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Lockerer 4:1-Sieg gegen Admira

Red Bull Salzburg ist am Mittwoch in der 23. Runde der tipico-Bundesliga vor mit 2.350 Zuschauern schütter besetzten Tribünen in der Südstadt gegen Admira Wacker Mödling trotz langer Unterzahl zu einem ungefährdeten 4:1 (2:0)-Sieg gekommen. Marcel Sabitzer (12.), erstmals Takumi Minamino (38., 69.) und Valon Berisha (91.) nach Vorarbeit von Minamino trafen für Salzburg.

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Rene Schicker war zuvor in der 90. Minute der Ehrentreffer zum 1:3 für die Admira gelungen. In der 51. Minute hatte Schicker einen Elfmeter für die Admira vergeben. Salzburg agierte zu diesem Zeitpunkt, nach dem Ausschluss von Sabitzer in der 22. Minute, schon lange in numerischer Unterlegenheit, was dem Spiel des Tabellenführers aber nicht anzumerken war. Es war das richtige Aufwärmen für die „Bullen“ vor den kommenden schwierigen Aufgaben in der Liga.

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Marcel Sabitzer brachte Salzburg gegen seinen Ex-Club in Führung

Aber Salzburg geht durch den späten 1:0-Erfolg Rapids im Verfolgerduell gegen Altach mit einem beruhigenden Neunpunktevorsprung in die anstehenden Duelle mit den fünf härtesten Rivalen: Altach, Sturm Graz, WAC, Austria und Rapid. Die Südstädter übernahmen hingegen durch den 3:1-Auswärtserfolg von Wr. Neustadt in Salzburg bei Grödig wieder die Rote Laterne des Schlusslichts. Am Samstag kommt es in Wr. Neustadt zum Kellerderby.

Salzburg von Anfang an am Drücker

Für Salzburg war es das sechste Pflichtspiel in 19 Tagen. Deshalb gab es beim heimischen Leader wieder einige Umstellungen in der Anfangself. Benno Schmitz und Konrad Laimer begannen diesmal, ebenso bekam der Japaner Takumi Minamino vor Anpfiff weg seine Chance. „Wir wollen ab der ersten Minute zeigen, dass wir drei Punkte mitnehmen wollen“, gab Salzburg-Trainer Adi Hütter die Marschroute vor. Und das gelang auch.

In der zweiten Minute flog ein Freistoß von Soriano knapp am rechten Pfosten vorbei nur ins Außennetz. In zehn Duellen hat der Spanier bisher neunmal gegen die Admira getroffen. Nach einer Doppelchance durch den sehr aktiven Valentino Lazaro und Marcel Sabitzer war es dann der 20-jährige Ex-Admiraner, der den Wunsch seines Trainers erfüllte.

Sabitzer mit Tor und Ausschluss

Nach einem schlecht abgewehrten Ball von Christoph Schößwendter ließ sich Sabitzer nicht zweimal bitten und schoss an Manuel Kuttin vorbei zum 1:0 (12.) ins Netz. Ein 0:1 ist für Admira in dieser Saison quasi die Vorentscheidung. Bei Rückstand konnten die Südstädter noch nicht gewinnen. Auch in der Folge blieben gefährliche Szenen von den Niederösterreichern aus.

Nächster Höhepunkt war dann in der 22. Minute der Ausschluss von Torschütze Sabitzer, der in Revancheabsicht mit gestreckten Fuß auf Markus Lackner gerutscht war. „Viel hat er mich nicht berührt“, sagte der Admira-Verteidiger im ORF-Pauseninterview, „ich bin rechtzeitig weggesprungen.“

Schiedsrichter Manuel Schüttengruber zögerte dennoch zu Recht nicht und zeigte dem Jungstürmer die Rote Karte. Aber auch mit einem Mann mehr auf dem Feld konnte die Elf von Walter Knaller das Spiel nicht an sich reißen. Die einzig nennenswerte Torchance hatte in der 27. Minute Rene Schicker. Er scheiterte nach einem Konter an Peter Gulacsi.

Viel Verkehr vor dem Admira-Tor

„Wir müssen den vielen Verkehr in unserer Spielhälfte regeln, die vielen Offensivspieler neutralisieren und dürfen ihnen wenig Räume lassen“, so Knaller vor dem Spiel über seine Vorstellungen, wie Salzburg beizukommen sein könnte. Dieses Vorhaben machte Minamino jedoch wenige Minuten vor der Pause zunichte. Im zweiten Versuch hämmerte er den Ball eiskalt vom Fünfer zum 2:0 (38.) ins lange Eck. Es war der erste Bundesliga-Treffer des Japaners.

Takumi Minamino (FC Red Bull Salzburg) jubelt

APA/Georg Hochmuth

Minamino bejubelte seinen ersten Treffer in der österreichischen Bundesliga

Damit musste sich Salzburg nicht mehr viel um den Spielaufbau kümmern, zog sich zurück und wartete, was Admira zu bieten hatte. Die setzten sich zwar in der gegnerischen Hälfte fest, hatten dort aber erhebliche Schwierigkeiten, den Ball über mehrere Stationen laufen zu lassen. Die aggressiven und laufstarken Salzburger ließen den Admiranern kaum Zeit - was zwar international üblich, in der Bundesliga aber für Salzburg-Gegner immer noch ungewohnt ist.

Vastic-K.-o. nach Gulacsi-Abwehr

Bei der Admira kam zur Pause dann der Ex-Rapidler Lukas Grozurek ins Spiel, im Mittelpunkt stand aber sein Teamkollege Toni Vastic. Salzburg-Tormann Gulacsi faustete am Fünfer im Flug einen Ball weg (48.), prallte dabei aber mit voller Wucht gegen den Kopf von Vastic, der nach dem harten Treffer mit Verdacht auf Gehirnerschütterung auf dem Boden liegen blieb und später zur genauen Untersuchung ins Spital gebracht wurde.

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Die Situation vor dem vergebenen Schicker-Elfmeter

Schüttengruber entschied auf Strafstoß für Admira - eine Entscheidung, die trotz der Wucht des Zusammenpralls nicht gerechtfertigt war. Ob Schicker deshalb die große Chance auf den Anschlusstreffer (51.) vergab, ist schwer zu sagen. Der ungarische Salzburg-Goalie war allerdings bei dem scharfen, aber zu wenig platzierten Schuss gut zur Stelle.

Minamino wieder zur Stelle

Die letzten verwegenen Hoffnungen der Fans in der Südstadt auf einen Erfolg der Admira machte dann wieder Minamino mit seinem zweiten Tor zunichte. Kuttin konnte einen Lazaro-Schuss nur wegschlagen, der Neuzugang von Cerezo Osaka blieb ruhig und setzte den Ball am Admira-Tormann vorbei zum 3:0 (69.) ins Netz. Die Admira-Blaskapelle intonierte passend einen Trauermarsch.

Beide Teams nahmen noch einige Wechsel vor, wollten noch weitere Tore erzielen. Die Fans sahen dann auch noch zwei Treffer. Zunächst gelang Schicker aus nächster Nähe der Anschlusstreffer (89.), dann trug sich auch Valon Berisha (91.) nach Assist von Minamino in die Schützenliste ein und stellte den 4:1-Endstand her. Salzburg feierte damit den dritten Sieg in dieser Saison gegen die Niederösterreicher, kassierte aber nach einem 3:0 und einem 2:0 im Herbst das erste Gegentor.

Martin Wagner, ORF.at

Tipico-Bundesliga, 23. Runde

Mittwoch:

Admira - Salzburg 1:4 (0:2)

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.350 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
0:1 (12.) Sabitzer
0:2 (38.) Minamino
0:3 (69.) Minamino
1:3 (90.) Schicker
1:4 (91.) Berisha

Anm.: Schicker scheiterte mit einem Elfmeter an Gulacsi (51.)

Admira: Kuttin - T. Weber, Windbichler, Schößwendter, Ebner - Blutsch (46. Grozurek), Lackner (68. Bajrami), Kerschbaumer, Auer - Vastic (52. Ouedraogo), R. Schicker

Salzburg: Gulacsi - Schmitz, Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Lazaro (75. Berisha), Laimer (65. Ramalho), Keita, Minamino - Sabitzer, Soriano (69. Pires)

Rote Karte: Sabitzer (22./Foulspiel)

Gelbe Karten: Lackner bzw. Gulacsi, Laimer, Lazaro, Schmitz, Ramalho

Die Besten: Windbichler, Grozurek bzw. Hinteregger, Lazaro, Keita

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