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Leverkusen verpasst Sensation

Titelverteidiger FC Barcelona hat im zweiten Spiel der diesjährigen Champions League erstmals voll angeschrieben. Ohne den verletzten Superstar Lionel Messi holten die Katalanen einen spät erkämpften 2:1-Heimerfolg gegen Bayer Leverkusen. Ein Doppelpack von Sergi Roberto (80.) und Luis Suarez (82.) entschied die Partie, nachdem Kyriakos Papadopoulos (22.) die Deutschen in Führung gebracht hatte.

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Im Parallelspiel der Gruppe E verlor AS Roma Bei BATE Borisow überraschend mit 2:3. Weißrusslands Meister ging früh in Führung. Danach ließ sich Roma-Torhüter Wojciech Szczesny von einem Distanzschuss von Filip Mladenovic überraschen, der in der 30. Minute auch den dritten Treffer der Hausherren erzielte. Italiens Vizemeister kam erst nach der Pause auf, Borisow verteidigte den knappen Vorsprung am Ende aber über die Zeit.

Details der Spiele in Gruppe E

Barcelona in Bedrängnis

In Barcelona war es ein Duell auf Augenhöhe. Das lag einerseits an der couragierten Vorstellung der Mannschaft von Roger Schmidt, die immer wieder gefährliche Konter setzte. Beim Führungstor durch Papadopoulos (22.) half Barca aber auch kräftig mit. Nach einer Ecke von Hakan Calhanoglu gingen Jeremy Mathieu und Luis Suarez nicht zum Kopfball, Keeper Marc-Andre ter Stegen blieb wie angewurzelt auf der Linie, sodass der Grieche problemlos einköpfeln konnte.

Tor des Leverkusen-Spielers Kyriakos Papadopoulos gegen Barcelona

AP/Emilio Morenatti

Papadopoulos traf per Kopf zum 1:0 für die Gäste

Lange lag sogar die erste Heimniederlage des spanischen Meisters in der Königsklasse seit dem 1. Mai 2013 beim 0:3 gegen Bayern München in der Luft. Doch die Schlussoffensive der Gastgeber zerstörte alle Leverkusener Hoffnungen. Bayer ist nun am 20. Oktober im Heimspiel gegen Roma gefordert, will man das Achtelfinale nicht aus den Augen verlieren.

Ohne Messi geht recht wenig

Die Katalanen waren vor 65.000 Zuschauern indes ohne Messi nicht wiederzuerkennen. „Es ist ein kleiner Vorteil, wenn der beste Spieler der Welt nicht dabei ist. Gott sei Dank bleiben wir von ihm verschont“, hatte Bayer-Sportchef Rudi Völler schon vor dem Spiel gesagt. Und so spielten die Leverkusener diesmal von Beginn an mutig nach vorne.

FC Barcelona – Bayer Leverkusen 2:1

Bis zur 80. Minute durfte Leverkusen mit einer Sensation spekulieren, zwei Tore innerhalb von zwei Minuten drehten die Partei aber zugunsten Barcas.

Schon nach 67 Sekunden hatte der mexikanische Neuzugang Javier „Chicharito“ Hernandez die erste Chance, aber Ter Stegen war zur Stelle. Die Gastgeber, die sich ungewöhnlich viele Ballverluste leisteten, kamen nur schwer ins Spiel. Ein Kopfball von Ivan Rakitic (6.) und ein Schuss von Sandro (10.) wurden von Bayer-Keeper Bernd Leno entschärft.

Ter Stegen zeichnet sich aus

Danach kam Leverkusen immer besser ins Spiel. Kevin Kampl hatte noch vor dem Tor von Papadopoulos zwei gute Chancen (19.), dazu zwang Karim Bellarabi den deutschen Nationalkeeper Ter Stegen aus kurzer Entfernung zu einer Parade (36.). Für den Schlussmann, der zuvor in sieben Pflichtspielen 16 Gegentore kassiert hatte, war das Spiel die letzte Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Am Wochenende soll der von einer Verletzung genesene Claudio Bravo in der Liga wieder zwischen die Pfosten rücken.

So richtig brenzlig wurde es für Leverkusen im ersten Durchgang nur einmal, als Neymar den Pfosten traf und Papadopoulos anschließend den Schuss von Sandro auf der Linie klärte (37.). Von Neymar, der wegen einer Schwalbe auch die Gelbe Karte sah, ging noch die größte Gefahr aus.

Schlussoffensive wird belohnt

Wer dachte, die Pfiffe der spanischen Fans würden der Mannschaft von Trainer Luis Enrique im zweiten Durchgang Beine machen, sah sich getäuscht. Die erste Chance gehörte wieder Bayer, als Hernandez frei vor Ter Stegen den Ball über das Tor setzte (50.).

Jubel von Luis Suarez (Barcelona)

Reuters/Sergio Perez

Luis Suarez jubelte über den späten Siegestreffer

Und Barcelona? Die Spanier hatten weiter ihre besten Aktionen, wenn Neymar beteiligt war. Der Brasilianer verfehlte zweimal knapp das Ziel (57. und 64.). Erschwerend kam hinzu, dass Mittelfeldmotor Andres Iniesta nach gut einer Stunde verletzt vom Platz musste. Doch mit einer starken Schlussoffensive gelang doch die Wende. Nachdem Roberto zum Ausgleich traf, war es wieder einmal Suarez mit einem wichtigen Treffer. Von Munir El Haddadi angespielt, zog der Uruguayer mit Wucht und Zielgenauigkeit erfolgreich ab.

„Wir waren nah dran, für eine kleine Sensation zu sorgen. Wir sind zum Teil selbst schuld. Die Konter hätten wir seriöser durchspielen müssen. Barcelona hat eine enorme Qualität, alles lässt sich nicht vermeiden. Es ist bitter, in so kurzer Zeit zwei Tore zu kassieren“, ärgerte sich Bayer-Kapitän Lars Bender, Christoph Kramer ergänzte: „Heute hätten wir Barcelona schlagen müssen. Es ist bitter, dass wir jetzt mit leeren Händen dastehen.“

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