Sektdusche für Erfolgscoach Ranieri
Leicester City hat den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte im letzten Heimspiel der Premier-League-Saison gebührend gefeiert. Christian Fuchs und die „Foxes“ fertigten am Samstag den FC Everton vor der offiziellen Übergabe des Meisterpokals souverän mit 3:1 (2:0) ab. Torjäger Jamie Vardy war mit zwei Treffern einmal mehr Vater des Erfolges.
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Die 32.140 Zuschauer im ausverkauften King Power Stadium von Leicester wurden am 37. und vorletzten Spieltag erneut Zeugen einer Machtdemonstration des sensationellen Titelträgers. Ohne Probleme erledigte die Mannschaft von Claudio Ranieri ihre Pflichtaufgabe. Bereits vor der Partie sorgte der italienische Gesangsstar Andrea Bocelli im Leicester-Dress mit seiner Stimme für ein erstes Highlight.
Klare Angelegenheit
Durch Vardys Saisontreffer 23 und 24 in der fünften Minute bzw. 66. Minute aus einem Foulelfmeter und dem zwischenzeitlichen 2:0 durch Andy King (33.) blieben die „Foxes“ auch im elften Ligaspiel in Serie unbesiegt. Vardy setzte in der 72. Minute zudem einen weiteren Strafstoß fast schon fahrlässig deutlich über das Tor. In der Torschützenliste liegt der englische Teamspieler nur noch einen Treffer hinter Tottenhams Harry Kane. Kurz vor Schluss verkürzte Everton durch Kevin Mirallas auf 1:3.

APA/AFP/Adrian Dennis
Torjäger Vardy (r.) war auch gegen Everton nicht zu bremsen
Doch das interessierte in Leicester zu diesem Zeitpunkt keinen mehr. Nach dem Schlusspfiff wurde der Rasen zur Bühne für den neuen Meister umgebaut. Der Reihe nach betraten ÖFB-Kapitän Fuchs, der wie gewohnt durchspielte, und die restlichen Kicker des Champions das Feld und erhielten ihre Meistermedaillen. Dann reckte Kapitän Wes Morgan gemeinsam mit Trainer Claudio Ranieri unter Konfettiregen die Premier-League-Trophäe in die Höhe - und Bocelli sang erneut.
„Der Stoff, woraus Träume sind“
„Ich kann es gar nicht in Worte fassen“, sagte Matchwinner Vardy mit der Medaille für den Champion um den Hals, „es war ein langer und harter Prozess, um hier anzukommen“. Dass er im Spiel den zweiten Penalty in die Wolken geschossen hatte, war dem 29-Jährigen in diesem Moment egal: „Nichts kann diese Feier stören, obwohl ich glaube, der Ball ist wahrscheinlich in irgendeinem Garten gelandet.“
„Das ist der Stoff, woraus Träume gemacht sind. Etwas, wovon man schon als Kind träumt“, sagte auch Torhüter Kasper Schmeichel. Dessen berühmter Vater Peter hatte einst als Goalie von Manchester United den Meisterpokal stemmen dürfen. Trainer Ranieri fasste den sensationellen Titel mit Hinblick auf seine eigene Karriere treffend zusammen. „Ich habe immer gewusst, dass ich einen Titel gewinnen werde. Ich hätte mir nur nie gedacht, dass es hier sein würde“, so der Italiener.
ManUnited wahrt CL-Chance
Im Schatten der Meisterfeier wahrte Manchester United seine Chance auf die Champions-League-Qualifikation. Die „Red Devils“ setzten mit einem 1:0 (0:0)-Sieg bei Norwich City den Stadtrivalen Manchester City unter Druck. Durch den Treffer von Juan Mata verkürzte United bei zwei noch ausstehenden Partien den Rückstand auf einen Zähler. „Wir haben den Druck auf unsere Konkurrenz erhöht, und ich bin ein glücklicher Manager“, kommentierte United-Trainer Louis van Gaal die Ausgangslage.
Gegner Norwich steht dagegen vor dem Abstieg. Die „Kanarienvögel“ stehen mit 31 Punkten auf dem vorletzten Rang. Sunderland (35) kletterte nach dem 3:2-Erfolg über den entthronten Titelverteidiger FC Chelsea auf einen Nichtabstiegsplatz, während Newcastle United (34) mit dem 0:0 bei Schlusslicht Aston Villa zwei wichtige Zähler verspielte.
Englische Premier League
37. Runde
Samstag, 7. Mai: |
Norwich City |
Manchester United |
0:1 |
Crystal Palace |
Stoke City * |
2:1 |
Sunderland |
Chelsea |
3:2 |
West Ham |
Swansea City |
1:4 |
Bournemouth |
West Bromwich |
1:1 |
Aston Villa |
Newcastle |
0:0 |
Leicester City ** |
Everton |
3:1 |
Sonntag, 8. Mai: |
Tottenham *** |
Southampton |
1:2 |
Manchester City |
Arsenal |
2:2 |
Liverpool |
Watford **** |
2:0 |
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