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Salzburger will vorne mitmischen

Simon Eder hat im Vorjahr sein selbst gestecktes Ziel einer Einzelmedaille bei Olympia knapp verpasst, dennoch konnte sich die Saison des Salzburgers sehen lassen: Olympiabronze mit der Staffel, Rang fünf im Gesamtweltcup, dazu ein Weltcup-Sieg am Holmenkollen standen am Ende zu Buche. Für die neue Saison hat sich Eder vor allem eines vorgenommen: das hohe Niveau zu halten.

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Der Rückblick vor dem ersten Einzel-Rennen am Mittwoch im schwedischen Östersund fällt wenig überraschend positiv aus. „Das war auf jeden Fall meine beste Saison. Mit dem Schwung bin ich auch ins Training gegangen, und den habe ich mitgenommen. Klar will man sich verbessern, aber Top Fünf im Gesamtweltcup, das muss man erst einmal holen. Ich schaue, dass ich den Level halte“, sagte Eder. Olympiabronze mit der Staffel und vor allem der Weltcup-Sieg am Saisonende hätten ihn für das wie 2010 als Vierter nur hauchdünn verfehlte Einzel-Edelmetall bei den Winterspielen entschädigt, so Eder.

Jungfamilie gibt Kraft

Im Vorjahr hatte er mit Rang zwei im Einzel in Östersund einen optimalen Start in den Weltcup erwischt. Darauf hofft er am selben Ort auch am Mittwoch im 20-km-Bewerb. „Ganz am Anfang ein Stockerl, am Ende ein Sieg - ich war über die ganze Saison da. Wenn ich das wieder schaffe, ist es sicher eine ganz, ganz gute Saison. Ziel ist es, dass ich vom ersten Rennen weg dabei bin. Aber wenn ich ein paar Stockerln mache und im Gesamtweltcup nicht so weit vorne bin, ist es mir auch egal“, sagte der 31-Jährige in einem APA-Interview.

Simon Eder bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi

GEPA/Ross Burton

Bei Olympia 2014 fehlten Eder auf Bronze im Einzel-Bewerb nur 3,3 Sekunden

Besonders viel Freude schöpft der Salzburger aus seiner Familie, im Juli ist er erstmals Vater geworden. Die kleine Marlene sei glücklicherweise ausgesprochen pflegeleicht. „Alle sagen, ich habe es gar nicht verdient, dass sie so eine Ruhige ist. Kati (Eders Freundin, Anm.) und sie sind ein gutes Team. Wir haben ganz eine Brave erwischt. Sie quietscht kurz, dann bekommt sie was. Sie meldet sich nur, wenn sie Hunger hat, wie der Papa wahrscheinlich“, meinte der Saalfeldener lachend.

„Ich weiß, was funktioniert“

Trotz der großen Veränderungen im Privatleben hat Eder sein Trainingsprogramm auf Skirollern zumeist in und um Saalfelden voll durchziehen können. Lediglich im Schießen habe er ein bisschen zurückschrauben müssen. „Das ist aber auch der Bereich, wo ich es am ehesten verkraften kann. Bei den Tests habe ich dann so schnell wie noch nie geschossen“, so Eder, der in den vergangenen Jahren als verlässlichster Schütze im ÖSV-Team galt.

Auch das Herbsttraining auf Schnee sei gut verlaufen. Eder hat wie im Vorjahr zunächst am Dachstein-Gletscher und zuletzt mit der Mannschaft in Norwegen seine Runden gezogen. „Ich weiß, was funktioniert in meinem Alter. Das ziehe ich dann voll durch“, betonte Eder, der nach wie vor den Trainingsvorgaben seines Vaters Alfred folgt. Eder senior wird er während des Winters wieder öfter näher um sich haben. Der ehemalige ÖSV-Trainer betreut neuerdings die weißrussischen Frauen um Triple-Olympiasiegerin Darja Domratschewa.

Trainerwechsel kein Problem

Mit Reinhard Gösweiner hat auch Eder selbst einen neuen Chefcoach. Gösweiner ersetzte den Deutschen Remo Krug, der seinerseits 2012 ihn abgelöst hatte. Eder hätte nichts gegen die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Krug gehabt. „Wir haben auch unserer Reibereien gehabt, aber es war alles zum Aushalten. Mir hätte es nichts gemacht, wenn es so weitergegangen wäre, weil ich finde, dass das der Mannschaft gutgetan hat, dass eine Person von außen dazugekommen ist und das neu beurteilt hat. Das hat mir schon zugesagt.“

Die neue alte Konstellation mit Gösweiner als Cheftrainer sage ihm aber ebenso zu. „Das Einvernehmen ist gut, wir sind ja keine kleinen Kinder mehr.“ Mittlerweile könne er seine eigenen Vorstellung bei Bedarf aber auch durchsetzen. „Ich habe ein gewisses Alter, da setzt man das durch, was man sich vorstellt, weil es sonst eh nicht zum Erfolg führt“, so Eder.

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