach klarer Halbzeitführung fuhr die Weltmeisterin und Weltcup-Siegerin auch im Finale Bestzeit und so ihren fünften Weltcup-Sieg locker nach Hause. In den USA haben jetzt nur noch Tamara McKinney (9) und Kristina Koznick (6) mehr Slaloms gewonnen als der Teenager aus Eagle-Vail.

Damen-Slalom in Levi

Endstand:
1. Mikaela Shiffrin USA 1:55,07
2. Maria Höfl-Riesch GER 1:56,13
3. Tina Maze SLO 1:56,68
4. Christina Ager AUT 1:56,73
5. Marie-Michele Gagnon CAN 1:56,80
6. Christina Geiger GER 1:56,86
7. Nina Löseth NOR 1:56,95
8. Frida Hansdotter SWE 1:56,97
9. Anna Swenn-Larsson SWE 1:57,14
10. Denise Feierabend SUI 1:57,22
11. Elli Terwiel CAN 1:57,30
12. Barbara Wirth GER 1:57,43
13. Nicole Hosp AUT 1:57,46
14. Charlotta Säfvenberg SWE 1:57,47
15. Kathrin Zettel AUT 1:57,60
16. Marina Wallner GER 1:57,71
17. Nathalie Eklund SWE 1:57,72
18. Anemone Marmottan FRA 1:57,73
19. Alexandra Daum AUT 1:57,94
20. Maria Pietilä-Holmner SWE 1:58,21
21. Emelie Wikström SWE 1:58,32
22. Taina Barioz FRA 1:58,46
23. Maren Wiesler GER 1:58,47
. Marlene Schmotz GER 1:58,47
25. Nastasia Noens FRA 1:58,63
26. Manuela Mölgg ITA 1:58,83
27. Chiara Costazza ITA 1:58,90
28. Martina Dubovska CZE 1:59,63
Erster Durchgang:
1. Mikaela Shiffrin USA 57,23
2. Tina Maze SLO + 0,52
3. Marina Wallner GER 0,69
. Maria Höfl-Riesch GER 0,69
5. Christina Ager AUT 0,70
6. Denise Feierabend SUI 0,73
7. Elli Terwiel CAN 0,86
8. Christina Geiger GER 0,95
9. Marie-Michele Gagnon CAN 1,05
10. Michelle Gisin SUI 1,09
14. Kathrin Zettel AUT 1,19
16. Tanja Poutiainen FIN 1,24
19. Alexandra Daum AUT 1,36
21. Nicole Hosp AUT 1,45
Out u. a.: Marlies Schild (AUT), Michaela Kirchgasser (AUT)
Zweiter Durchgang:
1. Mikaela Shiffrin USA 57,84
2. Nina Löseth NOR + 0,26
3. Maria Höfl-Riesch GER 0,37
4. Marie-Michele Gagnon CAN 0,68
. Frida Hansdotter SWE 0,68
6. Anna Swenn-Larsson SWE 0,76
7. Christina Geiger GER 0,84
8. Charlotta Säfvenberg SWE 0,90
9. Nicole Hosp AUT 0,94
10. Christina Ager AUT 0,96
15. Kathrin Zettel AUT 1,34
18. Alexandra Daum AUT 1,51
Out: Tanja Poutiainen (FIN), Michelle Gisin (SUI)

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