Bewegende Trauerfeier
Mit einer bewegenden Zeremonie haben sich Familie, Freunde, Kollegen und Fans von Formel-1-Pilot Jules Bianchi verabschiedet. Der am Samstag nach seinem schweren Unfall in Suzuka und neunmonatigem Tiefschlaf verstorbene Franzose wurde am Dienstag in seiner Heimatstadt Nizza zu Grabe getragen.
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Auf dem Sarg von Bianchi lag bunt schimmernd sein alter Formel-1-Helm. Dahinter nahmen die Trauernden Aufstellung. Dutzende Menschen wohnten dem bewegenden Gottesdienst in Nizza bei. „Er wird in unseren Herzen für immer ein Champion bleiben“, sagte Ferrari-Testfahrer Jean-Eric Vergne in der Cathedrale Sainte-Reparate in Bianchis Geburtsort.
Begräbnis von Jules Bianchi
Formel-1-Pilot Jules Bianchi wurde in Nizza beerdigt. Der 25-jährige Franzose raste im Oktober letzten Jahres auf der regennassen Piste in Suzuka in ein Abschleppfahrzeug.
Prominenz unter den Trauernden
Unter den Trauernden um Vater Philippe und Mutter Christine waren auch Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Lewis Hamilton und Alexander Wurz. Automobilweltverbandschef Jean Todt, die französische Motorsportikone Alain Prost und Frankreichs Sportstaatssekretär Thierry Braillard erwiesen Bianchi ebenfalls die letzte Ehre. Vettel, Romain Grosjean und Williams-Ersatzfahrer Adrian Sutil gehörten zu den Sargträgern.
Am von Blumen gesäumten Portal der Kathedrale hingen zwei große Banner mit Porträts von Bianchi. Während Bianchis Sarg in die Kathedrale getragen wurde, wurde der französischen Nachrichtenagentur AFP zufolge „Hotel California“ von den Eagles gespielt. Die Trauerfeier wurde für die Fans vor dem Gotteshaus über Lautsprecher auf den Kirchenplatz übertragen.

APA/EPA/Olivier Anrigo
Familie, Freunde und Kollegen verabschiedeten sich von Jules Bianchi
„Tod von Jules ist zutiefst ungerecht“
„Der Tod von Jules ist zutiefst ungerecht“, sagte der Priester während der Zeremonie. Bianchi sei glücklich gewesen, weil er seinen Rennfahrertraum habe verwirklichen können. „Dein Fehlen wird eine schmerzliche Bewährungsprobe sein, aber wisse, dass wir dich für immer lieben“, sagte Bianchis Schwester Melanie und rang um Fassung.
McLaren-Renndirektor Eric Boullier sprach schon vor der tränenreichen Zeremonie von einer Reise mit „schweren Herzen“ zum anstehenden Grand Prix in Ungarn. Die Formel 1 werde „am Sonntag zusammenkommen, um in Stille und mit Respekt“ Abschied zu nehmen.
Applaus zum Abschied
Bianchi war vor neun Monaten beim Grand Prix von Japan in Suzuka in einen Bergungskran gerast und hatte dabei schwere Gehirnverletzungen erlitten. Der Franzose lag daraufhin im Koma. Am vergangenen Freitag starb der frühere Marussia-Pilot in einem Krankenhaus in Nizza. Bianchi wurde nur 25 Jahre alt.
Der Priester beschloss die Zeremonie mit einem emotionalen Aufruf an die Trauergemeinde: „Jules konnte nie auf ein Formel-1-Podium steigen, also bitte ich Sie jetzt darum, ihm zu applaudieren.“ Während auf Bianchis Sarg sein Helm ruhte, klatschten die Trauergäste minutenlang. Noch vor der Trauerfeier hatte sich der Automobilweltverband (FIA) zu einer besonderen Geste entschlossen: Demnach wird die Formel 1 Bianchis Startnummer 17 in Zukunft nicht mehr vergeben.
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