„Noch immer alles möglich“
Die Austria hat nach vier Pflichtspielsiegen in Folge den ersten Dämpfer der laufenden Saison erlitten. Im Hinspiel der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation gegen Spartak Trnava stürmten die Wiener am Donnerstag in ein 0:1 vor eigener Kulisse. Die Violetten ließen ihre Chancen ungenutzt - wie auch Angreifer Larry Kayode, der zumindest den Ausgleich hätte sicherstellen müssen.
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Die Hoffnung vor dem Rückspiel in Trnava am Donnerstag lebt gerade deshalb. Kapitän Robert Almer forderte aber mehr Konsequenz vor dem gegnerischen Gehäuse. „Es wird wichtig sein, die Bälle auch reinzumachen. Wir hatten gute Chancen, die muss man machen, wenn man international weiterkommen will“, sagte der ÖFB-Teamspieler.
Ärger über taktische Fehler
Trainer Thorsten Fink sagte, er sei „natürlich nicht zufrieden“. Einen Sieg ohne Gegentor hatte sich der Deutsche mit seiner Mannschaft vorgenommen. Dass der bullige Robert Tambe keine halbe Minute nach Anpfiff der zweiten Spielhälfte für Trnava traf, kam aber nicht überraschend. Die Austria hatte zwar ein klares Plus an Ballbesitz, war bei Kontern der Slowaken aber mitunter anfällig. Die an sich gute Leistung der Favoritner, die 21 Schüsse in Richtung Trnavas Tor verbuchten, blieb unbelohnt.

GEPA/Christian Ort
Robert Tambe erzielte unmittelbar nach der Pause den Siegestreffer
Fink ärgerte sich über taktische Fehler seines Teams. „Durch eine Unachtsamkeit haben wir zu Hause ein blödes Resultat erreicht“, sagte Innenverteidiger Lukas Rotpuller, dem Tambe bei dessen Tor entwischt war. Die Austria vergab im Finish durch Kayode und Joker Kevin Friesenbichler dann noch beste Möglichkeiten auf den Ausgleich. „Es ist noch immer alles möglich. Die Chancen waren ja da“, meinte Rotpuller deshalb.
„Können in Trnava gewinnen“
Vier Siege in vier Saisonspielen hatte die Austria bis vor der Partie zu Buche stehen. Der erste Rückschlag soll die Mannschaft aber nicht aus dem Konzept bringen. „Ich denke, dass die Mannschaft an sich glaubt und gefestigt ist“, sagte Fink. Nun gelte es einmal, die nächste Aufgabe siegreich zu gestalten. Am Sonntag wartet erneut im Happel-Stadion der erste Heimauftritt in der Liga gegen Mattersburg.
„Für uns gilt es nun, in der Meisterschaft zu gewinnen. Das ist sehr wichtig. Dann schauen wir, was im Rückspiel noch geht. Wir können aber auch in Trnava gewinnen“, meinte Fink. In der Ferne sei die Austria - das beste Auswärtsteam der abgelaufenen Bundesliga-Saison - immerhin sehr stark. Böse Zungen behaupteten indes, dass ihr Heimvorteil ohnedies nicht wirklich zum Tragen kommt. Nicht einmal 7.000 Zuschauer - darunter rund ein Drittel aus der Slowakei - kamen am Donnerstag ins weite Happel-Stadion.
Festnahmen nach Fankrawallen
Dass Teile der stimmgewaltigen Anhängerschaft der Gäste rund um das Prater-Oval für unschöne Szenen vor und nach der Partie sorgten, waren wieder die Negativschlagzeilen der Partie. Insgesamt 13 Personen wurden festgenommen, wie ein Polizeisprecher Freitag bekanntgab. Darunter war ein Österreicher. Sechs Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden, drei Polizeibeamte wurden bei den Zusammenstößen verletzt.
Die Austria hatte vor der Partie eine andere Route ins Stadion genommen, nachdem von Krawallen zwischen den rivalisierenden Fangruppen berichtet worden war. Unter die Austria-Anhängerschaft hatten sich offenbar auch Fans von Slovan Bratislava gemischt. Diese sind mit Trnavas Hooligans verfeindet. Trnava-Trainer Miroslav Karhan meinte dazu: „Hier haben Austria und Spartak gespielt, und dann kommen Slovanisten. Vielleicht sollten sie denen keine Karten verkaufen.“
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