Landertinger und Eder Aushängeschilder
Unter dem alten neuen Trainer Reinhard Gösweiner starten die ÖSV-Herren mit dem Bewerb über 20 km am Mittwoch (ab 17.10 Uhr live in ORF eins) in die Saison. Unter Vorgänger Remo Krug war Östersund mit insgesamt vier Podestplätzen in den vergangenen beiden Jahren ein guter Boden.
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Auch sonst verzeichneten die rot-weiß-roten Skijäger mit dem deutschen Cheftrainer große Erfolge, wie etwa Silber durch Dominik Landertinger und Staffel-Bronze bei Olympia 2014 in Sotschi oder den vierten und fünften Platz in der Weltcup-Gesamtwertung durch Landertinger und Simon Eder. Die Zielsetzung für Gösweiner ist damit klar. „Das große Ziel ist, dort anschließen, wo sie letztes Jahr aufgehört haben“, sagte der Oberösterreicher, der im Gegensatz zum strengen Krug als amikal gilt.
Der „richtige Mann“ für Verjüngung
Zu Landertinger, Daniel Mesotitsch und Fritz Pinter pflegte Gösweiner stets ein enges Verhältnis. Eder sowie Tobias und Julian Eberhard waren von 2008 bis 2010 - also in den ersten Jahren von Gösweiners erster Amtszeit - in einer separaten Trainingsgruppe von Alfred Eder engagiert, was auch zu Differenzen geführt hatte. Simon Eder etwa lobte Vorgänger Krug, aber auch Gösweiner sagt ihm zu: „Das Einvernehmen ist gut, wir sind ja keine kleinen Kinder mehr.“ Mittlerweile könne er seine eigenen Vorstellung bei Bedarf auch durchsetzen. „Ich habe ein gewisses Alter, da setzt man das durch, was man sich vorstellt, weil es sonst eh nicht zum Erfolg führt.“
Zu Erfolgen führen soll der Cheftrainer vor allem die Jungen. Für den Sportlichen Leiter Markus Gandler ist er „der richtige Mann“, „um die notwendige Verjüngung des Teams, auch im Hinblick auf die Heimweltmeisterschaft 2017 in Hochfilzen, mittelfristig erfolgreich durchzuführen“. Als langjähriger erfolgreicher Cheftrainer und zuletzt als Nachwuchsleiter kennt Gösweiner auch die jüngeren ÖSV-Läufer bestens.
Hoffnungen ruhen auf Eder und Landertinger
Am meisten darf man sich jedoch wieder von seinem langjährigen Schützling Landertinger und von Eder erwarten. Sprint-Olympia-Silbermedaillengewinner Landertinger landete vor zwei Jahren in Östersund auf Platz zwei und wünscht sich für heuer einen ähnlich guten Auftakt: „Mein Ziel ist natürlich, von Anfang an ganz vorne mitzumischen. Die Strecke in Östersund ist - vor allem was den Einzel-Bewerb betrifft - sehr schwer und sollte mir entgegenkommen“, machte der Tiroler klar. „Die Vorbereitung hat super gepasst.“

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Landertinger hofft in Östersund auf einen guten Saisonstart
Landertinger kann wie Eder auch in Richtung Gesamtwertung schielen, selbst wenn die Konzentration der beiden vorerst jedem einzelnen Rennen gilt. Der Salzburger hat in der Vorsaison als Weltcup-Fünfter seine bisher beste Saison abgeliefert. Eder habe sich „im Laufen gewaltig gesteigert“, sagte Gösweiner im APA-Gespräch. Im Vorjahr war der 31-Jährige Zweiter in Östersund geworden: „Ziel ist es, dass ich vom ersten Rennen weg dabei bin.“

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Christoph Sumann ist nur noch als Kommentator im ORF zu hören
Wer tritt in Sumanns Fußstapfen?
Neben dem Topduo Landertinger und Eder, das sich am Sonntag in der Mixed-Staffel (8.) für das Einzel aufgewärmt hat, ist nach dem Rücktritt von Christoph Sumann mit Mesotitsch derzeit nur noch einer der langjährigen Leistungsträger im Weltcup-Aufgebot. Pinter fehlt verletzt. Die große Lücke, die Sumann hinterlassen hat, soll möglichst bald aufgefüllt werden. Den Brüdern Tobias und Julian Eberhard und Nachwuchshoffnungen wie David Komatz gibt Gösweiner aber noch Zeit. „Dort anschließen, wo der Sumi war, das wird nicht möglich sein. Sie sollen Erfahrung sammeln und sich kontinuierlich entwickeln“.
Auch ÖSV-Biathlonchef Gandler glaubt, dass Sumann mittelfristig schon noch abgehen werde: „Sumi zu ersetzen, das geht nicht. Aber es sind einige da, die schon etwas gezeigt haben. Leicht wird es nicht, vor allem in der Staffel“, meinte Gandler, der froh ist, dass er im Biathlon einen deutlich größeren „Fundus“ als im Langlauf zur Verfügung hat. Deshalb seien natürlich Podestplätze und auch eine WM-Medaille gewünscht. Als Fernziel für alle gilt die Heim-WM 2017.
Höhere Erwartungen an ÖSV-Damen
Gandlers Erwartungen an die Damen um Katharina Innerhofer, im vergangenen Winter sensationell Österreichs erste Weltcup-Siegerin, und Lisa Hauser sind ebenfalls gestiegen. „Sie kommen immer besser in Fahrt. Innerhofer hat viel investiert, das hat sich bezahlt gemacht. Sie ist aber nicht alleine, auch Hauser kann in die Bresche springen. Und wir haben erstmals auch noch einen dritten Startplatz“, sagte der Sportliche Leiter. Bei den Östersund-Bewerben ab Donnerstag ist Dunja Zdouc die Dritte im Bunde.
Gösweiner ist als Cheftrainer aller Sparten auch für das Damen-Team hauptverantwortlich. Die tägliche Arbeit hat er aber an die Gruppentrainer Walter Hörl und Sandra Flunger abgetreten. „Ich habe ihnen die nötigen Freiheiten gegeben. Der Trend passt.“
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