„Das wird uns nicht aus der Bahn werfen“
Real Madrid kann doch noch verlieren. Spaniens Rekordmeister unterlag am Sonntag nach 40 Pflichtspielen ohne Niederlage in La Liga dem Titelrivalen FC Sevilla nach 1:0-Führung noch 1:2. Das Meisterrennen ist damit wieder richtig eng geworden und schaut aktuell nach einem Dreikampf aus. Noch verteidigte Real aber mit 40 Punkten die Spitzenposition und hat auch das Nachtragsspiel bei Valencia am 22. Februar in der Hinterhand.
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Sevilla (39) und der FC Barcelona (38) haben zwar wieder Lunte gerochen, Real will sich von der gerissenen Rekordserie aber nicht beeinflussen lassen. „Wir haben gewusst, dass dieser Tag kommen wird. Das wird uns aber nicht aus der Bahn werfen. Das Ergebnis ändert gar nichts“, erklärte Real-Trainer Zinedine Zidane nach der ersten Niederlage seit einem 0:2 in der Champions League gegen Wolfsburg am 6. April 2016.
„Am Ende haben uns fünf Minuten gefehlt“
Zu beanstanden gab es an der Leistung seines Teams nur wenig. Die „Königlichen“ waren im Estadio Sanchez Pizjuan das bessere Team und nach einem Elfer von Cristiano Ronaldo (67.) bis zur 85. Minute auch auf Kurs in Richtung Sieg. „Wir haben gegen einen großartigen Gegner gut gespielt und es auch geschafft zu treffen. Am Ende haben uns fünf Minuten gefehlt, sie haben uns zweimal erwischt“, analysierte der enttäuschte französische Chefcoach.

APA/AP/Angel Fernandez
Real-Trainer Zinedine Zidane macht sich nach der Niederlage keine Sorgen
Ausgerechnet Sevillas Ex-Kicker Sergio Ramos, der bei jeder Ballberührung Buhrufen ausgesetzt war, leitete die Wende mit einem Eigentor fünf Minuten vor Schluss ein. „Ich bin sehr stolz auf unseren Kapitän. Das Eigentor spielt keine Rolle. Das ist Fußball“, nahm Zidane Ramos in Schutz. Der 30-Jährige debütierte 2004 für Sevilla und wechselte ein Jahr später mit 19 Jahren für 27 Millionen Euro zu Real, wo er sich zu einer fixen Größe hocharbeitete.
Ramos mit schwerem Stand in Sevilla
Nun musste Ramos innerhalb weniger Tage gleich zweimal gegen seinen Ex-Club antreten. Am Donnerstag hatte er noch beim 3:3 im Rückspiel des Cupachtelfinales via Elfmeter ins richtige Tor getroffen und damit Anteil am Aufstieg gehabt. Danach hatte er als Reaktion auf Schmährufe der Sevilla-Fans gegen seine Mutter provokant mit den Händen hinter den Ohren gejubelt. Auch deshalb wurde er nun in seinem Ex-Heimstadion mit Bannern mit der Aufschrift „Das wird niemals deine Heimat sein“ empfangen.
„Es ist für mich immer eines der schwierigsten Stadien, aber wenn ich auf den Platz gehe, versuche ich das auszublenden“, sagte Ramos. Das Eigentor sei für ihn nur ein Moment des Spiels gewesen. „Allgemein gesehen war es eines meiner besten Spiele überhaupt für Real Madrid“, hob der Abwehrchef das Positive hervor. Etwas Positives gab es auch für Ronaldo, der mit seinem 56. Elfmetertor in La Liga den bisherigen Rekord von Reals mexikanischer Ex-Größe Hugo Sanchez egalisierte.
Sevilla macht Liga „wieder unterhaltsamer“
In der Nachspielzeit avancierte für Sevilla mit Stevan Jovetic ein Spieler zum Matchwinner, der erst seit Kurzem auf der Gehaltsliste steht. Der ausgeliehene Stürmer scheint aufzublühen, nachdem er im Herbst für Inter Mailand nur 67 Minuten zum Zug gekommen war. „Wir haben die Liga wieder unterhaltsamer gemacht“, jubelte der 27-jährige Montenegriner. Voll des Lobes für seine Mannen war auch sein Coach. „Wir haben mit Mut und Überzeugung gespielt. Der Schlüssel für den Erfolg war, nie aufzugeben“, sagte Jorge Sampaoli.
Sevilla will den Schwung nun ins Auswärtsspiel bei Osasuna am Sonntag mitnehmen und dort den fünften Ligasieg hintereinander einfahren. Real muss vor dem Samstag-Heimduell mit Malaga noch am Mittwoch im Cupviertelfinal-Hinspiel zu Hause gegen Celta de Vigo antreten. „Wir müssen die Niederlage verdauen und wie bisher hart weiterarbeiten“, gab Zidane die Marschroute vor.
La Liga
18. Runde
Samstag, 14. Jänner: |
Leganes |
Bilbao |
0:0 |
FC Barcelona |
Las Palmas |
5:0 |
Atletico Madrid |
Betis Sevilla |
1:0 |
La Coruna |
Villarreal |
0:0 |
Sonntag, 15. Jänner: |
Valencia |
Espanyol Barcelona |
2:1 |
Celta de Vigo |
Alaves |
1:0 |
Granada |
Osasuna |
1:1 |
Gijon |
Eibar |
2:3 |
FC Sevilla |
Real Madrid |
2:1 |
Montag, 16. Jänner: |
Malaga |
Real Sociedad |
0:2 |
Tabelle
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