Themenüberblick

Neureuther nur Zwölfter

Marcel Hirscher hat sich im letzten Rennen der Saison auch noch die kleine Kristallkugel im Slalom gesichert. Der Salzburger schnappte Felix Neureuther mit dem Sieg im Slalom beim Weltcup-Finale in Meribel noch die Spezialwertung weg. Neureuther musste sich nach einem schweren Fehler im ersten Durchgang am Ende mit Platz zwölf begnügen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Hirscher griff im zweiten Durchgang wie erwartet voll an und feierte am Ende mit 0,83 Sek. Vorsprung auf den Italiener Giuliano Razzoli seinen achten Saisonsieg, den zweiten im Slalom. Rang drei ging an den Russen Alexander Choroschilow (+ 1,09). Hirscher verteidigte damit erfolgreich seinen Titel und holte sich mit dem insgesamt 31. Weltcup- und dem 16. Slalom-Sieg seiner Karriere zum dritten Mal in Folge - immer vor Neureuther - auch die Spezialwertung.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Hirscher auf dem Weg zum Sieg und zu Kristall

„Es ist irgendwie schräg. Ich habe einfach die Gunst der Stunde genutzt“, sagte Hirscher, der aber auch Mitgefühl mit seinem deutschen Konkurrenten zeigte: „Für Felix tut es mir trotzdem auch leid. Er hätte es sich auch verdient, weil er ein super Slalom-Läufer ist. Neben dem, dass er auch ein Supertyp ist.“ Der Salzburger hatte laut eigener Aussage aufgrund der Ausgangslage nichts zu verlieren. „Ich habe gewusst, ich kann voll angreifen, denn alles, was schlechter als Zweiter oder Dritter ist, bringt mich nicht weiter“, so Hirscher im ORF-Interview. „Das macht es ein wenig einfacher, als wenn man rechnen und taktieren muss.“

Herren-Salom in Maribor:

  • 1. Marcel Hirscher (AUT)
  • 2. Giuliano Razzoli (ITA)
  • 3. Alexander Choroschilow (RUS)

Vorentscheidung im ersten Lauf

Neureuther konnte seine Kampfansage nach dem ersten Durchgang hingegen nicht in die Tat umsetzen. Der Deutsche verbesserte sich im zweiten Lauf zwar vom 14. auf den zwölften Platz, hatte aber am Ende in der Slalom-Wertung um 23 Punkte das Nachsehen. Schon im Vorjahr hatte Hirscher Neureuther im letzten Rennen die Kristallkugel weggeschnappt. Vor dem letzten Saisonrennen war Neureuther noch 55 Punkte voran gelegen. Ein schwerer Schnitzer im ersten Lauf knapp vor dem Ziel brachte die Vorentscheidung.

„Marcel hat heute wieder eindrucksvoll gezeigt, wie stark er ist, und deswegen hat er sich die Kugel auch absolut verdient“, gab Neureuther im ORF-Interview den fairen Verlierer. „Wenn es im letzten Rennen so um die Wurst geht und er das gnadenlos runterdrückt, dann kann man nur den Hut ziehen. Ich werde es nächstes Jahr wieder probieren und einfach nicht lockerlassen.“ Der 30-Jährige freute sich nach einer anstrengenden Saison vor allem auf den Urlaub: „Ich bin seit der Weltmeisterschaft ziemlich platt, und das merke ich jetzt.“

Raich will in Ruhe überlegen

Reinfried Herbst belegte als zweitbester Österreicher nach einer engagierten Fahrt im zweiten Durchgang den 14. Rang, Benjamin Raich musste sich mit dem 19. Platz begnügen. Für beide Routiniers könnte es das letzte Rennen ihrer Karriere gewesen sein. Über ihre sportliche Zukunft wollten sich aber sowohl Raich als auch Herbst erst nach Saisonende äußern. „Ich werde das Ganze in Ruhe machen und schauen, ob ich noch die Motivation finde“, sagte Raich.

Links: