Kulm-Boss verspricht Spektakel
Nicht einmal eine Woche nach dem spektakulärem Tournee-Finale in Bischofshofen und dem sensationellen Triumph von Thomas Diethart, dürfen sich die rot-weiß-roten Skifans am Wochenende auf das nächste Heimspektakel freuen. Auf der größten Naturflugschanze der Welt auf dem Kulm gehen gleich zwei Skiflug-Weltcup-Bewerbe über die Bühne. Nicht dabei sein wird dabei allerdings Diethart.
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ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner entschied am Mittwoch nach reiflicher Überlegung, dass der 21-jährige Niederösterreicher seine Skiflug-Premiere noch nicht bei der kommenden Veranstaltung absolvieren wird. „Ich glaube, es ist auch wichtig, dass man auch einmal Nein sagen soll und etwas nach vorne schaut“, erklärte Pointner. Diethart wird aber am Samstag als Gast zum Kulm bei Bad Mitterndorf/Tauplitz kommen. „Wir werden ihm einen großen Auftritt über das Stadionfernsehen geben“, versprach Kulm-Organisator Hubert Neuper im Interview mit der „Kleinen Zeitung“.

APA/Georg Hochmuth
Die Fans dürfen Diethart auf dem Kulm nur außer Konkurrenz zujubeln
Neuper war selbst „um jede Pause froh“
Dass der ÖSV-Shootingstar und neue Liebling der Fans nur als Zaungast dabei sein wird, bedauert Neuper natürlich, auch wenn der die Entscheidung aus sportlichen Gesichtspunkten verstehen kann. „Aber ich habe keinen Einfluss auf sportliche Entscheidungen. Doch ist diese auf alle Fälle voll und ganz zu akzeptieren“, so der 53-Jährige weiter. Er selbst hätte sich als Aktiver selbst mehr Zeit zum Verschnaufen gewünscht. „Als ich vor dreißig Jahren als Supernull die Tournee gewonnen habe, war auch ein extremer Rummel um meine Person. Da war ich dann auch um jede Pause froh.“
Neuper versprach den rot-weiß-roten Fans aber auch in Abwesenheit des neuen ÖSV-Superstars ein „Volksfest für Österreich“. „Die Begeisterung soll in die ganze Welt hinausgetragen werden“, sagte der zweifache Gewinner der Vierschanzentournee (1979/80, 1980/81) der „Kleinen Zeitung“. Und die Vorzeichen dafür stehen sehr gut. Mehr als 35.000 Karten konnten allein im Vorverkauf abgesetzt werden. Insgesamt rechnen die Veranstalter am Skiflug-Wochenende mit 100.000 Besuchern.
Riesenbakken bereit für die Weitenjagd
Auch der Riesenbakken präsentierte sich am Mittwoch beim ersten „Einfliegen“ trotz der tagsüber warmen Witterung in bestem Zustand. Der Slowene Matic Kramarsic landete seinen weitesten Flug erst nach 202 Metern, der Kärntner Lukas Müller kam auf 200 Meter. Am Donnerstag folgt ein weiteres Einfliegen, die Asse absolvieren am Freitag Training (11.30 Uhr) und Qualifikation (14.00, live in ORF eins). Von den sieben ÖSV-Adlern sind nur Gregor Schlierenzauer, der seit 2009 mit 215,5 Metern den Schanzenrekord hält, und Thomas Morgenstern aufgrund ihrer Weltcup-Platzierung fix qualifiziert.
Bei den Kulm-Organisatoren sind indes längst die Vorbereitungen auf die Skiflug-WM 2016 angelaufen. „Jetzt beginnen die Planungen für den Schanzenumbau. Wir werden die Hillsize von 200 auf 225 Meter vergrößern. 2015 steht noch ein Weltcup auf dem Programm, 2016 dürfen wir zum fünften Mal eine Weltmeisterschaft austragen. Es gibt also viel zu tun“, sagte Neuper, den eine Familiengeschichte mit dem Kulm verbindet. Sein Großvater hat die Schanze 1950 gebaut, sein Vater ist als Erster heruntergesprungen, und er selbst hat 1982 hier gewonnen.
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