Zwischenführung erfolgreich verteidigt
Der vierte Riesentorlauf in dieser Saison hat am Sonntag die vierte Siegerin gebracht. Aus österreichischer Sicht war das ganz besonders erfreulich, denn Eva-Maria Brem schaffte in Courchevel als erste ÖSV-Dame in dieser Saison den Sprung auf das oberste Podest. Die 27-jährige Tirolerin verteidigte ihre Halbzeitführung und setzte sich 0,17 Sekunden vor den ex aequo zweitplatzierten Lara Gut (SUI) und Nina Löseth (NOR).
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Mit dem Erfolg übernahm Brem auch die Führung im RTL-Weltcup und liegt nun mit 292 Punkte 42 Zähler vor Gut. Die Schweizerin setzte sich ihrerseits im Gesamtweltcup an die Spitze und führt nun 58 Punkte vor Lindsey Vonn. Die Siegerin des Aare-RTL, die noch die Nachwirkungen ihres Beinahesturzes von der Abfahrt spürte, kam nicht über Rang 13 hinaus. Lokalmatadorin Tessa Worley, die nach dem ersten Durchgang auf Rang drei gelegen war, schied auf dem Weg zur Zwischenführung aus.

APA/AP/Pier Marco Tacca
Löseth, Gut und Brem: Das Siegertrio des Damen-RTL in Courchevel
Überhaupt präsentierten sich die ÖSV-Damen mannschaftlich stark. Michaela Kirchgasser fiel zwar von Zwischenrang sechs zurück, belegte aber am Ende noch Platz zehn (1,28). Unmittelbar dahinter landete mit ihrem besten Karriereresultat im RTL Carmen Thalmann (1,34). Eine weitere Talentprobe lieferte Katharina Truppe: Die 19-Jährige verbesserte sich in der Entscheidung mit Laufbestzeit vom 28. auf den 15. Platz (1,75). Weltcup-Punkte gab es noch für Ramona Siebenhofer (18./2,30) und Stephanie Brunner (20./2,67).
Damen-RTL in Courchevel
- 1. Eva-Maria Brem (AUT)
- 2. Lara Gut (SUI)
- 2. Nina Löseth (NOR)
Sieg für Brem „unglaublich schön“
Als RTL-Teamleaderin fungierte aber einmal mehr Brem. Nach einem achten (Sölden) und zwei zweiten Plätzen (Aspen, Aara) feierte die Tirolerin ihren zweiten Weltcup-Sieg nach Aspen im November 2014. „Mir geht es sehr gut, man hat mir die Erleichterung angesehen. Ich bin dem zweitem Sieg lange hinterhergefahren. Dass es heute hier gepasst hat, und das vor Weihnachten, ist unglaublich schön“, war die 27-Jährige nach dem Rennen im ORF-Interview überglücklich.
Den Grundstein für ihren Sieg legte Brem im Steilhang, wo sie in beiden Durchgängen die mit Abstand beste Linie fand und die entscheidenden Hundertstelsekunden auf die Konkurrenz herausholte. „Das ist meine Stärke, das kann ich am besten. Dafür ist das Flache meine Schwäche, obwohl ich auch dort alles versuche. Im Steilen hab ich extrem riskiert. Mein Motto war: Vollgas oder weg. Das ist aufgegangen, ich bin ins Ziel gekommen, und ich habe gewonnen. Voll cool“, erklärte Brem nach dem RTL-Krimi.
Eva-Maria Brem
Die 27-jährige Tirolerin sorgte für den ersten Sieg der ÖSV-Damen in der laufenden Saison und ihren zweiten nach Aspen im November vor einem Jahr.
Gut dreht in Frankreich auf
Die Dominatorin der Frankreich-Tournee war jedoch Gut. Mit ihren zwei Siegen in Val d’Isere (Kombination, Abfahrt) und dem zweiten Platz im RTL holte die 24-Jährige 280 Punkte für die Gesamtwertung und untermauerte ihre Anwartschaft auf den Gewinn der großen Kristallkugel. „Reden wir im März weiter. Jetzt freue ich mich einmal auf die Pause, denn ich hatte fast keine Kraft mehr. Eva-Maria ist aber sensationell gefahren“, sagte Gut, die nach dem ersten Durchgang 0,09 Sekunden hinter Brem auf Platz zwei gelegen war.
Während Gut schon seit Jahren in der Weltspitze mitfährt, formiert sich bei den ÖSV-Damen langsam eine neue Generation, wobei die 19-jährige Truppe in der Entscheidung beeindruckte. „Das war am letzten Zacken, mehr wäre nicht mehr gegangen“, freute sich die talentierte Kärntnerin. Auch Thalmann freute sich über ihren elften Rang. „Das ist ein wunderschöner Tag für mich. Es war eine Freude, da zweimal runterfahren zu dürfen“, sagte die 26-Jährige.
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