„Befreiungsschlag der ersten Klasse“
Der Auftakt der Rennen in Europa ist für Nico Rosberg ganz nach Plan verlaufen. Der Deutsche feierte am Sonntag beim Grand Prix von Spanien seinen ersten Saisonsieg und verkürzte den Rückstand auf seinen Mercedes-Teamkollegen und WM-Leader Lewis Hamilton damit auf 20 Punkte.
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In dieser Tonart könnte es weitergehen, denn nun wartet der Grand Prix von Monaco, den Rosberg zuletzt zweimal gewonnen hat. „Ich mag Monaco. Ich mag die Strecke, dazu ist es mein Heimrennen“, erklärte der WM-Zweite, der im Fürstentum aufgewachsen ist. Hamilton erstmals in dieser Saison hinter sich gelassen zu haben hat ihm sichtlich Auftrieb verliehen. Von einem „Befreiungsschlag der ersten Klasse“, sprach gar Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda.

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Erstmals in dieser Saison klappte es für Rosberg so richtig
„Ich hatte aber nie das Gefühl, eine Last zu haben“, betonte Rosberg, der sich zuvor viermal in Serie seinem Teamkollegen hatte geschlagen geben müssen und von einigen im WM-Kampf schon frühzeitig abgeschrieben worden war. Mit dem Erfolg in Montmelo bei Barcelona machte er nun klar, dass er Hamilton den Titel nicht kampflos überlassen wird.
Mercedes noch stärker als im Vorjahr
Die Vermutung, dass der Titelkampf erneut zu einem Mercedes-Duell werden dürfte, ist nicht weit hergeholt. Die Silberpfeile haben nach vier Siegen in fünf Rennen bereits mehr Punkte auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt bei ihrem Rekord im vergangenen Jahr - 202 gegenüber 197. Bis auf dreimal hat Mercedes in der Vorsaison alle Rennen gewonnen. „Es ist für uns schwer vorstellbar, dass wir so etwas wieder schaffen oder sogar übertreffen“, sagte Hamilton. „Aber das ist unser Ziel, und wir sind definitiv auf dem richtigen Weg.“
Der Vorsprung auf den ersten Verfolger Ferrari scheint mit all den Updates, die die Teams zum Europaauftakt gebracht haben, sogar noch größer geworden zu sein. „Das Entwicklungsrennen haben wir erst mal für uns entschieden - mit Abstand. Das ist stark“, lobte Rosberg. Vor allem der Monaco-ähnliche letzte Streckensektor von Montmelo mache Mut. „Das könnte heißen, dass wir auch dort ein sehr, sehr gutes Auto haben“, sagte Rosberg.
Auf Sennas Spuren
Der 29-Jährige könnte zum ersten Piloten seit Ayrton Senna avancieren, der dreimal in Serie im Fürstentum gewinnt. Der Brasilianer hatte sich von 1989 bis 1993 sogar fünfmal in die Siegerliste eingetragen.
Rosbergs Dank galt auch seinem Landsmann Sebastian Vettel, der Hamilton in Spanien in die Bredouille und beinahe um Platz zwei gebracht hatte. „Er ist herzlich eingeladen, das öfter zu machen.“
Ferrari mit einem „Schritt nach vorne“
Vettel selbst fehlen trotz seines Sieges in Malaysia bereits 31 Punkte auf WM-Leader Hamilton. „Das neue Paket ist ein Schritt nach vorne“, versicherte der Ferrari-Star. Strecke und Bedingungen in Katalonien hätten das aber nicht vollends zur Geltung kommen lassen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir näher herankommen“, sagte Vettel. „Ich hoffe, in zwei Wochen ist es ein anderes Bild.“

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Auch Vettel konnte mit dem Mercedes-Duo nicht mithalten
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sah sich nach den Plätzen drei und fünf von Vettel und Kimi Räikkönen genötigt, einer Schockreaktion in Maranello vorzubeugen. „Wir dürfen nicht ausflippen“, mahnte der „Scuderia“-Boss. Die großen Erwartungen an die Ausbaustufe des SF15-T hielten dem Härtetest auf dem Circuit de Catalunya nicht stand. „Die Zahlen sagen uns, dass unsere Lösungen gut sind. Die Realität zeigt: Sie sind nicht gut genug“, fasste Arrivabene zusammen.
Red Bull hat Saison abgeschrieben
Red Bull hat die Hoffnungen auf den Turnaround in dieser Saison bereits aufgegeben. Teamchef Christian Horner forderte von Motorenpartner Renault in der Entwicklung mehr Risiko ein. „Wir sind bei der Zuverlässigkeit schon so weit hinten, dass wir dieses Jahr so gut wie abschreiben können“, sagte der Engländer. „Der Fokus muss sich möglichst bald auf die Leistung verschieben. Wir haben nichts mehr zu verlieren.“
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