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Ganz auf Sieg eingestellt

Österreichs Davis-Cup-Team kämpft ab Freitag in Valmiera gegen Lettland um den Klassenerhalt in der Europa/Afrika-Zone I. Der Verlierer dieses Duells hat von 24. bis 26. Oktober gegen den Verlierer der Partie Schweden - Rumänien noch eine Chance, den Abstieg zu vermeiden. Jürgen Melzer, Alexander Peya, Martin Fischer und Philipp Oswald wollen das aber schon im ersten Anlauf erledigen.

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Rund 100 km von der Hauptstadt Riga entfernt erwartet die ÖTV-Equipe im Trainingszentrum des lettischen Verbandes in einer 2.000 Zuschauer fassenden Halle ein schneller Acrylic-Hartplatz. ÖTV-Kapitän Clemens Trimmel hatte seine Spieler nach deren jüngsten Turniereinsätzen seit Freitag in der Südstadt zum Training versammelt, am Sonntag ging es dann ins Baltikum.

Thiem und Haider-Maurer nicht dabei

„Es ist wichtig, dass sie sich der Aufgabe gestellt haben“, sagte Trimmel vor der Abreise über seine Spieler. Auf die Absagen von Dominic Thiem und Andreas Haider-Maurer wollte er nicht mehr näher eingehen. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es war bei uns kein Thema. Aber jetzt ist es wichtig, dass das Kapitel geschlossen wird.“

Thiem, der in der aktuellen Weltrangliste schon auf Rang 36 zu finden ist, wollte nach den US Open eine Pause einlegen. „Ich habe jetzt noch fünf Turniere vor mir und dann das Bundesheer“, sagte der Niederösterreicher nach seiner Rückkehr aus New York. Melzer konnte diese Absage für den Davis-Cup nicht ganz nachvollziehen. „Ich bin auch das eine oder andere Mal müde gewesen, habe aber für mein Land gespielt“, äußerte er eine gewisse Kritik am ÖTV-Jungstar. Davis-Cup, ja oder nein, sei eine Grundsatzentscheidung.

Niederlage für Melzer kein Thema

Mit der Möglichkeit einer Niederlage in Lettland wollte sich Melzer nicht beschäftigen. „Das ist eine Aufgabe, die erledigt werden muss“, sagte er. Allerdings wird bei den Gastgebern der Weltranglisten-13. Ernests Gulbis doch zum Einsatz kommen, was die Aufgabe für Österreich natürlich nicht leichter macht.

„Mit Gulbis wird es ein schwieriges Wochenende. Aber die Leute, die diesen Anzug (ÖTV-Trainingsanzug, Anm.) tragen, werden alles geben, dass das so passiert.“ Peya sieht das ähnlich: „Ob mit oder ohne Gulbis - wir haben ein Team, das stark genug ist, die Letten zu schlagen.“

Trimmel hält sich bei Aufstellung bedeckt

Der Wiener scheint als aktueller Weltranglistendritter für das Doppel wohl ebenso gesetzt zu sein wie Melzer im Einzel, auch wenn sich Trimmel in keiner Richtung festlegen wollte. Speziell im Doppel ist jeder seiner vier Akteure einsetzbar. „Wir haben mehrere Szenarien, mal abwarten“, ließ sich der Wiener nur entlocken. Fischer hat nach Melzer sicher die besten Referenzen für einen Einzel-Einsatz, aber auch Oswald darf leicht hoffen.

Der 28-Jährige ist erstmals im Davis-Cup für das Vierer-Team nominiert und dementsprechend motiviert. „Ich freue mich riesig.“ Der Vorarlberger ist im Doppel die Nummer 50 der Weltrangliste. „Ich wäre aber auch für das Einzel ready, wenn man mich braucht.“ Für Fischer spricht die Routine, ein Sieg von ihm hat den ÖTV vor vier Jahren in die Weltgruppe gebracht. „Wir sind gut genug, dass wir es selbst in der Hand haben“, ist auch er zuversichtlich.

Die Letten haben neben Gulbis den 29-jährigen Andis Juska, der Weltranglisten-716. ist, mit dem 20-jährigen Janis Podzus die Nummer 740 sowie den nicht gereihten 22-jährigen Mikelis Libietis nominiert. Während Melzer keinen aus diesem Trio kennt, ist Juska Oswald von Challengern bekannt. „Er hat ein recht gefährliches Spiel. Aber ‚best of five‘ haben wir bessere Karten.“

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