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An der Seite von Fränk Schleck

Riccardo Zoidl hat den ersten Teil der 70. Vuelta a Espana verletzungsfrei überstanden. Dennoch hat der 27-Jährige vom amerikanischen Team Trek Factory Racing den ersten Ruhetag herbeigesehnt. Denn die Helferdienste für den Luxemburger Fränk Schleck haben den Oberösterreicher mehr Kraft gekostet, als ihm lieb ist.

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Bis zur zehnten Etappe am Montag lag Zoidl als bestklassierter Fahrer seines Teams im Gesamtklassement auf dem 24. Platz. Beim Massensprint in Castellon nach 146,6 Kilometern war der Oberösterreicher aber noch lange nicht im Ziel. Zoidl verlor fast elf Minuten auf den italienischen Sieger Kristian Sbaragli und rutschte in der Gesamtwertung um acht Plätze auf Position 32 ab.

Edelhelfer als „stärkster Fahrer“

Für den Trek-Profi ist dieser Rückfall aber kein Beinbruch. Im Fokus stehen ohnedies seine von seiner Mannschaft beachteten Helferdienste. „Ich habe in der ersten Woche sehr viel gearbeitet, meine Teamkollegen immer wieder mit Flaschen versorgt und versucht, Fränk bestmöglich zu platzieren“, meinte „Edelhelfer“ Zoidl über seine Unterstützung vor allem für den am Samstag zurückgefallenen Luxemburger Fränk Schleck. Von seinen Teamkollegen erhält der Österreicher dafür ein dickes Lob. „Er ist unser stärkster Fahrer, mit all der Arbeit, die er bisher geleistet hat“, sagte etwa Jasper Stuyven, an dessen Tagessieg auf der achten Etappe Zoidl „großen Anteil“ hatte.

Mehrere Fahrer während der Vuelta

APA/EPA/Javier Lizon

Die Kursführung der Vuelta verlangt den Athleten bisher alles ab

Seine Position als bestklassierter Trek-Fahrer im Gesamtklassement gab der 27-Jährige an den Spanier Haimar Zubeldia Agirre ab, den neuen 24. Schleck liegt auf Platz 30. Am Mittwoch wartet eine anstrengende Bergetappe über 138 Kilometer nach Cortals d’Encamp auf dem Programm. Dort sind Zoidls Dienste wieder besonders gefragt, will das Team Agirre und Schleck näher an die derzeit vom Belgier Tom Dumoloin gehaltene Spitze heranbringen. „Unsere Ausgangslage ist schwierig“, so Zoidl.

„Werde weiterhin hart arbeiten“

Die eigene Hoffnung auf einen Spitzenplatz hat der ehemalige Sieger der Österreich-Rundfahrt bereits zugunsten des Teams geopfert. „Die Arbeit hat mir wahrscheinlich bereits zu viele Körner gekostet, um im Gesamtklassement mitmischen zu können“, sagte Zoidl, der sich trotzdem weiterhin die Chance auf einen Topplatz bei einer Etappe gibt: „Ich werde weiterhin hart arbeiten und hoffe, bei der einen oder anderen Etappe vorne mitfahren zu können.“

Auch am Ruhetag wird daher vor allem regeneriert. Der ÖRV-Profi wird mit seinen Teamkollegen eine Trainingseinheit absolvieren, um die Beine zu lockern. Zoidl erwartet sich, dass auf der Bergetappe heftig attackiert werden wird. „Wir rechnen damit, dass die ersten Teams eine Vorentscheidung im Gesamtklassement suchen werden“, sagte Zoidl über das harte Mittwoch-Teilstück.

Favorit Froome gefordert

Vor allem auf Christopher Froome werden die Augen gerichtet sein. Der Brite, Sieger der diesjährigen Tour de France, liegt im Gesamtklassement als Achter derzeit 1:18 Minuten hinter Dumoulin. Bei der Tour hatte Froome heuer auf der ersten schweren Pyrenäen-Etappe mit einem famosen Soloritt den Grundstein zu seinem zweiten Gesamtsieg gelegt. Der 30-Jährige, der das seltene Double aus Sieg bei Tour und Vuelta anstrebt, scheint aber nicht mehr in der Form des Julis zu sein. Bei den bisherigen Bergetappen in Spanien zog Froome bisher den Kürzeren. So auch auf der neunten Etappe gegen Spitzenreiter Dumoulin.

70. Vuelta a Espana

Gesamtwertung:
1. Tom Dumoulin NED 38:34:56
2. Joaquin Rodriguez ESP + 0:57
3. Esteban Chaves COL 0:59
4. Nicholas Roche IRL 1:07
5. Fabio Aru ITA 1:13
6. Alejandro Valverde ESP 1:17
7. Nairo Quintana COL -"-
8. Christopher Froome GBR 1:18
9. Rafal Majka POL 1:47
10. Domenico Pozzovivo ITA 1:52
32. Riccardo Zoidl AUT 20:22
Stand nach zehn von 21 Etappen

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