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„Habe mir das hart erarbeitet“

Der neue Trainer von Red Bull Salzburg heißt Adolf „Adi“ Hütter. Der 44-jährige Vorarlberger folgt Roger Schmidt beim Meister nach. Hütter unterschrieb bei den Salzburgern einen Zweijahresvertrag und soll dort fortsetzen, wo er bei Aufsteiger Grödig erfolgreich aufgehört hat. „Ich habe mir das hart erarbeitet, ich bin jetzt dort, wo ich es mir einmal gewünscht habe“, sagte der neue Trainer.

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Hütter hatte Grödig nicht nur überraschend in die Bundesliga geführt, sondern dort gleich im ersten Jahr auch für Furore gesorgt. Die Salzburger sicherten sich mit Platz drei einen Platz in der Europa League. Dass Hütter Nachfolger des zu Bayer Leverkusen wechselnden Schmidt wird, war schon länger ein heißes Gerücht. „Er ist in unseren Augen der naheliegende Nachfolger“, sagte Sportdirektor Ralf Rangnick bei der Präsentation des neuen Trainers, „die Spielphilosophie, wie Grödig aufgetreten ist, ist nicht so weit weg von unserer.“

„Ich habe keine Angst“

Für Hütter ist es die Rückkehr an eine erfolgreiche Wirkungsstätte. Als Spieler trug er maßgeblich dazu bei, dass Salzburg dreimal Meister wurde und in der Saison 1993/94 den Einzug ins UEFA-Cup-Finale schaffte. Von 2008 bis 2009 war Hütter Trainer der Red Bull Juniors. Danach war der Vorarlberger von 2009 bis 2012 erfolgreich bei Altach und danach bei Grödig bei den Profis tätig. „Meine Arbeit wurde gesehen, und ich habe hier jetzt eine Chance erhalten“, sagte Hütter.

Adi Hütter

APA/EXPA/Michael Gruber

Hütter verabschiedet sich mit einem Europacup-Platz aus Grödig

In Salzburg wartet eine große Aufgabe auf den 44-Jährigen. Die „Bullen“ sicherten sich heuer in überlegener Manier den Meistertitel und schafften es in der Europa League bis ins Achtelfinale. Am 18. Mai greift Salzburg in Klagenfurt gegen St. Pölten nach dem Cuptitel. Angst vor einem Scheitern hat Hütter nicht: „Ich vertraue auf meine Arbeit und auf das, was ich als Trainer gelernt habe. Ich habe keine Angst, sondern ich bin ein Mensch, der große Ziele hat“, sagte der neue Trainer, „Wenn man Angst hat zu scheitern, dann sollte man es lassen.“

Ziel bleibt gleich

Schon im Vorjahr hatte der Meister, damals die Wiener Austria, seinen Meistertrainer ziehen lassen müssen und mit dem Coach des erfolgreichen Aufsteigers ersetzt. Das Experiment mit Nenad Bjelica als Nachfolger von Peter Stöger ging bei den Wienern allerdings schief. Bjelica musste trotz geschaffter Qualifikation für die Champions League während der Saison sein Büro in Favoriten wieder räumen.

Das große Ziel der Salzburger hat sich auch unter einem Trainer Hütter nicht geändert. „Ich will den Verein dort hinführen, wo er hingehört, und das ist die Champions League“, sagte Hütter. „Wenn ich die Mannschaft sehe, dann weiß ich, dass sie fähig ist, dieses Ziel zu erreichen.“ Dass der Druck bei Salzburg deutlich größer ist, als noch bei Grödig ist ihm klar. Dennoch spürt Hütter diesen nach eigenen Aussagen nicht. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl, weil ich eine vertraute Basis empfinde.“

Glasner-Abschied noch nicht fix

Sportdirektor Rangnick pflichtete ihm bei: „Wir sind vielleicht eine etwas größere Familie als Grödig, aber haben trotzdem einen sehr guten familiären Zusammenhalt.“ Lob gab es auch von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz: „Es spricht sehr viel für ihn als Trainer“, sagte der Milliardär. „Seine sportliche Leistung steht außer Frage. Altach und Grödig sind keine leichten Jobs.“ Zudem sei Hütter in Salzburg verwurzelt. Mateschitz: „Er hat seine Familie da, das ist immer gut.“

Dass mit Oliver Glasner nach Schmidt ein weiteres Mitglied die in dieser Saison erfolgreiche Familie verlassen wird - der bisherige Assistent wurde als neuer Ried-Trainer vermeldet - wollte Rangnick hingegen nicht bestätigen. „Es hat ein Gespräch gegeben, aber es gibt schon ein paar Dinge, die noch geklärt werden müssen“, sagte der Deutsche. Eine Personalakte wird hingegen sicher geschlossen. Verteidiger Dusan Svento wechselt zum 1. FC Köln, dem Aufsteiger in die deutsche Bundesliga. „Nach der Verletzung war er nicht mehr hundertprozentiger Stammspieler. Wir wollten ihm die Chance, in der deutschen Bundesliga zu spielen, nicht verwehren“, sagte Rangnick.

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