Bilateraler Austausch gefordert
Die fünf mittelgroßen Fußballverbände von Mitteleuropa plus Liechtenstein forcieren in der losen Interessenvereinigung M6 die Zusammenarbeit. Sportlich ist es für Österreich, Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei mit der erfolgreichen EM-Qualifikation zuletzt gut gelaufen, gemeinsame Themen gibt es abseits davon genug. Den ÖFB beschäftigt auch das nicht zu erfüllende Interesse an EM-Tickets.
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Die Hoffnung auf den Aufstieg ins Achtelfinale hegen alle, im Bestreben nach mehr Tickets für die eigenen Fans wollen sich die qualifizierten Mitglieder der M6-Gruppe nun gegenseitig unterstützen. Das Gruppenspiel gegen Portugal etwa sei zwölffach überbucht, so ÖFB-Präsident Leo Windtner Anfang der Woche bei einer Pressekonferenz der M6 in Wien: „Bei der Überbuchung liegt Deutschland vor Polen und Österreich“, sagte der Oberösterreicher, der das Thema deshalb auch beim europäischen Verband UEFA noch einmal ansprechen will.
ÖFB sucht Gespräch mit UEFA
Windtner hofft auch auf bilateralen Austausch nicht ausgeschöpfter Kontingente. „Vielleicht kann man sich helfen, auch Restkontingente auszuschöpfen und einen bilateralen Austausch zu schaffen, um sich Restkontingente zu sichern“, so der ÖFB-Boss.
GEPA/Christian Ort
Windtner und Ungarns Verbandboss Csanyi hoffen auf eine erfolgreiche EM
Diplomatisch gab sich Ungarns Verbandspräsident Sandor Csanyi, wenn es im Hinblick auf das erste EM-Spiel gegen Österreich um das sportliche Ziel geht. „Das wird ein sehr schwieriges Spiel, Österreich ist die Nummer zehn der Welt. Aber Fußball ist Fußball, am 14. Juni kann alles passieren. Ich hoffe, dass nach der Gruppenphase beide Mannschaften glücklich sein werden und beide Mannschaften aufsteigen“, sagte er.
Polen (Deutschland, Ukraine, Nordirland) und Tschechien (Spanien, Kroatien, Türkei) sind in zwei ausgesprochen starke Gruppen gelost worden, die Slowakei trifft auf England, Russland und Wales. „Wenn ich höre, dass zwölf Mannschaften ins Halbfinale wollen, wird es spannend, wie sich das entwickelt“, so Polens Präsident Zbigniew Boniek.
Gäste von ÖFB-Erfolgsgeschichte beeindruckt
ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner präsentierte diesmal Boniek, Csanyi, Miroslav Pelta (CZE), Jan Kovacik (SVK) und Hugo Quaderer (LIE) das Projekt „Der österreichische Weg“ und bekam dafür viel Lob. „Das schaut gut aus. Es ist fantastisch zu sehen, was hier entwickelt wurde“, meinte etwa der ehemalige polnische Stürmerstar Boniek. „Wir haben ein gutes Bild bekommen, wie es Österreich geschafft hat, die Nummer zehn der Welt zu werden“, sagte Csanyi.
Allerdings können alle M6-Gruppe auf erfolgreiche Monate zurückblicken. „Als wir uns 2015 in Budapest getroffen haben, haben wir nicht zu glauben getraut, dass sich alle fünf Nationen für die Euro 2016 qualifizieren werden. Das ist toll und für jeden Verband ein entsprechender Rückenwind“, sagte Windtner. Neben der EM bewegt das Sextett ein Thema besonders: „Die Situation auf der Ebene UEFA/FIFA. Wir haben heute intensiv diskutiert“, so Windtner, der einmal mehr betonte, dass der aktuelle UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino bei der Wahl des FIFA-Präsidenten am 26. Februar „unser Kandidat ist, das liegt klar auf der Hand“.
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