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Kahn, Effenberg und Co. am Ziel

Zwei Jahre hat es gedauert, bis Bayern München das Champions-League-Finaltrauma von Barcelona 1999 überwunden hat. Im Endspiel 2001 in Mailand kehrten die Münchner 25 Jahre nach der „Goldenen Ära Beckenbauer“ auf den europäischen Fußballthron zurück. Im Duell der Verlierer der Finalspiele 1999 (Bayern) und 2000 (Valencia) triumphierte das Team von Ottmar Hitzfeld im Elferschießen.

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Stefan Effenberg

AP/Luca Bruno

Stefan Effenberg erzielte per Elfmeter den Ausgleich zum 1:1

Anlässlich der Rückkehr der UEFA Champions League in den ORF ist das Match am Samstag ab 20.15 Uhr auf ORF Sport + zu sehen. Es waren auch und vor allem die Heldentaten von Oliver Kahn, die den deutschen Rekordmeister im Elferkrimi zum Sieg verhalfen. Den insgesamt 17. Penalty des Argentiniers Mauricio Pellegrino parierte „King Kahn“ mit den Fäusten, ehe er vor 74.000 Zuschauern im Meazza-Stadion in einer bayrischen Jubeltraube unterging.

„Der Fußballgott ist doch ein Bayer“, lautete damals der allgemeine Tenor in den deutschen Medien, nachdem die Münchner wenige Tage davor unter dramatischen Umständen auch das Fernduell um die deutsche Meisterschaft mit Schalke 04 für sich entschieden hatten. „Das war wie im Rausch“, beschrieb der gefeierte Matchwinner Kahn die entscheidenden Momente, als er im Elferschießen insgesamt drei Versuche von Valencia entschärfte.

Das Elferschießen

Geschildert von Edi Finger jun. am 23. Mai 2001

Cuper ging als zweifacher Finalverlierer

In der regulären Spielzeit hatte Valencia-Kapitän Mendieta die Spanier per Elfmeter in Führung gebracht. Der Ausgleich von Stefan Effenberg (50.) war ebenfalls durch einen verwandelten Elfmeter gefallen. So überschwänglich die 1999 noch gedemütigten Bayern über den Titel jubelten, so bitter war die neuerliche Finalpleite für Valencia und den argentinischen Coach Hector Cuper.

Oliver Kahn

AP/Luca Bruno

Oliver Kahn tröstete den untröstlichen Valencia-Keeper Santiago Canizares

„Es gibt keinen Trost, weder für die Mannschaft noch für mich“, bilanzierte Cuper und verließ danach den Verein. „Dieser Pokal ist für Valencia wie ein Fluch“, formulierte es die Zeitung „Marca“ treffend. Im Jahr davor hatte Valencia im Champions-League-Finale gegen Real Madrid den Kürzeren gezogen. In diese europäischen Höhen gelangte der Club seither nicht mehr. Selbst die Fledermaus im Valencia-Wappen hatte an diesem Abend die Flügel hängen lassen.

Harald Hofstetter, ORF.at

Champions-League-Finale 1998/99

Finale am 26. Mai 1999:

Bayern München - Valencia 1:1 n.V./5:4 i.E. (1:1, 0:1)

Mailand, Meazza-Stadion, 74.000 Zuschauer, SR Dick Jol (NED)

Torfolge:
0:1 ( 3.) Mendieta (Elfmeter)
1:1 (50.) Effenberg (Elfmeter)

Bayern: Kahn - Kuffour, Andersson, Linke - Sagnol (46./Jancker), Effenberg, Hargreaves, Lizarazu - Salihamidzic, Elber (100./Zickler), Scholl (108./Sergio)

Valencia: Canizares - Angloma, Ayala (90. Djukic), Pellegrino, Carboni - Mendieta, Baraja, Aimar (46./Albelda), Kily Gonzalez - Carew, Sanchez (66./Zahovic)

Gelbe Karten: Andersson bzw. Carboni, Kily Gonzalez

Elferschießen:
Sergio schießt über die Latte
0:1 - Mendieta verwandelt
1:1 - Salihamidzic verwandelt
1:2 - Carew verwandelt
2:2 - Zickler verwandelt
Zahovic scheitert an Kahn
Andersson scheitert an Canizares
Carboni scheitert an Kahn
3:2 - Effenberg verwandelt
3:3 - Baraja verwandelt
4:3 - Lizarazu verwandelt
4:4 - Kily Gonzalez verwandelt
5:4 - Linke verwandelt
Pellegrino scheitert an Kahn

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