Bordeaux und zweimal Paris
Österreichs Fußballnationalteam bestreitet seine drei Spiele in der Gruppe F bei der EM in Frankreich in Bordeaux (am 14. Juni um 18.00 Uhr gegen Ungarn), in der Hauptstadt Paris (am 18. Juni um 21.00 Uhr gegen Portugal) sowie im Pariser Vorort St. Denis (am 22. Juni um 18.00 Uhr gegen Island). Die drei Schauplätze und Stadien im Kurzporträt:
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
In Bordeaux gegen Ungarn
Bordeaux: Seit 2007 steht die Stadt am Ufer der Garonne auf der Welterbeliste der UNESCO. Die Region um die Handelsstadt ist global für ihre hervorragenden Weine bekannt. Jedes Jahr gibt es sogar einen einzigartigen Marathon an den Winzer-Schlössern vorbei. Die Hauptstadt der Aquitaine hat etwa 245.000 Einwohner. Die Strände am Atlantik sind etwa 50 Kilometer entfernt.
APA/AFP/Franck Fife
Das Stadion Matmut Atlantique (Nouveau Stade de Bordeaux) fasst 42.000 Zuschauer
Die neue Heimstätte von Girondins Bordeaux wurde erst am 23. Mai 2015 eröffnet und von den Architekten, die bereits die Münchner Allianz Arena und das Olympiastadion in Peking („Vogelnest“) planten, entworfen. Innerhalb von zweieinhalb Jahren entstand im Norden von Bordeaux im Stadtviertel Lac für 184 Millionen Euro eine hochmoderne Fußballarena, die 42.000 Zuschauern Platz bietet.
Ungarn:
- Verband: Magyar Labdarugo Szövetseg (MLSZ), gegründet 1901
- Teamchef: Bernd Storck (GER/seit Juli 2015)
- Bekannteste Spieler: Adam Szalai (Hoffenheim), Balazs Dzsudzsak (Bursaspor), Zoltan Stieber (Hamburger SV), Gabor Kiraly (Szombathely)
- FIFA-Weltrangliste: 20. (Stand: Dezember 2015)
- Weg zur EM: Dritter der Gruppe F, im Play-off 1:0 (a) und 2:1 (h) gegen Norwegen
- EM-Teilnahmen (inklusive 2016): 3 (davor 1964, 1972)
- Größte Erfolge: Vizeweltmeister 1938 und 1954, EM-Dritter 1964, EM-Vierter 1972
Im Parc des Princes gegen Portugal
Paris: Die Hauptstadt Frankreichs an der Seine mit 2,2 Millionen Einwohnern gehört zu den beliebtesten Reisezielen weltweit. Mit dem Louvre-Museum, dem Eiffelturm und der Kathedrale Notre Dame hat die Stadt beeindruckende Sehenswürdigkeiten zu bieten, die Prachtstraße Champs-Elysees ist der ideale Ort für Shoppingerlebnisse.
APA/AFP/Franck Fife
Das „Prinzenpark“-Stadion in Paris ist Heimstätte von Frankreichs Topclub Paris Saint-Germain
Seit 1974 trägt Frankreichs aktueller Topverein Paris Saint-Germain seine Heimspiele im Parc de Princes („Prinzenpark“) aus. Dort gelang auch der französischen Nationalmannschaft bei der EM 1984 durch einen 2:0-Finalsieg über Spanien der erste Titelgewinn. Real Madrid feierte dort 1956 den ersten Finaltriumph im Europacup der Meister. Das Stadion wurde bereits 1897 eröffnet und zuletzt 1972 für rund 14 Millionen Euro komplett erneuert. Es bietet bei der EM 48.000 Zuschauern Platz.
Portugal:
- Verband: Federacao Portuguesa de Futebol (FPF), gegründet 1914
- Teamchef: Fernando Santos (seit 2014)
- Bekannteste Spieler: Cristiano Ronaldo, Pepe (beide Real Madrid), Nani, Raul Meireles (beide Fenerbahce Istanbul)
- FIFA-Weltrangliste: 7. (Stand: Dezember 2015)
- Weg zur EM: Sieger der Gruppe I vor Albanien und Dänemark
- EM-Teilnahmen (inklusive 2016): 7 (davor 1984, 1996, 2000, 2004, 2008, 2012)
- Größte Erfolge: WM-Dritter 1966, WM-Vierter 2006, EM-Zweiter 2004
Im Stade de France gegen Island
Saint-Denis: In der Gemeinde im nördlichen Großraum von Paris steht die Kathedrale, in der die meisten Könige Frankreichs bestattet sind. Saint-Denis gehört zu den sozialen Randvierteln mit vielen Einwandererfamilien und hoher Arbeitslosigkeit. 2005 kam es dort zu schweren Krawallen und Zusammenstößen mit der Polizei. Bei einer Razzia am 18. November in dem Pariser Vorort wurde kurz nach den Terrorattacken von Paris der mutmaßliche Drahtzieher, der belgische Islamist Abdelhamid Abaaoud, erschossen.
APA/EPA/Etienne Laurent
Das Stade de France stand zuletzt wegen der Pariser Terroranschläge im Mittelpunkt
Im Zuge der Terroranschläge vom 13. November 2015 beim Spiel zwischen Frankreich und Deutschland hatten drei Selbstmordattentäter versucht, ins Stadion zu gelangen. Das wurde von den Sicherheitskräften vereitelt, weshalb sich die Attentäter vor der Arena in die Luft sprengten. Die Sicherheitsvorkehrungen werden deshalb bei der EM besonders streng sein.
Das mit einer Kapazität von 80.000 Zuschauern größte Stadion Frankreichs wurde für die WM 1998 gebaut. Die 364 Millionen Euro teure Arena löste das „Prinzenpark“-Stadion als Heimstätte der französischen Nationalmannschaft ab. Das Gastgeberteam um Superstar Zinedine Zidane feierte damals im Stade de France den historischen 3:0-Finaltriumph über Brasilien und wurde Weltmeister.
Island:
- Verband: Knattspyrnusamband Islands (KSI), gegründet 1947
- Teamchef: Lars Lagerbäck (SWE/seit 2011)
- Bekannteste Spieler: Eidur Gudjohnsen (Molde FK), Gylfi Sigurdsson (Swansea City), Alfred Finnbogason (Olympiakos Piräus)
- FIFA-Weltrangliste: 36. (Stand: Dezember 2015)
- Weg zur EM: Zweiter der Gruppe A hinter Tschechien, aber vor der Türkei und den Niederlanden
- Erste EM-Teilnahme
- Größter Erfolg: Qualifikation für die EM 2016
Links: