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Müller-Doppelpack rettet drei Punkte

Torjäger Thomas Müller hat Deutschland zum Auftakt der EM-Qualifikation den Sieg gerettet. Der Offensivspieler von Bayern München erzielte beim 2:1-Heimerfolg am Sonntag gegen Schottland seinen vierten Doppelpack im DFB-Trikot. Müller war vor 60.209 Fans in Dortmund mit Kopf und Fuß erfolgreich (18., 71.). Für die mutigen und engagiert spielenden Schotten traf Ikeci Anya (66.) zum 1:1.

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Nach der 2:4-Niederlage im Testspiel gegen WM-Finalgegner Argentinien war die Erleichterung bei Deutschland über den geglückten Auftakt jedenfalls groß. „Es war das Wichtigste, dass wir mit drei Punkten in die Qualifikation starten. Wie wir das gemacht haben, ist eigentlich egal“, sagte Goalie Manuel Neuer. Auch Coach Joachim Löw war mit den drei Punkten zufrieden: „Für mich war klar, dass es ein schweres Spiel wird. In der Defensive sind wir in der zweiten Halbzeit etwas geschwommen und haben die Kontrolle über das Spiel verloren.“

Spielszene EM-Qualifikation Deutschland - Schottland

APA/EPA/Federico Gambarini

Die Kollegen wussten, bei wem sie sich für den Sieg bedanken mussten

Deutschland wieder im Pflichtspielmodus

Deutschland gab von Beginn an den Ton an, denn Tempo und Motivation waren beim Weltmeister trotz einer Schwächephase nach der Pause wieder ganz anders als beim Test gegen Argentinien. Nach der Rückkehr von Jerome Boateng zeigte sich die Defensive wieder stabiler, wenn auch nicht fehlerfrei. Auf der rechten Defensivseite gab der Hoffenheimer Sebastian Rudy sein Startelfdebüt, links machte Erik Durm seine Sache besser als noch gegen den Vizeweltmeister.

Der völlig frei stehende Müller verpasste nach Flanke von Durm per Kopf das Führungstor (8.). Wenig später war Schottland-Goalie David Marshall beim zweiten Versuch von Müller zur Stelle, doch im dritten Anlauf war der Bayern-Stürmer endlich erfolgreich. Die Hereingabe von Rudy köpfelte Müller unhaltbar ein. Der Weltmeister versäumte es aber, sich noch vor der Pause mit dem verdienten zweiten Treffer für den Angriffsschwung zu belohnen. Marco Reus (22.), Toni Kroos (24.) und Andre Schürrle (27.) fanden allesamt gute Chancen vor.

Spielszene EM-Qualifikation Deutschland - Schottland

AP/Frank Augstein

Beim Führungstreffer von Müller hatte Schottland-Goalie Marshall das Nachsehen

Müller steht nach Ecke goldrichtig

Der Außenseiter, der schon in der 14. Minute durch Barry Bannan gefährlich geworden war, verstärkte nach der Pause seine Angriffsbemühungen, die Löw-Elf ließ vorne die letzte Entschlossenheit vermissen. Mit einem Fehlpass im Mittelfeld leitete Mario Götze den zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Ausgleich ein, bei dem Anya seinem Gegenspieler Rudy entwischte und frei vor Neuer eiskalt blieb. Nur vier Minuten später gelang Müller im Anschluss an eine Ecke von Reus per Abstauber aber das entscheidende 2:1.

Spielszene EM-Qualifikation Deutschland - Schottland

AP/Frank Augstein

Gegen die mutigen Schotten hatte die Abwehr um Boateng einiges zu tun

Für Reus endete die Partie schmerzlich. Der Dortmunder, der bereits die WM mit einer Verletzung verpasst hatte, musste in der 90. Minute nach einem Foul von Charlie Mulgrew mit einer Knöchelblessur vom Platz. Für eine weitere Attacke sah Mulgrew in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte. „Es war das erwartet enge Kampfspiel, ich kann mit dem Ergebnis sehr gut leben. In der zweiten Hälfte waren wir aber nicht mehr so souverän, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Müller.

Vier Lewandowski-Tore gegen Gibraltar

Die deutschen Gruppengegner wurden ihrer Favoritenrolle ebenfalls gerecht, wobei Polen im Schongang und Irland erst in letzter Minute den Sieg fixieren konnten. Die Polen hatten beim 7:0 (1:0) gegen Gibraltar dank vier Toren von Bayern-Stürmer Robert Lewandowski (50., 53., 86., 92.) erst nach der Pause leichtes Spiel. Für die restlichen polnischen Treffer in Faro sorgten Kamil Grosicki (11., 48.) und Lukasz Szukala (58.).

Für den „Fußballzwerg“ war es das erste Spiel in einem offiziellen Wettbewerb, wobei die Amateure bis zur Pause gut mithielten. Danach schwanden bei den Spielern von Gibraltar, das erst im Mai 2013 von der UEFA aufgenommen wurde, sichtlich die Kräfte. Da das heimische Victoria-Stadion nicht den UEFA-Standards entspricht, trägt Gibraltar seine Heimspiele bis zum Bau einer neuen Arena im Süden Portugals aus.

Beim glücklichen 2:1 (1:1) der Iren in Georgien war Aiden McGeady mit einem Doppelpack Mann des Spiels. Der torgefährliche Mittelfeldspieler des FC Everton brachte das Team von Trainer Martin O’Neill in Tiflis in Führung (24.) und rettete kurz vor dem Abpfiff schließlich den glücklichen Dreier (90.). Tornike Okriaschwili hatte zwischendurch den Ausgleich (38.) besorgt.

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