Themenüberblick

Kaum Besserung in Sicht

Auch die dreiwöchige Formel-1-Rennpause hat bei Red Bull keine Besserung gebracht. Der frühere Serienweltmeister fuhr auch am Sonntag beim Europaauftakt in Montmelo bei Barcelona hinterher, beide Autos wurden überrundet. Der Australier Daniel Ricciardo, im Vorjahr noch WM-Dritter, wurde als besserer der beiden Red-Bull-Fahrer Siebenter. Der Russe Daniil Kwjat holte als Zehnter einen Punkt.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die „Bullen“ sind hinter Mercedes, Ferrari und Williams nur noch die vierte Kraft. In der Konstrukteurswertung fehlen nach fünf Rennen 51 Punkte auf Platz drei. An Podestplätze sei ob der fehlenden Power des Renault-Motors in naher Zukunft nicht zu denken, so Motorsportdirektor Helmut Marko. „Wenn alles nach Plan läuft, dann vielleicht in den letzten drei Rennen (der Saison)“, sagte Marko der APA. „Wie auf der Geraden an uns vorbeigepfiffen wird, ist irre.“

Motor nicht einziges Problem

Nach zahlreichen Defekten traut sich Motorenlieferant Renault derzeit nicht einmal die bestehende Leistung freizugeben. Ricciardo verwendet bereits den vierten Motor der Saison. Jeder weitere Tausch wird mit Rückversetzungen in der Startaufstellung bestraft. „Dadurch steht uns im Rennen aus Sicherheitsgründen sogar noch weniger Power zur Verfügung“, sagte Marko.

Helmut Marko

GEPA/XPB Images

Helmut Marko hat mit den Leuten von Renault weiterhin einiges zu diskutieren

Dazu kommt, dass in Barcelona auch die Upgrades am Auto nicht wunschgemäß funktioniert haben. „Das, was es im Simulator gebracht hat, haben wir auf der Strecke nicht gesehen. Unser Chassis hat im Rennen nicht das abgeliefert, was wir erwartet haben“, sagte Marko. Die Testtage am Dienstag und Mittwoch auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sollen nun dazu genutzt werden, die Gründe dafür herauszufinden.

Toro-Rosso-Jungstars stehlen die Show

Im Qualifying waren sogar die Toro-Rosso-Youngsters schneller als die Red-Bull-Piloten. Carlos Sainz jr. landete auf Platz fünf, Max Verstappen unmittelbar dahinter. Kwjat und Ricciardo kamen indes nicht über die Ränge acht bzw. zehn hinaus. „Unsere etablierten Herren müssen schauen“, warnte Marko. „Paradoxerweise haben die Unerfahreneren einen besseren Job gemacht.“ Im Rennen wurde Sainz in seinem Heimrennen am Ende mit Platz neun belohnt.

Toro Rosso ist ebenfalls mit dem mäßigen Renault-Antrieb unterwegs, hat aber das bisher beste Auto seiner Geschichte gebaut. „Aber auch die zwei Fahrer sind etwas Außergewöhnliches“, lobte Marko die Debütanten Sainz und Verstappen. „Für Sainz habe ich gekämpft. Er hat nicht viele Freunde oder Befürworter gehabt, aber das bin ich ja gewohnt.“ Während ihre Teamkollegen wegen der Tests in Spanien bleiben, reisten Ricciardo und Verstappen nach Österreich, um dort mit Marko und F1-Legende Alain Prost das Heimrennen der „Bullen“ am 21. Juni in Spielberg zu bewerben.

Links: