Planai guter Boden für die Österreicher
Die Erfolgsquote von Österreichs Slalom-Assen beim Nachtslalom in Schladming ist mit zehn Siegen in 16 Rennen hoch. Mit Rekordgewinner Benjamin Raich, Mario Matt, Reinfried Herbst, Manfred Pranger und Weltmeister Marcel Hirscher schickt Rot-Weiß-Rot am Dienstag (17.45 und 20.45 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) gleich fünf ehemalige Planai-Sieger ins Flutlichtspektakel.
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Warum es in Schladming für die Österreicher meistens derart gut läuft, kann auch Raich nicht genau begründen. Der Vierfachsieger glaubt aber, dass der ganz spezielle Heimvorteil den ÖSV-Assen „Flügel verleiht“. „Der Hauptgrund wird wohl die Atmosphäre sein, die Zuschauer tragen einen förmlich den Hang hinunter. Das pusht unheimlich, das gibt Kraft“, so Raich.

GEPA/Wolfgang Grebien
Raich gibt sich zuversichtlich
„Gute Erinnerungen, gute Leistungen, viele Siege“, fasste Raich seine Gedanken rund ums Schladminger Rennen zusammen. Der 35-Jährige glaubt, dass er nach wie vor für neue Heldentaten bereit ist. „Ich denke, dass mein Schwung sehr schnell ist. So schnell, dass er mich aufs Podest führen kann.“ Die schlimmsten Rückenprobleme dürfte Raich überwunden haben: „Mir geht’s gut, an dem wird es sicher nicht scheitern.“
„Immer wieder ein Erlebnis“
Matt kann seine Schnelligkeit derzeit nicht in die gewünschten Ergebnisse umsetzen. In Kitzbühel schied der Tiroler zuletzt aus. „Bis zum Ausfall war ich in Kitz super unterwegs. Das ist abgehakt, die Konzentration gilt schon dem nächsten Rennen“, sagte der zweifache Slalom-Weltmeister. Zur guten Form brauche man eben immer auch das entscheidende Quäntchen Glück. Auch für Matt ist die Atmosphäre auf der Planai Jahr für Jahr elektrisierend. „Es ist immer wieder ein Erlebnis, in Schladming zu fahren“, sagte Matt.
Herbst sieht sich sportlich als klassischer „Nachtmensch“, Schladming lässt sein Herz Jahr für Jahr höherschlagen. „Das Flutlicht, die Leute, die Nachtatmosphäre - das alles kitzelt noch ein paar Prozent mehr heraus. Ich habe immer das Gefühl, ich muss den Fans etwas zurückgeben“, beschrieb der Salzburger die Faszination Schladming.
Zudem hat Herbst seit Montag die endgültige Gewissheit, dass er bei Olympia in Sotschi dabei ist. „Das ist eine Bestätigung für mich. Und ich hoffe, dass mich das für Schladming noch zusätzlich beflügelt.“ Herbst will „endlich die blöden Fehler abstellen und zwei gute Läufe runterbringen“. Laut ÖSV-Herren-Coach Mathias Berthold war Herbst zuletzt in Kitz gemeinsam mit Hirscher und Matt „der schnellste Mann am Berg“.
Feller hofft auf richtige Antwort
Manuel Feller will an Kitzbühel anschließen, wo er am Freitag als Achter sein bisher bestes Karriereergebnis einfuhr. „Jetzt bin ich richtig ins Rollen gekommen“, freute sich Feller, für den der Aufwärtstrend hinsichtlich Olympia zu spät kam. Berthold hofft, dass ihm Feller schon in Schladming beweist, dass seine Entscheidung zugunsten von Herbst falsch war. „Ich hoffe, Manuel gibt gleich am Dienstag die passende Antwort“, sagte Berthold.
Ebenfalls nicht ins Olympiateam geschafft hat es Pranger. Dem Tiroler könnten am Dienstag die - im Vergleich zu den vergangenen Wochen - deutlich winterlicheren Temperaturen in die Karten spielen.
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