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Hertha setzt sich in Heidenheim durch

Der FC Bayern München hat zum 27. Mal das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht und sein Triple-Ziel weiter fest im Blick. Die Mannschaft von Trainer Josep Guardiola löste am Mittwoch die Viertelfinal-Aufgabe beim Zweitligisten VfL Bochum mit einem 3:0 (1:0). Erstmals seit 35 Jahren steht auch Hertha BSC im Halbfinale des DFB-Pokals, in dem es nun gegen Borussia Dortmund geht. Bayern trifft auf Werder Bremen.

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Zweimal Robert Lewandowski (38. und 90. Minute) und Thiago (61.) bescherten dem deutschen Rekordpokalsieger zum siebenten Mal in Serie die Halbfinal-Teilnahme. David Alaba spielte bei den Bayern in der Verteidigung durch. Der Fünfte der zweiten Liga aus Bochum, der mehr als eine Halbzeit lang nach einer Roten Karte für Jan Simunek (43.) in Unterzahl agieren musste, blieb dagegen die ersehnte Sensation verwehrt.

David Alaba (Bayern) und Peniel Mlapa (Bochum)

APA/AFP/Patrik Stollarz

David Alaba hatte gegen die Bochumer nur selten Probleme

Mit Leidenschaft und Aggressivität erwiesen sich die Bochumer vor 28.000 Zuschauern als unangenehmer Gegner für die Bayern, die sich bei strömendem Regen auf dem tiefen Boden sehr schwertaten. Entsprechend gehörten die ersten Torchancen auch dem Außenseiter aus der Zweiten Liga. In der achten Minute setzte Simon Terodde den Ball knapp neben das Tor, nachdem er Alaba versetzt hatte.

Grönemeyer mit Bochum zufrieden

Nur zwei Minuten später musste Holger Badstuber in höchster Not gegen Terodde klären. „Die Bochumer spielen klasse“, lobte Edel-Fan Herbert Grönemeyer im deutschen Fernsehen. Die Bayern hatten zwar wie gewohnt hohe Ballbesitzquoten, leistete sich aber auch einige Ungenauigkeiten im Aufbauspiel. Torchancen blieben lange aus, erst in der 34. Minute gab Arjen Robben den ersten Torschuss ab, der für Bochum-Keeper Manuel Riemann aber kein Problem war.

Zuvor war Robben in einem Zweikampf mit dem Bochumer Timo Perthel unangenehm aufgefallen, als er den Bochum-Verteidiger bei einem Zweikampf im Gesicht traf. Perthel musste vom Feld, für ihn kam der Tscheche Simunek. Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Münchner das Geschehen besser in den Griff und erwiesen sich dabei effektiv.

Bayern machen den Sack zu

Nach einem Doppelpass mit Thomas Müller war Lewandowski zur Stelle, der von rechts per Innenstange zum 1:0 traf. Kurz vor der Pause hätte Müller vom Elfmeterpunkt für die Vorentscheidung sorgen können. Zuvor war Robben von Simunek gefoult worden, wofür der Abwehrmann auch noch die Rote Karte sah. „Ein Witz“, wie Bochums Sportdirektor Christian Hochstätter befand. Doch Müller scheiterte an Riemann. Mit zehn Mann war das Bochumer Unterfangen aber aussichtslos.

Bayern-Spieler jubeln

APA/AFP/Patrik Stollarz

Müller (l.) und Lewandowski (r.) feiern das 2:0 mit Thiago (m.)

So vergab Robben eine hochkarätige Möglichkeit gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit aus kurzer Entfernung (49.). Den zweiten Treffer holte stattdessen Thiago nach. Nach schöner Vorarbeit von Robben und Müller traf der Spanier mit einem abgefälschten Schuss ins Tor. Danach hätten Müller (64.) und Diego Costa (68.) mit weiteren Großchancen das Ergebnis noch höher gestalten können. Kurz vor Schluss traf dann aber Lewandowski.

Spiel nach Roter Karte gelaufen

„Im Pokal ist es immer gefährlich, solange es 0:0 steht. Die zweite Halbzeit haben wir kontrolliert. Es war nicht leicht auf dem Platz. Wir sind aber zufrieden, wir stehen im Halbfinale“, sagte Lewandowski, und Robben ergänzte: „Nach dem Elfmeter und der Roten Karte war das Spiel mehr oder weniger gelaufen. Es war ein klares Foul.“

Hertha träumt vom Heimfinale

Hertha BSC steht erstmals seit 35 Jahren im Semifinale des DFB-Pokals und ist dem Traum vom Heimendspiel so nah wie nie zuvor. Letztlich souverän löste der Bundesliga-Dritte am Mittwochabend die Viertelfinal-Pflichtaufgabe und setzte sich beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim mit 3:2 (2:1) durch.

Zwar hatte Arne Feick (10.) die Hausherren vor 11.900 Zuschauern in Führung geschossen, doch der Bosnier Vedad Ibisevic (14., 21.) rückte mit einem Doppelschlag die Verhältnisse schnell wieder zurecht. Der Japaner Genki Haraguchi (58.) sorgte mit seinem Treffer für die Entscheidung. Der Anschlusstreffer von Kapitän Marc Schnatterer per Elfmeter in der 82. Minute kam für Heidenheim zu spät.

Genki Haraguchi und Marvin Plattenhardt (Hertha) jubeln

APA/AFP/Daniel Maurer

Haraguchi (li.) sorgte für das 3:1 und Erleichterung bei Hertha BSC

„Jetzt wollen wir auch den letzten Schritt machen“, kündigte Hertha-Trainer Pal Dardai an. Die Chance auf das erste Endspiel im eigenen Stadion ist so groß wie nie. „Wir wollen ganz klar ins Finale", sagte Mitchell Weiser und zeigte stolz das vorbereitete T-Shirt mit der Aufschrift: "Der Nächste bitte!“ Dardai wünschte sich „ein Heimspiel, ganz egal wer kommt, ein Heimspiel, dann kann alles passieren“.

Viertelfinale

Bayer Leverkusen Werder Bremen 1:3
VfB Stuttgart Borussia Dortmund 1:3
FC Heidenheim Hertha BSC 2:3
VfL Bochum Bayern München 0:2

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