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Remis gegen Spanien macht Mut

Nach der ersten guten Leistung seit längerer Zeit haben sich Italiens Teamspieler schon wieder zu forschen Kampfansagen hinreißen lassen. „Wenn wir diesen Teamgeist auf den Platz bringen, können wir mit allen mithalten“, tönte der 31-jährige Lazio-Rom-Mittelfeldspieler Marco Parolo am Donnerstag nach dem starken Auftritt beim 1:1 (0:0) gegen Europameister Spanien in Udine.

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Trainer Antonio Conte versprach: „Ich kann allen versichern, dass wir bei der EM als Team auftreten werden.“ Am Dienstag wartet auf seine Mannschaft die nächste Nagelprobe, geht es in München gegen Deutschland. „Das wird noch einmal schwieriger. Wir spielen gegen den Weltmeister“, sagte Conte, der bei der Endrunde in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) seine Abschiedsvorstellung als Teamchef gibt.

Italienische Medien sind begeistert

In Udine waren die Italiener, die unter Conte nur zweimal verloren, aber zuvor nur selten überzeugen konnten, das deutlich bessere Team. Ein Sieg wäre verdient gewesen. „Es ist schade, dass wir ein Gegentor aus einer Standardsituation und noch dazu aus einer Abseitsposition erhalten haben, aber sonst war es eine gute Leistung meiner Mannschaft“, resümierte der mit dem englischen Topclub Chelsea in Verbindung gebrachte Conte.

Italien-Trainer Antonio Conte

APA/AFP//Giuseppe Cacace

Italien-Coach Conte blieb trotz guter Leistung seines Teams auf dem Boden

„Was für ein Italien!“, schwärmte der „Corriere dello Sport“. „Ausgezeichnete Signale mit Blick auf die EM.“ Und die „Gazzetta dello Sport“ meinte: „Zu schön, wenn es wahr wäre. Wenn das Italien wäre: draufgängerisch, aggressiv, immer auf der Suche nach dem Tor.“ Auch die Zeitung „Tuttosport“ urteilte: „Das Team von Conte zeigt, dass es auf dem richtigen Weg ist.“

Rückkehrer sorgt für Führung

Für die Italiener war mit Lorenzo Insigne (68.) ein Spieler nach einem Konter erfolgreich, der zuvor am 20. Juni 2014 beim 0:1 gegen Costa Rica das letzte Mal die Teamdress getragen hatte. Mit seinem zweiten Länderspieltor im siebenten Spiel beendete der 24-jährige Napoli-Stürmer Spaniens Serie von sechs Partien ohne Gegentreffer. Gleich darauf sorgte Aritz Aduriz (70.) dafür, dass Spaniens erste Niederlage nach sieben Siegen in Folge ausblieb.

Aritz Aduriz (ESP) beim Torschuss gegen Italien

AP/Paolo Giovannini

Aduriz erwies sich nach zwei Jahren Absenz für Spanien als Goldgriff

Der 35-jährige Bilbao-Stürmer durfte sich bei seinem ersten Länderspiel von Beginn an über seinen Premierentreffer freuen. „Aduriz hat sich gut eingefügt, er passt sich perfekt an das Spiel der Mannschaft an“, lobte Coach Vicente del Bosque, der mit der von den Fans geforderten Nominierung des Stürmers ein ungewöhnliches Experiment wagte.

Sonderlob für Ausgleichsschütze Aduriz

„Er ist im Strafraum ein wahrer Killer und eine Option für die EM“, urteilte „Mundo Deportivo.“ Lob gab es auch von der Zeitung „AS“: „Aduriz hat die Prüfung zu 100 Prozent bestanden: ein Schuss, ein Tor. Er ist ein echter Neuner.“ Sein zuvor einziges Länderspiel hatte der Routinier am 8. Oktober 2010 beim 3:1-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Litauen bestritten. „Ich denke, es ist leicht, sich mit diesen Spielern zu verstehen, es ist ein großartiges Team, und das erleichtert die Arbeit“, sagte Aduriz.

Gegen die Italiener war es für seine Elf eine große Herausforderung. „Das war absolut kein einfaches Spiel, sie haben uns sehr gut unter Druck gesetzt“, analysierte Spaniens Neo-Torschütze. Deshalb mussten sich die Iberer auch bei ihrem starken Goalie David de Gea bedanken. „Uns hat der Ballbesitz gefehlt, wir hätten mehr riskieren müssen. Aber ich hoffe, dass wir bei der EM in einer besseren Verfassung sind“, lautete das Fazit von Del Bosque.

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