Titelverteidiger überrollt Frankreich
Titelverteidiger Neuseeland und der ebenfalls zweifache Weltmeister Südafrika stehen bei der Rugby-WM im Halbfinale. Die Neuseeländer deklassierten am Samstagabend in Cardiff in der Neuauflage des Endspiels von 2011 den WM-Zweiten Frankreich unerwartet deutlich mit 62:13 (29:13). Zuvor hatte sich Südafrika im ersten Viertelfinale knapp mit 23:19 (12:13) gegen Wales durchgesetzt.
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Frankreich wurde im Rugby-Klassiker von den „All Blacks“ aus Neuseeland förmlich überrollt. Bereits zur Halbzeit war das Match bei einer 16-Punkte-Führung des Favoriten so gut wie entschieden. Julian Savea erzielte gleich drei Versuche. Das haben vor ihm in einem K.-o.-Spiel bei einer WM nur der Südafrikaner Chester Williams und die neuseeländische Legende Jonah Lomu geschafft. Während des laufenden Turniers hat Savea bereits acht Versuche erzielt.

Reuters/Toby Melville
Die „All Blacks“ behielten diesmal im Duell mit Frankreich klar die Oberhand
In der zweiten Hälfte waren die Franzosen, die bei der WM 2007 noch an gleicher Stelle überraschend mit 20:18 gegen Neuseeland triumphiert hatten, dann hoffnungslos unterlegen und wurden überrollt. Die „All Blacks“ legten insgesamt neun Versuche und erzielten den höchsten Sieg in einem WM-Viertelfinale überhaupt.
„Zwei oder drei Klassen Unterschied“
„Das war ein Unterschied von zwei oder drei Klassen. Wir haben uns fast die ganze Zeit hilflos gefühlt. Nach so einem Match bleibt nicht mehr viel zu sagen“, kommentierte Frankreichs Kapitän Thierry Dusautoir die Abfuhr.
„Man muss Würde in der Niederlage zeigen“, sagte Frankreichs Trainer Philippe Saint-Andre. Er verglich die wie entfesselt aufspielenden Neuseeländer mit Rekordweltmeister Brasilien im Fußball: „Sie sind die Brasilianer des Rugbys.“ Der grandiose Auftritt der „All Blacks“ stempelte das Team von Trainer Steve Hansen endgültig zum Favoriten auf den dritten WM-Titel nach 1987 und 2011. „Wir können die Nacht genießen. Das haben wir uns verdient“, sagte Hansen, der auch angesichts der Galashow seiner Spieler gelassen blieb.
Südafrika setzt sich gegen Wales durch
Bereits zuvor schaffte Südafrika den Einzug ins Halbfinale. Die „Springboks“ setzten sich in Twickenham im Viertelfinale in einer packenden Partie gegen Wales knapp mit 23:19 (12:13) durch und treffen nun im Halbfinale in einer Woche auf Neuseeland.
Vor 82.000 Zuschauern im Twickenham Stadium sorgte Südafrikas Kapitän Fourie du Preez mit einem Try fünf Minuten vor Schluss für das Happy End zugunsten des zweifachen Weltmeisters. Handre Pollard sorgte mit fünf Straftritten und einem erfolgreichen Dropgoal für die weiteren Punkte der Südafrikaner.
Die Waliser lagen dank einem Try von Gareth Davies (18.) sowie der erfolgreichen Conversion von Dan Biggar, der auch drei Penalties und ein Dropgoal erfolgreich versenkte, lange Zeit mit einem Punkt in Front. Am Ende konnte Wales dem Dauerdruck der Südafrikaner aber nicht mehr standhalten. Südafrika steht erstmals seit 2007 wieder in der Runde der letzten vier.
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