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Revanche für Adelboden-Blamage

Nach dem Heimdebakel der Techniker in Adelboden sitzt der Stachel bei den Schweizern tief. „Das war zu wenig. Die Fahrer müssen einen Zacken zulegen“, betonte Rudi Huber, der Schweizer Alpinchef aus Salzburg, unmissverständlich. Schließlich steht mit den Lauberhornrennen in Wengen Teil zwei des Heimspiels im Berner Oberland vor der Tür.

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Das größte Problem der Schweizer im Vergleich zum Erzrivalen Österreich ist: Die Eidgenossen haben keinen Marcel Hirscher. Während Hirscher mit seinen Serienerfolgen für den ÖSV als Feigenblatt dient, bekommen die Schweizer in den technischen Disziplinen eine sportliche Watsche nach der anderen ab.

Patrick Küng

GEPA/Mario Kneisl

Vorjahressieger Patrick Küng zählt in Wengen zum engsten Favoritenkreis

Die Riesentorläufer lieferten das schlechteste Adelboden-Ergebnis der Geschichte ab, Carlo Janka landete als bester Schweizer auf Rang 21. Selbst der Schweizer Altbundesrat Dölf Ogi, der vor mehr als 50 Jahren als Direktor des Skiverbands arbeitete, stellte fest: „Mein Herz blutet, wenn ich die Leistungen der Schweizer sehe.“ Im Slalom lief es nur unwesentlich besser - Platz 19 für Luca Aerni war der Höhepunkt für die Hausherren.

Schweizer Abfahrer unter Favoriten

In Wengen stehen die Chancen aber deutlich besser - vor allem in der Königsdisziplin Abfahrt. Bereits im ersten Training am Dienstag hat Janka mit Rang zwei hinter dem Kärntner Olympiasieger Matthias Mayer eine Kampfansage abgeliefert. Zudem stellen die Schweizer mit Patrick Küng den Titelverteidiger. Küng siegte vor einem Jahr 0,06 Sekunden vor dem Salzburger Hannes Reichelt und sieht sich auch heuer rechtzeitig vor Wengen im Aufwind: „Bei der letzten Abfahrt in Santa Caterina sind die Ski mit mir gefahren. Mittlerweile fahre ich wieder mit den Skiern.“

Mit Beat Feuz, Wengen-Triumphator 2012, haben die Hausherren ein weiteres Ass im Ärmel. Von jener spielerischen Hochform aus dem Jahr 2012 ist der in der Schweiz als „Kugelblitz“ bekannte Feuz zwar ein ganzes Stück entfernt. Schließlich hätte Feuz vor zwei Jahren infolge einer bakteriellen Infektion beinahe sein linkes Bein verloren. Dennoch hat ihn sein steirischer Trainer Sepp Brunner wieder auf der Rechnung: „Beat vertraut wieder seinem Instinkt, und das macht ihn gefährlich.“

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