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Schiedsrichter im Mittelpunkt

Rapid ist erfolgreich ins Frühjahr gestartet. Die Wiener setzten sich am Samstag zum Jahresauftakt in der tipico-Bundesliga in einem kuriosen Spiel gegen SV Josko Ried im Ernst-Happel-Stadion mit 3:0 durch. Bereits in der ersten Hälfte wurden zwei Rieder wegen Torraubs ausgeschlossen. Deni Alar (17., 39.) und Robert Beric (45.) erzielten alle drei Tore aus Elfmetern.

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Trainer Zoran Barisic entschied sich als Ersatz für den verletzten Jan Novota im Rapid-Tor für Marko Maric und gegen Tobias Knoflach. Steffen Hofmann saß nach überstandenem Magen-Darm-Virus vorerst nur auf der Bank, Innenverteidiger Mario Sonnleitner fungierte als Kapitän. Im zentralen Mittelfeld erhielt Dominik Wydra den Vorzug gegenüber Stefan Schwab.

Kurzauftritt von Ried-Goalie Gehbauer

Die Rieder begannen vor 14.000 Zuschauern erwartet defensiv mit drei Innenverteidigern. Rapid hatte zwar mehr vom Spiel, vorerst fehlten aber die zwingenden Ideen. Ein erster Schuss von Wydra bereitete Thomas Gebauer leichte Probleme (5.), ein langes Zuspiel des Wieners auf Beric nach einem Ballgewinn aber noch viel mehr. Beric legte sich den Ball am Rieder Goalie vorbei und ging zu Boden (13.).

Schiedsrichter Dominik Ouschan zeigt Thomas Gebauer (Ried) die Rote Karte

GEPA/Christian Ort

Der Ausschluss von Goalie Gehbauer war der Anfang vom Ende für Ried

Schiedsrichter Dominik Ouschan entschied nach Rücksprache mit seinem Assistenten erstmals auf Rot und Elfer. Alar verwertete gegen Ersatztorhüter Lorenz Höbarth. Nachdem erstmals in der Bundesliga der Freistoßspray zum Einsatz gekommen war (22.) und Höbarth einen Direktversuch von Alar an die Latte gelenkte hatte (37.), wiederholte sich das Geschehen: Rot für einen Rieder, Elfmetertor von Alar.

Alar und Beric vom Elferpunkt souverän

Florian Kainz hatte den Ball zu Beric zur Mitte zurückgebracht, dessen Schuss aus kurzer Distanz lenkte Gernot Trauner hinter seinem Körper mit der Hand ab. Schon zuvor hätte man Beric aber im Abseits sehen können. Damit nicht genug: Nach einem klaren Foul von Petar Filipovic an Beric gab es noch einmal Elfmeter (45.). Diesmal wollte der Slowene selbst schießen - und tat das auch erfolgreich ins linke Eck.

Deni Alar (Rapid) trifft per Elfmeter

GEPA/M. Hoermandinger

Deni Alar verwertete seine beiden Elfmeter souverän

Wenige Höhepunkte nach der Pause

Nach dem Seitenwechsel war Ried um Schadensbegrenzung bemüht. Trotz 9:11-Unterzahl ließen die Oberösterreicher wenig zu. Ein Beric-Kopfball nach Flanke von Thomas Schrammel ging ans Außennetz (62.). Im Finish wehrte Höbarth einen Schuss von Thanos Petsos ab (84.), der eingewechselte Dominik Starkl traf die Stange (91.). Auf der Gegenseite wurde Maric erst in der Schlussphase ernsthaft geprüft. Einen Dropkick von Oliver Kragl parierte der 19-jährige Kroate (77.).

Ried blieb ein gerne gesehener Gast für Rapid: In 36 Bundesliga-Heimspielen gegen die Innviertler haben die Hütteldorfer noch nie verloren. Ungemach droht allerdings wegen zahlreicher nicht angemeldeter pyrotechnischer Gegenstände, die die Fans der Wiener zu Beginn der Rapid-Viertelstunde abgebrannt hatten.

Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Die erste Hälfte war kurios. So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt. Leider haben wir es dann verabsäumt, mehr Tore zu erzielen und aus der Vielzahl an Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Wir sind oft zum Abschluss gekommen und hatten hundertprozentige Chancen, es hat aber die nötige Konsequenz gefehlt. Ried hat aber auch sehr gut verteidigt. Wir haben 3:0 gewonnen und sind froh, so gestartet zu sein.“

Oliver Glasner (Ried-Trainer): „Das Spiel war kurios. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich möchte aber gar nicht viel über das Spiel reden, sondern die Moral meiner Mannschaft loben. Es war unglaublich, dass wir in der zweiten Hälfte kein Tor mehr bekommen haben. Wir haben sehr aufopferungsvoll gekämpft. Deswegen blicke ich sehr positiv ins Frühjahr. Wir spielen im Training oft acht gegen zehn, das ist uns in der zweiten Hälfte zugutegekommen.“ Zu den Elfmetersituationen: „Bei einem Handspiel kennt sich eh keiner mehr aus. Beim ersten Elfer war Janeczek noch in der Nähe.“

Dominik Ouschan (Schiedsrichter): „Aus meiner Sicht war die erste Szene kein Elfmeter, sondern eine Simulation. Aber der Assistent war sich hundertprozentig sicher, dass es ein Elfmeter war, deswegen habe ich ihn gegeben. Beim zweiten Elfmeter hatte der Ried-Verteidiger keine natürliche Handhaltung. Deswegen war der Strafstoß zu geben.“

Robert Beric (Rapid-Stürmer): „Der erste Elfmeter war ein klarer Elfmeter. Der Kontakt war auf jeden Fall da.“

Thomas Gebauer (Ried-Tormann): „Beim ersten Elfer war ein leichter Kontakt da. Aber der Schiedsrichter hatte schon Gelb wegen einer Schwalbe in der Hand und ist vom Assistenten ‚overruled‘ worden. Doch der Schiedsrichter hatte die viel bessere Sicht. Der Assistent konnte das nie im Leben sehen.“

Tipico-Bundesliga, 20. Runde

Samstag:

Rapid - Ried 3:0 (3:0)

Ernst-Happel-Stadion, SR Ouschan

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 14.000 Zuschauer, SR Ouschan

Torfolge:
1:0 Alar (16./Elfmeter)
2:0 Alar (39./Elfmeter)
3:0 Beric (45./Elfmeter)

Rapid: Maric - Pavelic, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Petsos, Wydra (67./Schwab) - Schaub (82./Starkl), Alar (67./St. Hofmann), F. Kainz - Beric

Ried: Gebauer - Janeczek, Trauner, Filipovic - Lainer, Murg (64./Fröschl), Streker, Kragl - Perstaller (15./Höbarth), Thomalla, Elsneg (46./Pichler)

Rote Karten: Gebauer (14./Torraub), Trauner (37./Torraub)

Gelbe Karten: M. Hofmann bzw. Trauner, Filipovic

Die Besten: Alar, Kainz, Wydra bzw. Kragl

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